Zweibrücken Baustelle am Schwarzbach: Derzeit arbeiten nur die Anwälte

Die stählerne Stützwand am Schwarzbachufer wurde seit Mai 2021 erneuert.
Die stählerne Stützwand am Schwarzbachufer wurde seit Mai 2021 erneuert.

Die Arbeiten an der Spundwand im Schwarzbach zwischen Wichernhaus und Bismarckstraße ruhen weiter. Erst einmal sind die Anwälte und Versicherungen mit dem Fall befasst.

Laut Stadtsprecher Jens John wird alle drei Monate gemessen, ob sich die Spundwand oder die Gebäude weiter bewegen. Das sei nicht der Fall. Diese Messergebnisse würden an die Gutachter des Büros Katzenbach übermittelt und ausgewertet. Mittlerweile habe die Haftpflichtversicherung der Stadt den Fall übernommen und eine Anwaltskanzlei beauftragt. Die soll klären, wer welche Ansprüche hat und gleichzeitig Haftpflichtansprüche der betroffenen Eigentümer abwehren. Dadurch seien der Stadt die Handlungs- und Einflussmöglichkeiten entzogen. Dies sei eine übliche Vorgehensweise. Durch die Schäden an den Gebäuden, Mehrarbeiten, Baustopps und die zeitweise Unterbringung von Bewohnern in anderen Wohnungen und Hotelzimmern war ein Schaden in Millionenhöhe entstanden.

Der Zweibrücker Rechtsanwalt Thomas Besenbruch soll gleichzeitig Schadensersatzansprüche der Stadt gegen den Planer und das Bauunternehmen geltend machen und zudem erwirken, dass die Firma eine dauerhafte Lösung für die Uferbefestigung findet und umsetzt. Die stählerne Stützwand am Schwarzbachufer wurde seit Mai 2021 erneuert. Doch schnell traten Probleme mit dem Untergrund auf, die zu mehreren Baustopps führten. Seit anderthalb Jahren ruhen die Arbeiten komplett. Ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten kam im Januar zu dem Schluss, dass beim Bau der Spundwand Fehler gemacht wurden, die aufs Konto des Planers und der Baufirma gingen. Unter anderem seien Mindestabstände nicht eingehalten worden. „Hier wurde gegen Normen verstoßen“, sagte Matthias Vogler, der Sachverständige des Ingenieurbüros Katzenbach aus Darmstadt.

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