Zweibrücken Befreit aufspielen gegen VfL Pfullingen

ZWEIBRÜCKEN. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Deshalb würden sich die Handballer des abstiegsbedrohten Drittliga-Schlusslichts SV 64 Zweibrücken freuen, wenn ihnen auch auf dem Spielfeld – dank am grünen Tisch gewonnener Punkte sind es formal bereits drei Erfolge – Saisonsieg Nummer drei gelingen würde. Heute (18 Uhr, Westpfalzhalle) wird der nächste Anlauf unternommen. Gegner ist der Tabellenachte VfL Pfullingen.

Vor dem Leistungsvermögen der Pfullinger hat Zweibrücken großen Respekt. „Das ist eine gute Drittliga-Mannschaft, die auf allen Positionen doppelt besetzt ist“, analysiert SV-Trainer Tony Hennersdorf. Pfullingens Trainer Till Fernow gehört zu den Tüftlern unter den Drittliga-Coaches, deren Handschrift erkennbar ist. Dass Fernows Konzeptionen umgesetzt werden und oft aufgehen, dazu trägt auf dem Spielfeld VfL-Kapitän Micha Thieman enorm viel bei. Den kennen die Zweibrücker bestens, auch als Trainer des A-Jugend-Bundesligisten JSG Echaz-Erms. Im Hinspiel hatten die Zweibrücker Pfullingens Dreh- und Angelpunkt, der so schlaksig wirkt, aber enorm schnell ist, eine sehr gute Technik hat und vor allem ein Spiel zu lesen versteht, gut im Griff. Auch der wurfstarke Rückraumspieler Daniel Schliedermann kam damals nur bedingt zum Zug. Dass der SV 64 trotzdem verlor, zeigt, dass es eben nicht ausreicht, die beiden Pfullinger Top-Spieler auszuschalten. Dafür versetzte nämlich VfL-Spieler Lukas List, der auch von der Strafwurflinie erfolgreich war, dem SV Nadelstiche. List wird die Zweibrücker heute auf dem Spielfeld allerdings nicht ärgern können, denn der abwehrstarke Rückraumspieler ist Pechvogel der Woche bei den Baden-Württembergern. Am Donnerstag zog er sich im Training einen Kreuzbandriss zu. Verletzungspech, das kennen auch die Zweibrücker zur Genüge. Neben dem Langzeitverletzten Tim Burkholder (Schulter-Operation) fallen auch die beiden Kreisläufer Jonas Denk (Fußverletzung) und Patrick Bach (Leiste) weiter aus. A-Jugend-Kreisläufer Kian Schwarzer hat sich aber mit guten Leistungen bei der A-Jugend und fünf Toren im Drittliga-Spiel in Mundenheim nachdrücklich für die Position empfohlen. Die Zweibrücker A-Junioren zeigten zuletzt gegen Balingen ohnehin eine starke Leistung und bewiesen, dass sie – anders als das Drittliga-Team – torhungrig sind. „Da hat sich der ein oder andere ganz sicher Einsatzzeiten in der Dritten Liga verdient“, steht für Hennersdorf fest. Zumal die A-Junioren um Tom Grieser kommende Runde auch den Kern des Zweibrücker Herrenteams bilden werden, „und jede Minute Erfahrung, die sie jetzt sammeln, sie weiterbringt“, blickt Hennersdorf den verbleibenden acht Ligaspielen entgegen. Rechnerisch ist der SV 64 noch nicht abgestiegen, „aber wir können auch ganz befreit aufspielen, weil uns nach dem Unentschieden in Mundenheim sicher niemand mehr auf der Rechnung hat“, hofft der Trainer, dass die Mannschaft mit viel Spielfreude in die kommenden Drittliga-Partien geht. In Pfullingen hatte Zweibrücken 45 Minuten lang richtig gut gespielt. Torwart Benny Berz war damals ein guter Rückhalt. Er wird auch kommende Saison mit den Kumpels, mit denen er schon erfolgreich B- und A-Jugend spielte, zusammen spielen, hat seinen Vertrag beim SV verlängert. Aber 15 Minuten lang – zwischen der 20. und 35. Minute – stotterte der SV-Angriffsmotor. Das nutzte Pfullingen, um von 9:8 auf 20:10 entscheidend wegzuziehen. Anschließend gestaltete der SV das Spiel wieder offen, hatte sogar kleine Vorteile. „Das darf uns einfach nicht passieren, dass wir uns eine lange Auszeit beim Torewerfen nehmen“, warnt Hennersdorf. |add

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