Zweibrücken Gewichtsoptimierter Allrounder mit großer Trainingslust

Moritz Baumgart (mit Ball im letztjährigen Duell mit dem TuS Dansenberg, hinten Steffen Kiefer) mag Training, das ihn richtig fo
Moritz Baumgart (mit Ball im letztjährigen Duell mit dem TuS Dansenberg, hinten Steffen Kiefer) mag Training, das ihn richtig fordert.

«ZWEIBRÜCKEN.» Das nächste Spitzenspiel für den Tabellenführer der Handball-Oberliga, die VT Zweibrücken-Saarpfalz: Heute ist der Tabellendritte HSG Kastellaun/Simmern zu Gast in der Westpfalzhalle (Anwurf: 18 Uhr). Den Traumstart fortsetzen, „ist natürlich unser Ziel“, sagt VTZ-Trainer Danijel Grgic.

Für Moritz Baumgart, den Allrounder im VTZ-Team, ist es keine Überraschung, dass die VTZ so gut gestartet ist. „Wir haben in der Vorbereitung gegen einige höherklassige Mannschaften richtig gut gespielt“, sagt Baumgart. Vor allem gegen die Abwehr, das aktuelle Zweibrücker Prunkstück, hätten sich auch höherklassige Teams schwer getan. „Ganz ehrlich: Im Moment wollte ich nicht gegen unsere Abwehr spielen“, sagt Baumgart lachend. Die ist beweglich und glänzend eingespielt. Gegen Baumgart spielen seine Teamkollegen schon im Training nicht gerne. Wegen der Knochen, die im Zweikampf schnell zu spüren sind. Für einen Handballer ist der 28-Jährige dünn, aber zu hundert Prozent durchtrainiert. „Ich nenne das gewichtsoptimiert“, meint der Wirtschaftsingenieur schmunzelnd. Vom Phänotyp her „bin ich nicht so veranlagt, extrem Muskelmasse aufzubauen. Ich setze deshalb sehr stark auf Fitness und Athletik“, unterstreicht der für seinen schnellen „Wackler“ bekannte Baumgart. Er trainiert gerne, vor allem intensiv. Nur so könne er ausloten, wo seine maximale Leistungsfähigkeit liegt. Deshalb hat sich Baumgart, der 2016 vom Pfalzligisten TS Rodalben kam, bewusst für die VTZ und Trainer Danijel Grgic entschieden. „Ein echter Profi, von dem ich unheimlich viel lernen kann“, sagt „Mo“, wie ihn die Teamkollegen nennen. „Das Training hier fordert einen. Alle ziehen richtig gut mit, es wird sehr intensiv gearbeitet. Das ist genau das, was mir gefällt“, sagt Baumgart. Die sportliche Herausforderung, nicht nur am Spieltag, sondern auch im Training. Dass seine Teamkollegen – die Mannschaft versteht sich sehr gut – genauso ticken, „dass es bei uns keine Jammerkultur gibt und keiner wegen eines Wehwehchens nicht trainiert, das macht Spaß“, unterstreicht Baumgart. In Worms spielte er trotz der Nachwehen eines Pferdekusses. „Wir hatten jetzt bis Mittwoch trainingsfrei. Da war Zeit, um komplett zu regenerieren“, sagt Baumgart, der in Vinningen aufgewachsen ist, in Kaiserslautern studiert hat und gerade nach Pirmasens gezogen ist. Regenerieren geschieht aktiv. Trainingspläne des Trainers für die freien Tage seien wichtig, sagt Baumgart, dessen Brüder Lukas und Jonas bei der TS Rodalben spielen. Erfolgreich Handball spielen könne man nur, „wenn man als Spieler begreift, dass man eine Verantwortung hat. Für sich selbst und letztlich fürs Team“, betont Baumgart. Das fange mit konsequentem Training an, einer konzentrierten Spielvorbereitung und umfasse auch die professionelle Behandlung von Verletzungen. Dass er mal in Zweibrücken Handball spielen würde – in Jugend- und ersten aktiven Jahren war er gemeinsam mit den Brüdern beim SV 64 Zweibrücken am Ball –, war ihm in der Handballerfamilie unbeabsichtigt in die Wiege gelegt: „Warum auch immer, ich bin in Zweibrücken geboren“, verrät Moritz Baumgart, dessen Vater Rudolf ein exzellenter TSR-Rückraumspieler war. Im halblinken Rückraum war auch Moritz seit der Jugend am Ball. „Die Position ist bei uns aber glänzend besetzt“, sagt Baumgart, der sich dort wohl fühlt, wo er gebraucht wird. Auf Linksaußen demnächst wohl seltener: Mit dem 21-jährigen Slowaken Richard Wilga (SGH St. Ingbert) hat die VTZ noch einen Neuzugang verpflichtet. Der ist heute gegen Kastellaun/Simmern noch nicht spielberechtigt. „Wir sind zwar Favorit, aber ein Selbstläufer wird das Spiel nicht“, sagt Danijel Grgic. Bei der HSG ist der tunesische Rückraumspieler Abdellaziz Helaoui neu, Andrius Zigelis zieht nach wie vor die Fäden im Spiel.

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