Zweibrücken Die Wochenend-Kolumne: Ich bin der Meinung, dass ...

Georg Altherr
Georg Altherr

Sicher wäre es schöner gewesen, wenn sich jemand gefunden hätte, der die Parkbrauerei Zweibrücken erhalten und die alten Gebäude belebt hätte: mit Konzert- und Ausstellungsräumen, Geschäften, Restaurants, Praxen, Kleingewerbe und Wohnungen. Aber seit die Bierbrauer ihren Gründungsstandort Zweibrücken vor 30 Jahren verlassen haben, stehen die Gebäude leer – und niemand kam, um Dornröschen wachzuküssen. Jetzt kommt der Pirmasenser Manfred Schenk. Er will aus dem riesigen Areal ein neues Stadtviertel machen – allerdings ohne die alten Gebäude. Wenn seine Pläne wahr werden, rollen erst mal die Bagger und machen alles platt, so wie er es ja auch mit der Fabrik Pörringer & Schindler am späteren Hilgard-Center machte. Da Zweibrücken nicht das Geld hat, um das Parkbrauerei-Quartier in den alten Gebäuden selbst zu entwickeln, muss die Stadt dem Abriss wohl zustimmen. Denn es ist immer noch besser, Neues entstehen zu lassen, als Altes nur verrotten zu lassen. Und es scheint nach wie vor einen Bedarf an schönen Stadtwohnungen zu geben, in denen man auch im Alter gut zurechtkommt. Manfred Schenk tritt mit einem klaren Konzept an. Als erfolgreicher Geschäftsmann wird er das intensiv geprüft und kalkuliert haben. Hotel-Pläne gab’s in Zweibrücken wiederholt, am Hornbach, am Awo-Altersheim, auf dem Flugplatz – keines wurde gebaut. Mit Hartmut Ostermann hat Schenk allerdings jemanden an der Hand, der Erfolg und Erfahrung hat. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass sich das Park-Quartier besser entwickeln wird als das Quartier Écologique in der Weißen Kaserne, das es auch 20 Jahre nach seiner Ausrufung nicht gibt. Fachleute aus der Wissenschaft, der Automobilindustrie und der Politik trafen sich am Mittwoch auf dem Flughafen. Nicht nur, um über die Zukunft des Autos zu sprechen, sondern auch, um sich Entwicklungen in der Praxis anzusehen. Wie beim Park-Quartier gilt: Das ist eine große Chance. Es hängt viel davon ab, ob und wie sie genutzt wird. „Ich wart’ seit Wochen auf diesen Tag. Und tanz’ vor Freude über den Asphalt.“ Das mag Jürgen Gundacker am Donnerstagabend gesummt haben. Nicht weil am Nachmittag die Fußball-WM begonnen hatte, sondern weil an diesem Abend die monatelange Diskussion um die Drehleiter für die Feuerwehr endete. Der Rat hat für die Drehleiter gestimmt. Und für den Standort Hornbach. Das ist genau das, was Gundacker von Anfang an wollte. Er hat es erreicht – mit der vollen Rückendeckung des Rats. Ein klarer politischer Erfolg.

x