Zweibrücken Erneuter Zwischenfall

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An der Konditionierungsanlage der Firma Terrag auf der Mörsbacher Deponie kam es am Mittwoch kurz nach 15 Uhr erneut zu einem Zwischenfall: Wie Nora Schweikert, Sprecherin der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd, auf Nachfrage bestätigte, sind beim Entladen eines Silofahrzeuges Stäube ausgetreten.

Die Ursache stehe noch nicht hundertprozentig fest. Terrag habe mitgeteilt, dass ein Defekt an einem Dichtungsschlauch der Grund für den Staubaustritt war. Wie Schweikert mitteilte, will die SGD aber selbst prüfen, ob die Ursache des Vorfalls tatsächlich ein technischer Defekt war oder ob es sich um menschliches Versagen handelte. Hubert Immesberger, Pressesprecher von Terrag, gab an, dass eine Gummidichtung an einem Silofahrzeug nicht dicht gewesen sei: Die Fahrzeuge werden über ans Silo angeschlossene Schläuche entladen. Die Dichtung eines sogenannten Einfülldoms, eines Deckels am Fahrzeug, sei defekt gewesen. Der Staub werde mit leichtem Druck in die Silos gepumpt, deshalb sei er an der undichten Stelle ausgetreten. Die Mitarbeiter von Terrag haben laut Immesberger „hervorragend reagiert“. Die Anlage sei drucklos geschaltet worden, dann habe man das Gelände von dem Staub gereinigt. Wie Hubert Immesberger betonte, gab es an der Anlage selbst keine Störung. Das Fahrzeug gehöre zu einer Spedition, die nun vorläufig gesperrt worden sei. Man habe die Spedition aufgefordert, ihre Fahrzeuge zu überprüfen. Die entwichenen Stoffe bestehen laut Immesberger aus Asche aus der Verbrennung von kommunalem Klärschlamm. Eine Gefahr für Mensch und Umwelt stellten sie nicht dar. „Das hat man früher auf die Äcker gekippt, sagte er. Nora Schweikert hingegen sagte, für die SGD sei nicht ganz klar, ob der ausgetretene Staub gefährlich sein könnte. Das werde noch geprüft. Terrag habe den Vorfall der Behörde unverzüglich gemeldet. Wie viel Staub ausgetreten ist, könne man nicht sagen, so Immesberger. Die Bürgerinitiative Mörsbach nannte die Konditionierungsanlage in einer Stellungnahme ein Pulverfass. „Dies zeigt, dass die im Erweiterungsantrag formulierten Gewährleistungen bei Gefahren (Abquetschungsverschluss der Leitungen und sofortige Unterbrechung) das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt sind. Man hat es nicht einmal für nötig befunden, eventuell betroffene Bewohner in der Nähe zu warnen“, heißt es in der Stellungnahme der BI. Die BI fordert Politiker und Behörden auf, sich gegen die geplante Erweiterung der Betriebserlaubnis von Terrag auf dem Gelände der Deponie zu stellen. |mefr

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