Hauenstein Fotoausstellung von Bernd Rohner und Rena Burke

Ein Comosing von Bernd Rohner.
Ein Comosing von Bernd Rohner.

Fotos von Bernd Rohner und Rena Burke sind ab Sonntag in der Hauensteiner Galerie Kunst-werk- Vier zu sehen.

Bernd Rohner, seit mehr als 25 Jahren Vorsitzender des Wasgau-Fotokreises, befasst sich mit verschiedenen Spielarten künstlerischer Fotografie, mit jenen „Composings“ etwa, denen der Großteil der Ausstellung gewidmet ist. Ein Beispiel: Da thront eine Glaskugel auf einem aus einem Wolkenmeer auftauchenden Wasgau-Felsenturm. In der Glaskugel findet sich die Miniatur einer griechischen Insel, auf der der Lindauer Hafenturm aufragt. Und rechts von dieser Szene schwebt im Gegenlicht ein von Ballons gehaltenes Sofa, auf dem sich eine Giraffe niedergelassen hat.

Was es mit diesen Szenen auf sich hat: Composing meint die Technik, aus vielen Einzelbildern eine neue Komposition zu erschaffen und damit eine Bildwelt abseits der Realität herzustellen. Die Arbeiten des 56-jährigen Hauensteiners fügen unterschiedlichste Motive zu einem fantastischen und verfremdeten Ganzen zusammen, lassen Gegenstände in eigentlich unmöglichen und undenkbaren Zusammenhängen und Perspektiven auftauchen und öffnen einen neuen Blick auf sie. Und sie sind, das bestätigt der Fotograf, auch beeinflusst von der surrealen Kunst eines Salvador Dalí.

Spielereien

„Manche meiner Composings sind nur Spielerei mit Fotos, manche sind aber auch eine Auseinandersetzung mit der Zerstörung der Umwelt und das Nachdenken über das Jenseits etwa, manche drücken Melancholie aus, ein Bild verarbeitet den plötzlichen Tod einer guten Freundin“, fasst er sein Arbeiten zusammen. Ausschließlich Motive aus eigenen Fotografien werden verwendet, per Photoshop und mit Akkuratesse aus ihrem ursprünglichen Kontext isoliert und mit hohem technischen Anspruch in neue Umgebungen gestellt.

Neben diesen Arbeiten zeigt Rohner auch eine Aufnahme der Burg Neu-Dahn im Abendlicht sowie Schwarz-Weiß-Aufnahmen von der nicht mehr existenten Friedenskirche, die mit ihrer gestochenen Schärfe und ihren harten Kontrasten jetzt schon historische Dokumente sind. Sie entstanden durch Langzeit- und Mehrfach-Belichtungen des Motivs, das – auch aus seiner Umgebung herausgelöst – auf den Betrachter besonders plastisch wirkt. Nicht zuletzt sind auch Infrarot-Aufnahmen von Rohner zu sehen, die mit einer mit einem speziellen Sensor ausgestatteten Kamera entstanden sind. Auch diese Fotos überraschen und fesseln wie die Composings den Blick des Betrachters.

Christos umhüllte Bäume

Einen kleinen Teil der Ausstellung hat Galeristin Renate Burkhard einem Erlebnis spektakulärer Kunst gewidmet. Im Dezember 1998 verhüllten der bulgarisch-amerikanische Künstler Christo und seine Frau Jeanne-Claude in einem Park in Riehen bei Basel 162 Bäume und schufen so ein besonderes visuelles Ereignis. Das ursprünglich auf drei Monate angelegte Projekt „Wrapped Trees“ wurde bereits nach zwei Wochen abgebrochen.

Rena Burka war in der ersten Woche vor Ort, hat dieses temporäre Kunstwerk erlebt und gehörte damit zu den relativ wenigen Kunstliebhabern, die Christos Werk live erleben konnten. An diese eher unbekannte Aktion Christos, der beispielsweise mit der Verhüllung des Reichstags oder mit dem Projekt „The Gates“ im New Yorker Central Park weltweit Beachtung fand, will die Galeristin mit eher dokumentarischen Fotos erinnern.

Info

Bernd Rohner, Rena Burka: Fotografien, Hauenstein, Galerie Kunst-werk-Vier, Bahnhofstraße 4, 6. Oktober bis 3. November. Öffnungszeiten: Donnerstag, Samstag, Sonntag 16-19 Uhr und nach Vereinbarung unter Telefon 0178 3040522, E-Mail: rena-burka@gmail.com.

Vernissage: Sonntag, 6. Oktober, 16 Uhr, es spielen die Gitarristen Werner Mansmann und Quentin Stöbener.

x