Zweibrücken Dunkel vom Rauch

Zweibrücker älteren Semesters kennen sie noch: die Traditionsgaststätte „Bayerischer Hof“ in der Lammstraße. Das 1952 eröffnete Gasthaus musste Mitte der Siebziger der Erweiterung der ehemaligen Kreissparkasse weichen, damit verschwand auch eine dreiteilige Holztafel, die die Zweibrücker Geschichte zeigte, aus der öffentlichen Wahrnehmung. Seit gestern hängt dieses so genannte Triptychon wieder an ziemlich der gleichen Stelle, an einer Wand des städtischen Behördenzentrums Max 1 in der ehemaligen Kreissparkasse.

Victoria Zorn, die Tochter der damaligen Wirtshausbetreiberfamilie Ahrens hat die Holztafel der Stadt übergeben. Kulturdezernent Henno Pirmann sprach bei der Übergabe gestern Morgen von einem „besonderen Ereignis“. Ergänzend zum Triptychon − so nennt man in der Kunst dreigeteilte Gemälde oder Tafeln − steuerte er eine Dreier-Fotografie des „Bayerischen Hofs“ bei. Victoria Zorn sprach von einem Zufall, der die Sache ins Rollen gebracht habe. Über die Familie Ahrens wurde in der RHEINPFALZ-Kolumne „De Sepp vum Hallplatz“ berichtet. Es entstand ein Kontakt, der in die Übergabe der Tafel mündete. Das gut 25 Kilogramm schwere Bild sei über die Jahre dunkel geworden vom Rauch im Gasthaus, war gestern zu hören. An diese alten Zeiten erinnerte Wolfgang Ohler als ehemaliger Stammgast des „Bayerischen Hofes“. Eine Mischung aus Zweibrücker Honoratioren und „jungen Wilden“ habe den besonderen Charme des Wirtshauses ausgemacht, sagte Ohler. Unter den jungen Wilden sei das Kürzel „BH“ für die Gaststätte geläufig gewesen. „Hier wurde auch der SV 64 Zweibrücken gegründet“, erinnerte Ohler. Die Gründung, so konnte er berichten, sei bezeichnenderweise auf einem Abrechnungszettel beschlossen worden. (bun)

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