Zweibrücken „Aus dem Reich der Fabel“

Die Zweibrücker Grünen in Stadt und Verbandsgemeinde sind gegen den geplanten Bau eines Möbelhauses auf der Truppacher Höhe. „Weder besteht ein solcher Bedarf, noch werden in wesentlichem Umfang neue Arbeitsplätze geschaffen“, schreiben sie in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Bestehende Arbeitsplätze würden lediglich verlagert.

Fred Konrad und Rita Graushaar hatten am 8. März im Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land ihre Zweifel geäußert und gegen die erforderlichen Änderungen des Flächennutzungsplans gestimmt. Bis auf zwei Enthaltungen hatte der Rat keine weiteren Einwände gegen das Vorhaben (wir berichteten am 9. März). Im Stadtrat gab es am gleichen Abend keine Diskussion zu dem Thema, um dem Verbandsgemeinderat nicht vorzugreifen. Investor André Kleinpoppen plant, wie mehrfach berichtet, ein Einrichtungshaus mit einer Verkaufsfläche von 39 500 Quadratmetern, 350 Arbeitsplätzen und 780 Parkplätzen. Konkret ist das Vorhaben allerdings noch nicht. Die Grünen befürchten ein „weiteres Ausbluten der Innenstädte“, weil der Markt neben Möbeln und Küchen in größerem Umfang auch so genannte Randsortimente anbieten würde, also weitere Haushalts- und Einrichtungsgegenstände. Dadurch gerieten auch die benachbarten Innenstädte weiter unter Druck. Die Grünen erinnern daran, dass beim Outlet eigens Verträge geschlossen wurden, um dem Innenstadthandel keine Konkurrenz zu machen. Man habe sich bewusst auf „fest umrissene Sortimente beschränkt“. Ein Möbelmarkt mit breitem Randsortiment führe „diese Verträge ad absurdum“. Die Grünen in Stadt und Verbandsgemeinde bezweifeln außerdem das von der Handelsberatungsfirma BBE aus Köln erstellte Gutachten, das die Auswirkungen des geplanten Möbelhauses untersucht hat (wir berichteten am 15. März). Darin steht, das Einzugsgebiet des neuen Marktes umfasse 1,83 Millionen Einwohner. Diese Annahme gehört für die Grünen „ins Reich der Fabel“. Dass außerdem im Bericht des Büros Pröll-Miltner mit Blick auf Möbelhäuser in der Umgebung von möglichen Betriebsschließungen die Rede ist, bekräftigt nach Ansicht der Grünen, „dass kaum zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, sondern dass bestehende verlagert werden“. Die Grünen sind sich einig, dass der Bau nicht allein ein Risiko für den Investor, sondern auch für die Region darstelle, wovon kaum jemand profitieren werde. |leah/sbn

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