Zweibrücken Grgic: Komplimente sind keine Punkte

VTZ-Coach Danijel Grgic erhofft sich fürs heutige Derby in Haßloch von seinen Spielern im linken Rückraum (hier beim Wurf Tom Pa
VTZ-Coach Danijel Grgic erhofft sich fürs heutige Derby in Haßloch von seinen Spielern im linken Rückraum (hier beim Wurf Tom Paetow gegen Fürstenfeldbruck) mehr Durchschlagskraft.

«ZWEIBRÜCKEN.» Zweibrücken gegen Haßloch, das sind Klassiker im südwestdeutschen Handball. Duelle, die die Fans der Mannschaften schon seit Feldhandballzeiten elektrisieren. Heute steht wieder so ein Südwest-Derby auf dem Spielplan: In der Dritten Liga gastiert Aufsteiger VT Zweibrücken-Saarpfalz bei der TSG Haßloch (19.30 Uhr).

„Ja, natürlich ist das von der Atmosphäre, von der Geschichte her ein besonderes Spiel“, weiß VTZ-Trainer Danijel Grgic. Und besondere Spiele verliert man eben auch besonders ungern, wobei Grgic Haßloch klar in der Favoritenrolle sieht. Das Thema Derby ist ohnehin zweitrangig. „Nach dem Spiel gegen Saarlouis haben wir wieder Komplimente gehört, haben gesagt bekommen: Ihr habt gut mitgespielt, hättet mindestens einen Punkt verdient gehabt. Aber das hilft nichts. Komplimente sind keine Punkte, und wir brauchen Punkte“, unterstreicht Grgic mit Blick auf die Tabelle, in der die VTZ aktuell den ersten Abstiegsrang belegt. Zwei Spieltage zuvor wäre das Derby noch ein richtiges Kellerduell gewesen. Da hatte die VTZ bereits die aktuellen fünf Pluspunkte auf dem Konto, Haßloch überraschenderweise auch nur vier Zähler. „Wie immer sind unsere Gegner pünktlich, bevor sie gegen uns spielen müssen, in Form“, stellt Grgic fest. Dabei half Haßloch das, was sich die VTZ so gerne erarbeiten würde: das Glück des Tüchtigen. Stefan Job hatte für die TSG beim Vorjahresmeister Kornwestheim dreieinhalb Minuten vor dem Abpfiff das 29:28 erzielt, und die gute TSG-Defensive verteidigte den knappen Sieg. Der setzte neue Energie frei. Vergangene Woche fegte Haßloch die furios gestarteten Pfullinger aus der Halle. „Natürlich ist das irgendwann auch Kopfsache. Man muss sich für die Arbeit, die man macht, auch mal belohnen“, betont Grgic. Gegen Saarlouis hat seine Mannschaft das erneut versäumt. Aber Grgic stellt auch klar, dass Haßloch eine sehr ausgeglichen besetzte, solide Drittliga-Mannschaft ist, mit einem überzeugenden Torwart Daniel Schlingmann und gestandenen Rückraumspielern wie Kevin Seelos oder Elvis Borovodskis. Dass die TSG in der Tabelle klettert, sei nur eine Frage der Zeit gewesen. Sich neu fokussieren, neu konzentrieren heißt es für die Zweibrücker. Im erwarteten Hexenkessel in Haßloch kühlen Kopf bewahren, sei wichtig. Der Plan fürs Spiel aus VTZ-Sicht: „Jeder soll sich auf das konzentrieren, was seine Stärke ist. Keine Experimente“, fordert Grgic. Mit Martin Mokris, der manchmal zu früh das Glück zwingen will, war er in dieser Beziehung nach dem Spiel gegen Saarlouis zufrieden. Der Spielmacher habe sehr konzentriert gespielt und nur wenig Fehler gemacht. Insgesamt sei das Spiel aus seiner Sicht aber mal wieder ein kleiner Rückschritt gewesen. „Wir waren schon weiter in Bezug auf Ruhe bewahren“, bilanziert Grgic. Tomas Kraucevicius ist nach seiner Roten Karte gegen Saarlouis heute wieder dabei. Damit bestehen im rechten Rückraum Wechseloptionen. Auch von Halblinks erhofft sich Grgic mehr Durchschlagskraft, damit die Haßlocher Abwehr auf allen Positionen gefordert ist. „Das wird eine ganz andere Kiste als gegen Pfullingen. Da wird vieles über den Kampf entschieden“, sagt Haßlochs Sportlicher Leiter Thomas Müller. „So war es schon immer, wenn es gegen die VTZ ging. Mal haben wir ihnen die Suppe versalzen, mal haben die uns geärgert. Beide Teams werden um jeden Zentimeter des Hallenbodens ringen, wobei es sicher keinen Schönheitspreis zu gewinnen gibt“, glaubt er. TSG-Trainer Tobias Job hält an seiner Vorgabe, aus den Spielen gegen Pfullingen, Zweibrücken und Baden-Baden sechs Zähler zu holen, fest. Auf TSG-Seite fehlt Rückraumspieler Dominic Hartstern, der sich noch nicht von einem Infekt erholt hat.

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