Zweibrücken Hilfe für die krebskranke Malerin

Die Malerin Sam Birster.
Die Malerin Sam Birster.

Sam Birster, Blieskasteler Künstlerin, weiß, wie schwer es sein kann, sich zu erheben. Sie kämpft gerade den schwersten Kampf ihres Lebens -und erhält Unterstützung von vielen Seiten, so auch von den Künstlern des Mörsbacher Q-Hofs.

Auf ihrem Zeichentisch liegen zwei Skizzen. Die linke davon hat sie verworfen: „Das ist nichts. Der Vogel steigt zu gerade auf. Der Phönix muss gebeugter sein, sich schwerer erheben. So ...“, sagt sie und deutet auf die rechte Skizze mit einem gebeugten, aber unbeugsam-kraftvollen Wesen.

Wenngleich eine erst seit wenigen Monaten diagnostizierte schwere Krebserkrankung ihren augenblicklichen Alltag bestimmt, lässt Sam Birster nicht zu, dass sie ihr das Leben im Jetzt nimmt. Also malt sie. Bleibt sich und ihrem meist sehr grafischen Stil treu und erzählt darin weiter, und vielleicht mehr denn je vom Menschsein, vom Hineinplatziertsein in eine wie auch immer durch andere vorgestaltete, beeinflusste und beeinflussende Umwelt.

Wie existenziell bedeutsam das ist, wird anhand ihrer eigenen Situation schmerzlich erfahrbar: Die Leitlinien, anhand derer Kassenärzte ihre Patienten behandeln, sehen nicht vor, dass bei ihrer sehr speziellen Erkrankung ein neues Medikament, das bisher nur die Zulassung für die Therapie einzelner Krebsarten, nicht aber ihrer besitzt, von den Krankenkassen bezahlt wird. Ein privater Onkologe therapiert sie derzeit damit, weil er überzeugt ist, dass darin Sams einzige Chance liegt. Erste positive Veränderungen seien bei radiologischen Untersuchungen erkennbar, ist zu erfahren. Das Medikament kostet im Monat mehr als 5000 Euro, was bei teilweise zehn- bis 12-fach teureren Krebstherapien noch nicht einmal außergewöhnlich teuer ist. Doch für Sam Birster ist diese monatliche Summe nicht aufzubringen. Aus eigener Kraft kann sie die Therapie nicht finanzieren, obwohl ihr Behandler und auch die Apotheke in diesem Fall auf ihre Honorare verzichten. Wie lange die Immuntherapie dauern wird, weiß niemand zu prognostizieren.

Und während die Kassenärzte sie aufgegeben haben und ihr beinahe die Hoffnung genommen hatten, geben ihr ihre Familie und ihre Freunde, Bekannte und völlig Fremde neue Zuversicht und setzen alle Hebel in Bewegung, damit Sam sich die Therapie weiter leisten kann. Eine befreundete Trierer Künstlerin, Elisabeth Elzer mit ihrem Atelier Haus Himmelsberg, koordiniert die Hilfen und hat nun zusammen mit der Künstlergruppe des Q-Hofes in Zweibrücken-Mörsbach für den 7. August, 17 Uhr, eine Benefiz-Versteigerung in den dortigen Ausstellungsräumen auf die Beine gestellt.

Zwar können aufgrund der Corona-Situation können leider nur angemeldete Besucher vor Ort sein, dennoch erhoffen sich die Initiatoren um Jutta Walter, Petra Stricker, Gilbert E. Baier, Christa Witte, Hermann Weis, Betina Knerr und Raymond David, dass sich an diesem Nachmittag etliche wirklich an der Sache interessierte Bieter beteiligen: „Es geht um Sam.“

Info

  • Wer sich zur Auktion anmelden möchte, kann sich an walter.riegelsberg@web.de oder an info@formart.com wenden.
  • Unter info@formart.de gibt es Informationen zu Besuchs- und Besichtigungsmöglichkeiten der Ausstellungen im Zweibrücker Q-Hof in Mörsbach.
  • Elisabeth Elzer ist über ihre Facebook-Präsenz @Atelier Haus Himmelsberg oder über 0176-76987447 zu erreichen.
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