Zweibrücken Ein Unentschieden, das Gold wert war

Zweibrücken. Der Traum ist wahr geworden: Die B-Junioren-Handballer des SV 64 Zweibrücken sind Meister der RPS-Oberliga und damit erstmals für die Spiele um die deutsche Meisterschaft qualifiziert. Das DM-Abenteuer beginnt heute mit dem Viertelfinalspiel in einer Dreier-Runde beim Nordrhein-Meister TuSEM Essen (Anwurf: 18.30 Uhr). Die Gewinner der insgesamt vier Gruppen qualifizieren sich für das Final-Four-Turnier Mitte Mai.

„Meister werden, deutsche Meisterschaft spielen, das war unser erklärtes Ziel zu Saisonbeginn“, sagt Tony Hennersdorf, der seit dieser Saison die B-Junioren trainiert, die jetzt zu den zwölf besten Teams Deutschlands gehören. Vergangene Runde waren die B-Junioren knapp an diesem Ziel gescheitert. Und im Januar 2015 sah es so aus, als sollte sich die unglückliche Geschichte wiederholen. Im schlechtesten Saisonspiel unterlagen die Zweibrücker völlig überraschend bei der HSG Kastellaun/Simmern. Bis dahin hatte das Team um Kapitän Tom Grieser, der wie seine Teamkollegen Alessandro Lehr, Niklas Bayer, Kian Schwarzer, Marc-Robin Eisel, Tim Groß, Leo Herrmann und Tim Schaller schon Erfahrung in der A-Jugend-Bundesliga gesammelt hat, nur einen Minuspunkt vorzuweisen: ein Unentschieden bei der VTV Mundenheim. „Am Ende ein Punkt, der Gold wert war“, sagt Hennersdorf. Danach sah es nach der Niederlage im Hunsrück aber noch nicht aus. Die schmerzte im engen Meisterschaftszweikampf mit der TSG Friesenheim, die die Tabellenführung vom SV 64 übernahm. Die TSG hatten die Zweibrücker zu Hause klar mit 29:23 geschlagen und gezeigt, dass sie von der Spielanlage her das bessere Team sind. Durch das 24:24-Unentschieden in Friesenheim wahrte der SV seine Meisterchance, war aber auf Schützenhilfe angewiesen. Die leistete Mundenheim: Der VTV-Nachwuchs knöpfte Friesenheim beim Remis den entscheidenden Punkt ab. Zweibrücken und Friesenheim beendeten beide mit 32:4 Punkten die Saison, den direkten Vergleich hatte Zweibrücken für sich entschieden. „Unterm Strich ist die Meisterschaft verdient, weil wir den schönsten Handball gespielt und gegen den Vizemeister nicht verloren haben“, resümiert Hennersdorf. Die mit Abstand beste Abwehr der Liga (nur 316 Gegentore) stellten die Zweibrücker. 523-mal war der SV-Angriff erfolgreich. Spätestens ab der C-Jugend trainiert der SV 64 im Spielsystem der Aktiven. Dazu gehört die offensiv ausgerichtete Abwehrformation mit dem Ziel schneller Ballgewinne. Auf die setzen die SV-B-Junioren auch in den Spielen um die deutsche Meisterschaft. Dass TuSEM Essen () freiwillig die Favoritenrolle übernommen hat, haben die SV-Spieler mitbekommen. Der zweite Gegner, Südbaden-Meister SG Ottenheim/Altenheim, ist in großen Teilen identisch mit der Südbaden-Auswahl. Dem SV 64 bleibt die Außenseiterrolle. „Damit fühlen wir uns aber ganz wohl“, bekennt Hennersdorf. Er bat seine Jungs in den vergangenen Wochen zu drei bis vier Trainingseinheiten pro Woche. Zum Spiel in Essen wird die Mannschaft heute anreisen. Ursprünglich war eine Kombinationstour mit der ersten Mannschaft geplant gewesen, die um 20 Uhr im knapp 50 Kilometer entfernten Leichlingen gastiert. Das funktioniert aber aus Zeitgründen nicht. Während die Mannschaft nach Hause fährt, bleibt Coach Hennersdorf in Essen und schaut sich noch die morgige Partie zwischen Essen und Ottenheim/Altenheim vor Ort an.

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