Zweibrücken Feuriges Derby vor 1000 Fans

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ZWEIBRÜCKEN. „Derbysieger, Derbysieger!“ Nach einem Lokalkampf kann nur eine Mannschaft diesen Jubelgesang anstimmen, am Samstag waren das die Kicker der VB Zweibrücken. Zum Auftakt der neuen Landesliga-Saison gewann der Aufsteiger mit 2:1 (1:1) beim Stadtrivalen TSC Zweibrücken, das kampfgeprägte Spiel fand vor großer Kulisse am Wattweiler Berg statt. Die vom TSC-Stadionsprecher Stephan Heidenreich verkündete offizielle Fanzahl lautete: „1002“.

Das Einlaufen beider Mannschaften wurde von Musik der Red Hot Chili Peppers begleitet, sie verstärkte die Hoffnungen auf ein feuriges Derby. Das waren die 90 Minuten zeitweilig auch – vor allem in der spannenden Schlussphase. In der rannten die Gastgeber auf ihrem neuen Rasen gegen die VB-Deckung an, versuchten aus dem seit der 76. Minute gültigen 1:2-Rückstand zumindest noch einen Punktgewinn zu machen. Zeitweise war’s hitzig, kurz vor Schluss gab es die eine oder andere Rempelei. Bezeichnend war eine Szene, in der sich TSC-Abwehrmann Sergej Littau nach einem Zusammenprall mit VB-Spielertrainer David Schwartz außerhalb des Spielfelds den Kopf kühlen lassen musste; Schwartz wiederum rieb sich den Schädel, während ihm von einem Zweikampf zuvor noch das Knie schmerzte. Und vier Meter weiter lag Gästetorhüter Joshua Prine im gleichen Moment in seinem Fünfmeterraum mit Kühlbeutel am Bein. Das äußerst druckvolle Spiel der Platzherren nutzte aber nichts, Schiedsrichter Andreas Keilhauer pfiff nach fünf Minuten Nachspielzeit ein Derby ab, dessen Ergebnis nicht dem Spielverlauf entsprach. „Wir haben die Partie weitgehend dominiert“, fand TSC-Trainer Sanel Nuhic. Es sei aber genau das eingetreten, was er vor der Partie befürchtet habe. Die Gäste-Elf habe aus einem tiefstehenden Mittelfeld heraus ein effektives Pressing-Spiel aufgezogen, seine Mannschaft habe sich nicht wie gewohnt in Szene setzen können. „Und dann haben wir uns diese zwei einfachen Tore eingefangen“, räumte Nuhic bezüglich der 31. und 76. Minute ein. Der Führungstreffer der VB Zweibrücken war der erfolgreiche Abschluss eines schnell vorgetragenen Konters: David Schwartz ging auf links durch, legte in die Mitte auf Sebastian Meil, und der neue VB-Knipser überwand TSC-Keeper Thomas Kratz. Was folgte, war Druck der Gastgeber, die Heimmannschaft erspielte sich eine ganze Reihe guter Chancen. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich vergab Sayefedine Elkhadem kurz vor der Pause, VB-Keeper Prine war weggerutscht, Elkhadem kam an die Rechtsflanke aber nicht ran. Kurz darauf war Diego Enache erfolgreicher, er traf von halbrechts satt ins lange Eck, dieses 1:1 fiel praktisch mit dem Halbzeitpfiff. Im zweiten Abschnitt setzten sich die Ballbesitz-Verhältnisse fort, die Aufmerksamkeit und das frühe Stören der Gäste ließen aber nicht nach. David Schwartz und Sebastian Meil rückten bei Ballbesitz der TSC-Abwehr bis auf deren Strafraumhöhe vor, störten so früh den Spielaufbau. Der Siegtreffer des Liga-Neulings entsprang einem Freistoß über die einheimische Deckung hinweg, Felix Beck legte den Ball von der rechten Seite in den Sportclub-Strafraum, eigentlich hatte ihn Torsteher Kratz schon sicher, aber Sebastian Meil kam am kurzen Pfosten irgendwie noch mit dem Fuß dran und konnte das Leder über die Linie drücken. Sanel Nuhic war wegen der Fehlerhäufung in dieser Szene verärgert, David Schwartz nahm den Siegtreffer natürlich als Belohnung für eine gute kämpferische Leistung. „Wenn das Spiel 1:1 ausgeht, ist es auch in Ordnung“, wusste er, dass die Heimmannschaft eigentlich das druckvollere Team war. Aber seine Truppe habe gut gestanden und ihre Konterchancen genutzt. Die letzten Worte hatte am Derby-Tag die Rockgruppe Queen. Deren „The Show must go on“ darf der TSC Zweibrücken als Aufforderung verstehen, es am kommenden Samstag im Kerwe-Heimspiel gegen die SG Meisenheim/Desloch-Jeckenbach (16 Uhr) besser zu machen. So spielten sie TSC Zweibrücken: Kratz - Schön, Tüllner, Eren, Littau - Müller, Dennis Gerlinger, Schmitt - Enache (80. Brand), Sayefedine Elkhadem (74. Göz) VB Zweibrücken: Prine - Evanoff, Kuntz, Baumann, Genova (75. Bär) - Brödel (70. Schwarz), Hirt, Brunner (80. Raje), Beck , Schwartz - Meil Tore: 0:1 Meil (31.), 1:1 Enache (45.), 1:2 Meil (76.) - Gelbe Karten: Littau, Enache - Baumann, Brödel, Schwarz, Schwartz - Beste Spieler: Dennis Gerlinger, Enache - Baumann, Kuntz, Hirt - Zuschauer: 1002 - Schiedsrichter: Keilhauer (Hüffler-Wahnwegen).

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