Zweibrücken Herrlich anzuhören

„Jauchzet dem Herrn alle Welt“ lautete der Titel zum Finale der Rosenberger Musiktage am Sonntag in der Wallfahrtskirche auf Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben. Der mit über 20 Sängerinnen und Sängern gemischte Kammerchor Zweibrücken unter der ausgefeilten Leitung von Dorothea Jakob sowie der Organist Gerhard Jentschke stellten Kompositionen aus sechs Jahrhunderten vor.

Zur Eröffnung des Konzerts sprach Volker Sehy, Direktor und Pfarrer von Maria Rosenberg, von einem Konzert mit europäischem Programm aus sechs Ländern und wünschte den erfreulich zahlreichen Zuhörern „eine gute Reise mit Tönen“. Und das war es auch! Der großartige A-cappella-Gesang des Chors im Altarraum der Kirche war ergreifend und faszinierend zugleich. Begonnen wurde mit dem Titellied „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, dabei wurde gewaltiger Chorgesang hörbar. Interessant war auch während der Aufführung, dass sich die Chormitglieder öfter umstellten, die Sangesnachbarn wechselten und der Chorklang sich dabei veränderte. Von dem zeitgenössischen Komponisten Pavel Lukaszewski war das „Nunc dimittis“ zu hören, bei dem einige Sänger mit leisem „Domine“ den restlichen Chor mit der getragenen Melodie begleiteten. Bei der geistlichen Chormusik von Hugo Distler erklang „Ich wollt, dass ich daheime wär“ op. 12, Nr. 5, hierbei traten die Sopranstimmen großartig hervor. Der Organist Gerhard Jentschke stellte in diesem Konzert dreimal in angepasstem Abstand zum Chorgesang sein souveränes Spielvermögen auf der Orgel der Wallfahrtskirche vor. Zunächst mit dem „Präludium, Fuge und Ciacona C-Dur“ von Dietrich Buxtehude; des weiteren mit der herrlichen „Cantilene“ im Adagio aus der „Orgelsonate“ Nr. 11 von Joseph Rheinberger und von Jean Marie Plum die „Suite brève“ op. 173 mit drei Sätzen in ausgesucht schöner Registrierung. Der Chor glänzte in weiteren Vorstellungen unter anderem mit dem „Kyrie“ und „Agnus Dei“ aus der „Missa Aeterna Christi Munera“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina aus dem 16. Jahrhundert. Herrlich anzuhören war der Frauenchor, als er unter der Empore aus dem Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy das ergreifende „Hebe deine Augen auf“ sang. Harmonisches Singen mit allen Stimmen gab es bei „Rise up, My Love“ von Howard Skempton, und von Arvo Pärt gab es das lautstarke und interessante „Which Was the Son“. Auch „Otche Nash“, das in Russisch gesungene „Vater unser“ von Nikolei Kedrov, das „Omnis una“ von Urmas Sisask sowie das leicht und fröhlich vorgestellte „Cantate Domino“ von Vytautas Miskinis waren Hörerlebnisse der besonderen Art. Ein europäisches Konzert mit kräftigem Applaus war zu Ende.

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