Zweibrücken Die kleine Kommissarin
Die Grundschullehrerin Andrea Schnepp aus Bechhofen hat die Initiative ergriffen und schreibt auch selbst Geschichten für den Unterricht. Ihr aktuelles Büchlein „Kinder-Krimi für kleine Kommissare: Spürnase Lotta ermittelt“ bietet großen Lesespaß und soll Kinder zum Lesen motivieren.
Es ist ihr anzumerken, dass sie Geschichten liebt. „Es gibt nichts Schöneres, als Geschichten zu erzählen. Und eben auch zu schreiben“, sagt die 49-Jährige, die von 2001 bis 2003 je ein Jahr in Paris und Saargemünd Deutsch unterrichtet hat. Seit sieben Jahren schreibt Andrea Schnepp selbst Geschichten für Kinder, die sich vorwiegend an Grundschüler richten. „Seit 2011 schreibe ich für die pädagogischen Kisten der Stiftung für Kultur und Umwelt der KSK Saarpfalz.“ Vier „Lesereisen“ sind entstanden, die die Kinder im Zuge des Sachkunde-Unterrichts für bestimmte Themen sensibilisieren sollen. Die Büchlein um Nacht- und Waldtiere sind seit 2014 im Lernbiene-Verlag erschienen, wofür ein witziger Zufall sorgte: Auf der europaweit größten Bildungsmesse „Didacta“ kam es zu einer kuriosen Begegnung. „Eine verzweifelte Lehrerin kam zum Stand des Lernbiene-Verlags – sie wusste nicht weiter, wie sie ihre Grundschüler zum Lesen motivieren sollte“, erzählt Schnepp. „Daraufhin kam der Verlag auf mich zu und fragte, ob ich denn nicht Lust hätte, meine Geschichten bei ihnen zu veröffentlichen.“ Ebenfalls im Verlag erschienen ist die „Reise zu den Honigbienen“, woraus sie Anfang März in der Zweibrücker Jugendbücherei gelesen hat. Ihre im November erschienene Detektivgeschichte „Spürnase Lotta ermittelt“ bietet neben einer spannenden Geschichte auch viele Vertiefungen und Arbeitsblätter. Mit Tiermasken zum Ausschneiden, Kreuzworträtseln und Fragen zum Text werden auch Kreativität und Leseverständnis der Kinder gefördert. „Außerdem können die Lehrer so prüfen, ob ihre Schüler den Inhalt auch verstanden haben“, erzählt Schnepp. Die Geschichte, die für die Klassen drei und vier gedacht ist, handelt von Simon und Emily, die mithilfe von Simons Hündin Lotta und Emilys Kater Karlo einer Einbruchsserie auf die Spur kommen. Das Buch schafft, was gleichzeitig auch Schnepps größte Motivation fürs Schreiben ist: „Ich möchte die Kinder zum Lesen animieren“, erzählt die Lehrerin. „Entweder, die Kinder lesen schon, oder sie haben damit gar nichts am Hut.“ Die Geschichte rund um die Spürnase Lotta und seinen Freunden schafft das und bietet dazu auch Abwechslung. In jeweils acht Kapiteln wird die Geschichte erzählt. Am Ende jedes Lesetexts gibt es vier Arbeitsblätter, was das Buch für seine jungen Leser interessant mache. „Da ich gerade eine zweite Klasse unterrichte, konnte ich meine eigenen Bücher noch nicht in den Unterricht einbeziehen“, erklärt Schnepp, die in Miesau an der Grundschule unterrichtet. „Aber ich könnte mir das gut vorstellen.“ Nicht nur bei Lehrern finden Andrea Schnepps pädagogisch wertvolle Geschichten Anklang: „Ich weiß auch von einem Herrn, der die ,Spürnase Lotta’ für seinen Enkel gekauft hat.“
