Fechten Deutsche Meisterschaften: VTZ-Kämpferin de Oliveira landet mit dem Degen auf Platz 67

Mariana Freitas de Oliveira fehlte ein Sieg mehr zum Aufstieg ins nächste Tabelau.
Mariana Freitas de Oliveira fehlte ein Sieg mehr zum Aufstieg ins nächste Tabelau.

Trainer Volker Petri von der VT Zweibrücken hat schon viel erlebt in seiner Karriere. Eine Obmann-Entscheidung bei der Degen-DM in Leverkusen stieß ihm aber sauer auf.

Wie schon im Vorjahr fanden die deutschen Meisterschaften im Degenfechten am Wochenende in Leverkusen statt. Im Einzel landete Mariana Freitas de Oliveira von der VT Zweibrücken auf Platz 67. Das VTZ-Männer-Team kam auf Platz 18.

In der Herbert-Grünewald-Halle und Kurt-Rieß-Halle standen über 140 Spitzen-Fechterinnen und -Fechter mit dem Degen auf der Planche. Freitas de Oliveira musste sich in ihrer Vorrunde am Samstag gegen Kontrahentinnen vom Heidelberger FC/TSG Rohrbach, Osnabrücker SC, Heidenheimer SB, Rheydter TV, FC Leipzig und Eintracht Frankfurt behaupten. Zwei knappe 4:5-Niederlagen, zwei 3:5-Niederlagen und jeweils ein 2:5 und 1:5 machten ihren Aufstieg auf das Tableau in die Direktausscheidung zunichte. Ein Sieg mehr im Modus „Jeder gegen jeden“ hätte schon gereicht dafür. Im Endresultat belegte die VTZ-Fechterin so Rang 67. Titelverteidigerin Alexandra Ndolo vom TSV Bayer 04 Leverkusen gewann erneut, mit 15:12 gegen Cagta Aytekin (Eintracht Frankfurt). Ndolo startet am 27. Juli auch bei den Olympischen Spielen in Paris.

Einstimmung beim Public Viewing zum Pokal

Das VTZ-Degenteam mit Gregor Euskirchen, Paul Goldmann, Alexey Tarasov, Ersatzmann und Team-Manager Volker Petri sowie Fahrer Stefan Goldmann bereitete sich besonders auf den DM-Wettkampf am Sonntag vor: Die Mannschaft erlebte auf der Fanmeile das DFB-Pokalfinale zwischen Leverkusen und den Roten Teufeln mit.

Tags darauf stand die VTZ im ersten Kampf in einem komplizierten Austragungsmodus auf dem 32er-Tableau dem Solinger TB gegenüber. Beim Mannschaftskampf fechten alle drei Fechter eines Teams gegen drei Fechter der anderen Mannschaft, insgesamt also neun Paarungen. Nach jeweils fünf Treffern (die führende Mannschaft hat fünf, zehn oder 15 Treffer gesetzt) wird gewechselt und der Trefferstand übergeben. Mit 45 Treffern siegt ein Team.

VTZ-Coach Petri sauer über Obmann-Entscheidung

Dass was dann kam, hat Volker Petri, Abteilungsleiter und Trainer der Zweibrücker Fechter, in seiner sehr langjährigen Karriere noch nie erlebt. Der Kampfleiter an der Planche sprach mündlich erst eine Gelbe Karte aus, verwarnte beide (!) Mannschaften wegen angeblicher Passivität. Danach erkannte der Obmann per Roter Karte beiden Teams einen Straftreffer zu – mit der gleichen Begründung. Beim Stand von 30:21 für Solingen zeigte der Kampfleiter schließlich sogar die Schwarze Karte. Er brach damit die Auseinandersetzung zur Verwunderung der Kämpfer ab, obwohl noch drei Gefechte ausgestanden hatten. Der Kampf wurde zugunsten Solingens gewertet, da das Team zum Zeitpunkt des Abbruch führte. „Eine Schwarze Karte?! So was hab’ ich ja noch nie gesehen“, haderte Petri nachhaltig mit dieser Entscheidung.

Die VTZler kämpften dann gegen EFG Essen um Platz 17. Das technisch auf hohem Niveau geführte Duell verlief bis zum Stand von 35:35 ausgeglichen. Dann waren die Essener treffsicherer und siegten mit 45:36, für die Zweibrücker blieb Rang 18.

Das Degenteam der VT Zweibrücken – von links Paul Goldmann, Alexey Tarasov, Volker Petri und Gregor Euskirchen – belegte im Mann
Das Degenteam der VT Zweibrücken – von links Paul Goldmann, Alexey Tarasov, Volker Petri und Gregor Euskirchen – belegte im Mannschaftswettbewerb der DM in Leverkusen den 18. Platz.
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