Zweibrücken Bauern haben genug von Bürokratie

Mit der „Zukunft der deutschen Landwirtschaft im Zeitalter der Globalisierung“ befasste sich am Samstag eine Podiumsdiskussion auf dem Festplatz an der Rennwiese. Gastgeber war die Zweibrücker Firma Landmaschinen Sebald, die ihr 90-jähriges Bestehen feierte. Auf dem Podium saßen Eckart Guth, ehemaliger Botschafter der EU bei den Vereinten Nationen und der Welthandelsorganisation in Genf, die rheinland-pfälzische Staatssekretärin Daniela Schmitt des für Landwirtschaft zuständigen Wirtschaftsministeriums, Rainer Morgenstern, Geschäftsführer von Same-Deutz-Fahr Deutschland, und Norbert Schindler, Ehrenpräsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd. Letzterer sieht auf die Bauern noch mehr Vorschriften und Kontrollen zukommen, wovon die Landwirte nun eindeutig genug hätten. „Es kann nicht sein, dass der Arbeitsplatz unserer Landwirte mittlerweile mehr am Schreibtisch ist und nicht mehr im Stall oder im Feld“, sagte Morgenstern vor rund 100 Zuhörern. Daniela Schmitt erklärte, Landwirtschaft sei ein Wirtschaftsfaktor; Bürokratie und immer mehr Regelungen seien ein Riesenklotz am Bein. Für Eckart Guth liegen die Gründe für die Überbürokratisierung im Brüsseler Haushalt für Agrarpolitik. Der umfasse zu viel Geld, an das nicht nur die Landwirtschaft heranwolle, sondern auch Nicht-Regierungsorganisationen und Naturschutzverbände. Dies führe unter anderem zu mehr Umweltauflagen und mehr Bürokratie. Am gestrigen Sonntag sprach Norbert Lemken für die Firma Bayer Crop Science im Festzelt unter anderem über Landwirtschaft und Medien. Er rief die zahlreich anwesenden Landwirte auf, stärker in Kontakt mit den Verbrauchern zu treten − Landwirte seien für ihre Zunft die besten Werbebotschafter. Die große Fahrzeug- und Schlepper-Ausstellung, die die Jubiläumsfeier auf dem Festplatz umrahmte, lockte an beiden Tagen zahlreiche Besucher an.

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