Zweibrücken Emotionale Lücken

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ZWEIBRÜCKEN. Nach der Niederlage gratulierte Danijel Grgic, Trainer des Handball-Oberligisten VT Zweibrücken-Saarpfalz, ganz Sportsmann, fair den Sportfreunden Budenheim zu einem verdienten Erfolg. Wie berichtet, unterlag die VTZ am Samstag in Budenheim 25:32 (14:14). Was Grgic Respekt abnötigte: „Budenheim hat so einen kleinen Kader, hat aber verdient gewonnen.“

Diese Emotionalität, diesen unbedingten Siegeswillen, den der kleine Budenheimer Kader – nur ein Auswechselspieler stand Trainer Thomas Gölzenleuchter zur Verfügung – zeigte, den hätte sich Grgic bei seinen Jungs auch gewünscht. Zumal die Zweibrücker in kompletter Besetzung nach Budenheim reisten. „Wir konnten leider nicht an die Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen“, monierte Grgic. Weder spielerisch, noch kämpferisch. Dabei hatte es zunächst gut ausgesehen gegen die Sportfreunde. Nach 20 Minuten führte die VTZ 12:9. Budenheim nahm eine Auszeit, und es folgte ein Wechsel auf der Torhüterposition. Für die eigentliche Nummer eins im Tor, Christian Kosel, der bis dahin nicht überzeugen konnte, kam Christoph Puschmann – und der sollte an diesem Abend den Zweibrücker Angreifern den Schneid abkaufen. Schon in der Phase nach Puschmanns Einwechslung vergab die VTZ die Chance, bereits in der ersten Halbzeit alles klar zu machen. „Da haben wir es versäumt, unseren Vorsprung auszubauen“, bemängelte Grgic. Zu eigensinnig wurde agiert, zu schlecht vorbereitet waren zu diesem Zeitpunkt die Abschlüsse. Fehler, die die Budenheimer ausnutzten. Der Gastgeber glich zum 12:12 aus und schöpfte neue Hoffnung für den weiteren Spielverlauf. „Wir haben den Gegner ins Spiel zurückkommen lassen“, kritisierte Grgic. Obwohl gewarnt und im Training darauf vorbereitet, fand die Zweibrücker Abwehr, inklusive Torhüter Yannic Klöckner, kein Mittel, um die beiden Top-Angreifer der Budenheimer zu bremsen. Lukas Scheer und Lukas Nagel erzielten 20 der 32 Budenheimer Tore: Scheer traf zwölfmal, Nagel achtmal. „Wir hatten im Vorfeld alles besprochen“, verstand Grgic nicht, warum sein Team die beiden nicht stoppen konnte. Die Abwehr wurde gar richtig löchrig, als Kreisläufer Vladislav Kurotschkin in der 36. Minute nach einem Foulspiel die Rote Karte sah, in der Folge im Mittelblock fehlte. Jetzt war das letzte bisschen Spielverständnis im Abwehrverbund dahin. Lücke um Lücke tat sich nun in der VTZ-Defensive auf – so zog Budenheim auf 26:19 davon und brachte den Sieg nach Hause. So spielten Sie VT Zweibrücken-Saarpfalz: Klöckner – Kraucevius (5), Mokris (3/1), Wiese (7) – Stauch, Hauck (2) – Kurotschkin (3) – Wetz (3), Baumgart (2), Hartz, Rifel, Rolshausen, Mägel Siebenmeter: 2/2 – 3/1 – Strafzeiten: 3:2 – Rote Karte: Kurotschkin (36.) – Schiedsrichter: Frank/Stolle (HV Rheinland).

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