Zweibrücken Hüther fordert Beweglichkeit aus Hälfte zwei

«KANDEL.» Die SG Rieschweiler ist nach der 1:3 (0:2)-Niederlage in einer spannenden und intensiven Partie beim Ligakonkurrenten VfR Kandel aus dem Verbandspokal ausgeschieden (wir berichteten gestern kurz). Die knapp 200 Zuschauer bereuten ihr Kommen nicht, das Spiel bot alle Facetten eines klassischen Pokalkampfs – mit zwei völlig konträren Halbzeiten.

SGR-Coach Björn Hüther hatte die Anfangsformation nach der 0:5-Klatsche in Rüssingen auf fünf Positionen geändert. Frederic Stark bildete mit Steffen Sprau die Innenverteidigung, es war Spraus Startelf-Comeback nach neun Monaten Verletzungspause. Kapitän Tobias Leonhard begann im zentralen Mittelfeld, Maximilian Buchholz kam über links, und Daniel Preuß war die einzige Sturmspitze. Zur Pause stand es „nur“ 2:0 nach totaler Dominanz der Gastgeber. Adnan Sentürk und Florian Hornig trafen den Pfosten (18. und 22.), Sprau klärte auf der Linie nach Distanzschuss von Christian Burgstahler. In der 24. Minute traf Florian Hornig per Seitfallzieher ins linke untere Eck. Die SGR fand kein Mittel gegen den Sturmlauf der Südpfälzer, der vor allem über rechts kam. In der 34. Minute brachte Felix Decker den umtriebigen Sentürk zu Fall, Hüll verwandelte den fälligen Strafstoß – 2:0. Unmittelbar nach Wiederanpfiff erzielte Daniel Preuß aber das 1:2 per Flachschuss, er setzte sich mit Wucht gegen Yannick Kindler durch. Der Treffer war ein Weckruf: Die Gäste waren fortan feldüberlegen und drängten auf den Ausgleich. Kandels Keeper Patrick Aust parierte einen harten Schuss von Nico Freiler (52.), nach einer Stunde trafen Buchholz und Leonhard kurz nacheinander zweimal nur das Aluminium. Beim dritten Kandeler Tor durch Joker Musa Jabbi (70.) per Kopf aus kurzer Distanz verlor die SGR-Abwehr das Luftduell. Doch die Moral der SGR stimmte, Buchholz gelang nur zwei Minuten später der erneute Anschluss zum 2:3. Der Ausgleich gegen konditionell abbauende Kandeler lag zwar in der Luft, aber die Gastgeber brachten den Vorsprung über die Zeit. SGR-Trainer Hüther, der nach seiner zweiten Knie-Operation noch an Krücken geht, meinte: „In der Halbzeit haben wir die Dinge klar angesprochen, die Reaktion des Teams war positiv. Am Schluss war Kandel froh über den Abpfiff, wir hätten eben das 2:2 machen müssen.“ Elf Stammkräfte fehlten ihm am Mittwoch, am Samstag (16 Uhr) gegen den TuS Hohenecken sind Manuel Megel und Pascal Frank wieder dabei. Es ist erst das zweite Heimspiel der Saison. Nach der Niederlage bei Aufsteiger Rüssingen ging Hüther mit seinen Spielern nicht allzu hart ins Gericht. „Der Gegner stand komplett und hat eine hervorragende Leistung gezeigt.“ Doch gegen Hohenecken, letztjähriger Meister der Landesliga West, fordert er die Beweglichkeit der zweiten Hälfte: „Daran müssen wir anknüpfen, ich möchte am Samstag einen Dreier.“ Die letzten beiden Testspiele zu Hause gegen den TuS verlor die SGR glatt mit 0:3 und 0:4. Ein besonderes Augenmerk gilt Ex-SVN-Spieler Heraldo Jorrin. Der Mittelstürmer (24) kam im Sommer vom SV Herschberg, der gebürtige Dresdner mit kubanischen Wurzeln steht mit neun Treffern in der Scorerliste der Verbandsliga aktuell ganz oben. So spielten sie VfR Kandel: Aust - Yanik Wagner, Kindler, Sahin, Heil - Notti, David Wagner - Hüll, Burgstahler (86. Amezoug), Sentürk (68. Jabbi) - Hornig SG Rieschweiler: Hauck - Decker, Stark, Sprau (68. Steigner), Greinert - Leonhard, Ohlinger - Buchholz (85. Emser), Freiler, Littner - Preuß Tore: 1:0 Hornig (24.), 2:0 Hüll (Foulelfmeter, 34.), 2:1 Preuß (47.), 3:1 Jabbi (70.), 3:2 Buchholz (72.) - Gelbe Karten: Yanik Wagner, Amezoug - Steigner - Beste Spieler: Heil, Sentürk - Buchholz, Leonhard - Zuschauer: 190 - Schiedsrichter: Bauer (Neuhofen).