Zweibrücken Eine halbe Stunde lang wie ein Heimteam

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ZWEIBRÜCKEN. „Wer die Chancen verwertet, gewinnt das Spiel.“ Dieser fußballerischen Binsenweisheit folgend sicherte sich der TuS Wattweiler gestern auf dem Hartplatz des TuS Rimschweiler drei Punkte. Im B-Klassen-Duell gegen die SG Hornbach/Rimschweiler ging der TuS vor 60 Zuschauern mit 3:0 (2:0) als Sieger vom Platz, der Aufsteiger überzeugte mit einer kämpferischen Leistung. Demgegenüber stand ein Chancenplus der Gastgeber, das allerdings nicht in Treffer umgemünzt wurde.

„Wir haben uns das selbst zuzuschreiben“, kritisierte Hornbachs Spielertrainer Thomas Jirachai-Schwarz nach dem Schlusspfiff. Seine Mannschaft fand erst zu ihrem Spiel, als sie schon mit 0:2 hinten lag. Das Team war trotz Überlegenheit im zweiten Abschnitt nicht imstande, zumindest den Anschlusstreffer zu markieren. So konnte Wattweilers Coach Christian Kaiser zufrieden feststellen, dass der TuS als Kollektiv funktioniert und drei verdiente Punkte eingeheimst hatte. „In der ersten halben Stunde waren wir die bessere Mannschaft“, sagte er, danach sei gegen aufkommende Gastgeber leidenschaftlich verteidigt worden. Der SG Hornbach/Rimschweiler merkte man in der erwähnten halben Stunde an, dass es für sie in der Restrunde nicht mehr wirklich um etwas geht. Die Schwarz-Truppe lieferte zunächst ein zerfahrenes, von Fehlpässen geprägtes Spiel ab, der TuS Wattweiler erkämpfte sich die Bälle und hatte gleich zu Anfang Glück. Denn der Schuss aus halbrechter Position, den Timo Lugenbiehl in der fünften Spielminute ins Tor setzte, war für die SG-Abwehr samt Keeper Steffen Selmigkeit nicht auszurechnen, einen Abschluss aus dieser Position hatte niemand erwartet. Der Treffer machte dem Aufsteiger Mut, Wattweiler spielte fast im Stil einer Heimmannschaft. In der 20. Minute gab Referee Karl-Heinz Kettering aus Höhfröschen einen direkten Freistoß in etwa 20 Metern Torentfernung, Alexander Regiers Schuss wurde von einem gegnerischen Abwehrspieler abgefälscht, wieder hatte Torsteher Selmigkeit das Nachsehen. Durch die Spielgemeinschaft Hornbach/Rimschweiler ging jetzt aber ein Ruck, noch deutlicher wollte sie nicht in Rückstand geraten. Vor allem Sascha Stephan und Sandro Buchmann übernahmen in der Offensive Verantwortung, in der Phase unmittelbar vor und nach der Halbzeit lag der Anschlusstreffer förmlich in der Luft. Buchmann hatte einige sehr starke Aktionen, sein „Nur so geht’s“, das nach einem Abschluss über den Platz schallte, sollte seine Truppe zu noch mehr Druck auffordern. Der ehemalige Spielertrainer des TuS Wattweiler hatte seine dickste Chance bei einem Schuss Richtung langer Pfosten, TuS-Kicker Fabian Hunsicker kratzte den Ball im letzten Moment von der Linie. Auch mit einem wuchtigen Kopfball scheiterte Buchmann nur knapp. Von der Gästemannschaft war nach vorne nicht mehr allzuoft etwas zu sehen. Wenn Entlastungsaktionen gefahren wurden, liefen sie ab der 75. Spielminute über den eingewechselten Dribbelkönig Steven Shehata. Für den – zu hohen – Endstand war in der 77. Minute aber Pascal-Andre Peifer verantwortlich, der als letzte Station eines Konters platziert einschoss. So spielten sie SG Hornbach/Rimschweiler: Selmigkeit - Jan Neufang, Jirachai-Schwarz (70. Engelbrecht), Radtke, Becker (80. Marchese) - Fuhrmann, Klein, Buchmann, Wenz (72. Paulus), Marcel Neufang - Stephan TuS Wattweiler: Heilmann - Fabian Hunsicker, Körner (38. Emser), Jannik Hunsicker, Raszkowiecki - Peifer, Nickolaus, Regier (61. Huber), Rieger (75. Shehata), Lippick - Lugenbiehl Tore: 0:1 Lugenbiehl (5.), 0:2 Regier (20.), 0:3 Peifer (77.) - Gelbe Karten: Klein - Fabian Hunsicker, Emser - Beste Spieler: Buchmann, Jirachai-Schwarz, Radtke - Heilmann, Fabian Hunsicker, Lugenbiehl - Zuschauer: 60 - Schiedsrichter: Kettering (Höhfröschen).

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