Montagsumfrage Der erste Schultag bleibt auch Jahrzehnte später in Erinnerung

Allen neuen Erstklässern viel Spaß und viel Erfolg!
Allen neuen Erstklässern viel Spaß und viel Erfolg!

Die Schule geht wieder los! An alle neuen Erstklässer und alle anderen Kinder und Jugendlichen: Viel Spaß und viel Erfolg! Erinnern sich die Zweibrücker an ihren ersten Schultag? Wir haben uns in der Fußgängerzone umgehört.

„Ich wurde in Reinheim eingeschult – das war an Ostern 1966“, erinnert sich Jürgen Schmirgalski. Geschenke in der Schultüte gab es für den Zweibrücker nicht, er hatte fünf weitere Geschwister, für Geschenke war kein Geld da. Das Schulsystem zu Schmirgalskis Zeit war etwas anders, „die ersten drei oder vier Klassen waren nur ein Dreivierteljahr lang, das hieß glaube ich Kurzzeit-Schuljahre“. Angst vor der Einschulung hatte Schmirgalski nicht. Die Frage, ob er gerne in die Schule gegangen ist, beantwortet der Zweibrücker mit „Jein“. Sein Lieblingsfach bis in die achte Klasse war Deutsch, „dann kamen aber diese Reclam-Heftchen dazu, das hat mir keinen Spaß gemacht.“

Jürgen Schmirgalski
Jürgen Schmirgalski

Dieter Weber erinnert sich gerne an seine Einschulung. „Das war in einem dörflichen Bereich, es war spannend“, sagt der Zweibrücker. Die Schultüte wurde mit Stolz getragen, „es war unkompliziert, befreiter, ich war stolz, einen Schritt weiter gemacht zu haben“. Eingeschult wurde Weber in Naßweiler, „das ist im Saarland ein kleiner Ort an der französischen Grenze, mein Vater arbeitete beim Zoll, deshalb haben wir dort gewohnt“. Und noch ein Unterschied zwischen Webers Schulzeit und heute: „Wir waren zwischen katholischen und evangelischen Schülern getrennt. Das ist heute undenkbar, damals war das so.“ Weber sagt, dass er gerne in die Schule ging. Seine Lieblingsfächer: Mathematik und Geschichte.

Dieter Weber
Dieter Weber

„Ich erinnere mich noch“, sagt Margarete Reimann. Eingeschult wurde sie in Gersheim, ihre Erinnerungen an den ersten Schultag: Aufregung, weil ein neuer Lebensabschnitt begann, aber auch etwas Unsicherheit, weil sie nicht genau wusste, was kommt. „Damals war alles auch etwas strenger. Wir hatten sogar einen Schulhof, auf dem Mädels und Jungs getrennt waren. Da war ein Strich in der Mitte.“ In die Schule ist Reimann gerne gegangen, am liebsten hat sie den Deutsch- und Geschichtsunterricht besucht, Mathe, Physik und Chemie mochte sie nicht. „Wir waren immer eine sehr brave Klasse, wir waren ruhig, keiner war laut.“

Margarete Reimann
Margarete Reimann

„An meinem ersten Schultag wurde ich vom Foto Facco gekämmt. Der hat bei uns Bilder gemacht, darauf sollte man richtig gut aussehen“, erinnert sich Ursula Sandmeyer-Lickteig. Der Gang in die Schule „war damals eigentlich selbstverständlich“, sagt die Walshauserin. Anders als heute wurden laut Sandmeyer-Lickteig alle Kinder von der ersten bis zur siebten Klasse in einem Raum unterrichtet. Ist das nicht laut, wenn alle in einem Raum unterrichtet werden? „Nein, da gab es keinen hohen Lärmpegel. Das war eine ganz großartige Lernsituation. Der Lehrer hat es verstanden, klassenweise die Kinder zusammenzunehmen. Man hat dann auch mitbekommen, was die Großen machen.“ Und der Lehrer hat nicht nur unterrichtet, sondern auch Weihnachtstheater und Chor dirigiert. „Und für das Weihnachtstheater wurde auch geprobt. Einer der großen Buben hat gesprochen „von draußen vom Walde komm’ ich her“. Da war ich in der ersten Klasse und habe mir gesagt, dass ich sowas auch mal mache.“

Ursula Sandmeyer-Lickteig
Ursula Sandmeyer-Lickteig

Helene Schmitt wurde 1956 in Reifenberg eingeschult. „Da hatte Reifenberg noch eine Schule.“ 16 Kinder waren in einer Klasse, alle aus dem Dorf. „Wir hatten eine große Klasse für unser kleines Dorf“, sagt Schmitt. „Das meiste waren die Buben, wir Mädchen waren nicht so viele.“ Viel Unsinn wurde in der Klasse nicht getrieben, ansonsten hätte es schnell eine Strafe gegeben. „Vor allem wurde darauf geachtet, dass man ein sauberes Taschentuch dabei hat, dass man sauber angezogen war.“ Solche Regeln heute auch durchzusetzen, das fände Schmitt eine gute Sache. In die Schule ist die Reifenbergerin gerne gegangen, an sich hat sie jedes Fach gerne gemacht.

Helene Schmitt
Helene Schmitt

„Ich erinnere mich an ein Tiroler Hütchen und eine Schultüte“, erzählt Brigitte Knerr. Die Rieschweilerin stammt aus West-Berlin, ist dort eingeschult worden. „Warum ich einen Tiroler Hut aufhatte, das weiß ich nicht, das hätten Sie meine Mutter fragen müssen.“ Knerr ist gerne in die Schule gegangen. „In der Grundschule fand’ ich alles toll, wir sind noch bis zur sechsten Klasse in die Grundschule gegangen, und ab der vierten Klasse wurde Englisch unterrichtet.“ Der Englisch-Unterricht hat Knerr gut gefallen, später Deutsch, Mathe und Sport.

Brigitte Knerr
Brigitte Knerr
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