Zweibrücken Grenzgänger mit Violine und Tuba

Sechs Konzerte stehen in Pirmasens auf dem Programm für das Festival Euroclassic. Zum Auftakt spielt am 2. September die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Seit Jahren dabei sind die Konzerte der Mozartgesellschaft, des Festival-Orchesters und der Pirmasenser Eigenproduktion von Bezirkskantor Maurice Croissant und Volker Christ. Hinzu kommt nun die Show „Breakin’ Mozart“ (wir berichteten am Mittwoch) und ein Konzert am 23. Oktober in der Festhalle unter dem Titel „Hochtief“ mit Andreas Martin Hofmeir und Benjamin Schmid.

„Hochtief“ ist eine betörende Liaison zwischen Schmids Violine und Hofmeirs Tuba, die weltweit wohl einzigartig ist. Ihr Programm – nachzuhören auf der am 23. März erschienen CD „Stradihumpa“ – bietet neben bekannten Klassikern in neuem Gewand wie der „Passacaglia“ von Johan Halvorsen über ein Thema von Händel und den „Etudes Caprices“ von Henryk Wieniawski sowie dem halsbrecherischen „Le Ronde des Lutins“ von Antonio Bazzini auch vier Originalkompositionen. Drei Jazzstücke runden das Programm ab: Als Beinahe-Originalkompositionen können die beiden Werke „Miniature“ und „Schnabulescu“ des österreichischen Tausendsassas Georg Breinschmid bezeichnet werden, wurden sie doch ursprünglich für Geige und Kontrabass geschrieben. Gänzlich vertauschte Rollen findet man dann bei Joao Boscos „Latin Lover“, denn hier übernimmt die Geige die harmonische Begleitung der Tuba, um schließlich selbst in einer Solo-Improvisation zu glänzen. So unterschiedlich die beiden Instrumente Violine und Tuba, so ähnlich sind doch die Lebensläufe von Schmid und Hofmeir. Beide sind Echo-Klassik-Preisträger und Professoren am Salzburger Mozarteum, und beide sind in der Klassik wie im Jazz zuhause. Der Österreicher Benjamin Schmid gastiert auf den wichtigsten Bühnen der Welt mit namhaften Orchestern wie den Wiener Philharmonikern oder dem Concertgebouw Orchester Amsterdam. Seine solistische Qualität, die außerordentliche Bandbreite seines Repertoires und insbesondere auch seine improvisatorischen Fähigkeiten im Jazz machen ihn zu einem Geiger mit einzigartigem Profil. Die musikalische Neugier des Tubisten und musikalischen Grenzgängers Andreas Martin Hofmeir ist schier unbegrenzt. Als Solist konzertierte er unter anderem mit den Münchner Philharmonikern und dem Konzerthausorchester Berlin. Er war Gründungsmitglied und Tubist der bayrischen Kult-Band La Brass Banda, und er steht neben seiner Tätigkeit als klassischer Musiker auch als Musik-Kabarettist auf der Bühne.