Zweibrücken Ein Leben für die Tiere: Tierheimleiterin Katja Bösel unerwartet verstorben

 Tierheimleiterin Katja Bösel mit Großpudel Donut.
Tierheimleiterin Katja Bösel mit Großpudel Donut.

Völlig unerwartet ist am Donnerstag die Leiterin des Zweibrücker Tierheims, Katja Bösel, im Alter von nur 48 Jahren verstorben. Bösel, lange Jahre im Globus Einöd beschäftigt, hatte ihre Tierliebe zum Beruf gemacht.

Hatte sich Katja Bösel zunächst in ihrer Freizeit im Tierschutzverein Zweibrücken engagiert, so übernahm sie vor rund zwei Jahren hauptberuflich die Tierheimleitung. Für die Vorsitzende des Zweibrücker Tierschutzvereins, der das Tierheim betreibt, Nadine Bender, war Katja Bösel „unser Fundament“. Seit Jahren war Bösel auch stellvertretende Vorsitzende des Vereins.

Tierschutzverein wirbt um Verständnis

„Unsere Mitte, unsere fester Bestandteil, unser Halt, unser Fundament“ sei „plötzlich und unerwartet weggebrochen“, schreibt der Tierschutzverein in sozialen Medien. „Wir sind fassungslos, geschockt und wissen momentan nicht, wo uns der Kopf steht.“ Der Verein wirbt um Verständnis dafür, „dass wir uns erst sammeln müssen, im Sinne von Katja in erster Linie für unsere Tiere da sein müssen und einige Dinge momentan zu kurz kommen können“.

Katja Bösel stammt aus Ernstweiler. Dennoch war sie lange Jahre Mitglied bei den Rimschweiler Straußbuben, wo ihre unkomplizierte, freundliche und direkte Art ihr viele Freundschaften bescherte. Zuletzt engagierte sie sich bei den „Alten Säcken“, der Altersabteilung der Straußbuben. Dies war laut Nadine Bender Bösels „so ziemlich einziges Hobby neben ihrer Arbeit mit Tieren und ihrem Engagement für Tiere“. Die 48-Jährige Bösel liebte alle Tiere. Ob Katzen, Hunde, Vögel oder Meerschweinchen, sie kümmerte sich mit vollem Engagement und ganzem Herzen um ihre Schützlinge. Und setzte sich auch schonmal etwas robuster für die Belange der Tierheimbewohner ein, beispielsweise bei Tierheimbesuchern, die meinten, sie könnten nach einem Kurzbesuch einen Hund aus vorheriger Problemhaltung einfach sofort mitnehmen. Das Tierwohl stand bei Katja Bösel über allem, und dafür kämpfte sie täglich. Dabei war sie sich für keine Arbeit zu schade. Angst vor dreckigen Händen war Katja Bösel fremd.

Gespräch reißt abrupt ab

Katja war voll und ganz für das Tierheim da. Sie hat es verkörpert“, lobt Nadine Bender ihre Stellvertreterin, die zur Freundin wurde. „Wir waren ein gutes Team an der Vereinsspitze. Wir waren nicht immer einer Meinung, aber haben immer zusammen eine Lösung gefunden. Ich weiß gar nicht, wie es weitergehen soll ohne Katja.“

Vom Tod Katja Bösels erfuhr sie telefonisch auf dem Weg in den Urlaub. Die Tierheimleiterin verstarb demnach an einem Herzstillstand. Katja Bösel hinterlässt einen Ehemann.

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