Zweibrücken Hinrunde hui, Rückrunde pfui

A-Junioren-Trainer Klaus-Peter Weinert (rechts, hier im Gespräch mit StefanBullacher) bedauert ein wenig die verpassten Möglichk
A-Junioren-Trainer Klaus-Peter Weinert (rechts, hier im Gespräch mit StefanBullacher) bedauert ein wenig die verpassten Möglichkeiten.

«ZWEIBRÜCKEN.» Die A-Junioren-Handballer des SV 64 Zweibrücken haben als Siebter die direkte Qualifikation für die kommende Bundesliga-Saison knapp verpasst. „Auch wenn wir im Fall der Qualifikation eventuell keine Mannschaft gemeldet hätten, hätte ich die Saison gerne auf Platz sechs mit erfolgreicher Qualifikation beendet“, sagt Klaus-Peter Weinert, der als Trainer der Mannschaft eine Saison erlebte, die außergewöhnlich war. Hinrunde hui, Rückrunde pfui. „Ja, so lässt sich das wohl zusammenfassen“, sagt Weinert lachend.

Am Ende fehlten den Zweibrückern, die die Runde punktgleich mit dem Sechsten VfL Günzburg beendeten, ein Punkt. „Den hätten wir trotz aller Probleme, die wir hatten, auch im Jahr 2019 holen können“, bedauert Weinert. Dabei war es schon eine kleine Sensation, dass sich diese A-Jugend-Truppe überhaupt für die Bundesliga qualifiziert hatte. „Das hatte uns ja kaum jemand zugetraut“, rekapituliert Weinert. Die Mannschaft wuchs in der anstrengenden Qualifikation zusammen, nahm dieses „Wir-Gefühl“, das sie trug, mit in die Runde. Die Mannschaft war der Star – hatte in Torwart Benedikt Haubeil, Spielmacher Felix Dettinger und Kreisläufer Sebastian Meister, der zugleich unumstrittener Abwehrchef war, aber auch das, was ein erfolgreiches Team ausmacht: eine sehr gute Achse. Es gelang ein Traumstart mit fünf Siegen und zehn Punkten. Das große Problem, mit dem der SV 64 in die Runde gestartet war – der extrem kleine Kader, der in der Vorrunde noch lange durch den Ausfall von Fabian Naumann belastet wurde – wurde mit viel Wille kompensiert. Größter Wermutstropfen in der Vorrunde: „die Heimniederlage gegen Jano Filder“, sagt Weinert. Denn die war nicht den grundsätzlichen Problemen geschuldet, „sondern der Tatsache, dass wir an dem Tag überhaupt keine Einstellung zum Spiel fanden“, analysiert der Trainer. Dort wurde der fehlende Qualifikationspunkt erstmals verschenkt. „Leider haben wir die richtige Mentalität auch in diesem Jahr manchmal vermissen lassen. Sonst wäre, trotz aller Schwierigkeiten, eine bessere Platzierung drin gewesen“, sagt Weinert. Das große Problem, das die Zweibrücker kalt erwischte: Kapitän Sebastian Meister – Herz der Truppe und auf dem Weg, sich im Oberliga-Team zu etablieren – musste sich einer unerwarteten Schulter-Operation unterziehen, fiel nach Weihnachten komplett aus. „Einen herberen Verlust konnte es nicht geben. Allein die Rolle, die Sebastian in der Abwehr spielte, konnten wir nie adäquat besetzen“, weiß Weinert. Eine Erklärung, warum die Mannschaft, die nach zwölf Spieltagen als Vierter in die Weihnachtspause gegangen war, anschließend kein Spiel mehr gewann. Weitere Erklärungen: Es fehlten Wechselmöglichkeiten. „Das haben die Gegner genau gewusst, haben uns ein bisschen müde gespielt. Sie wussten, dass wir nicht mehr reagieren können, weil personelle Alternativen fehlen“, sagt Weinert. In manchen Spielen habe sein Team einfach zu früh resigniert, bedauert er. Ein Tiefpunkt: die deutliche Heimniederlage gegen die bis dahin sieglose Handballakademie Bayern im Februar. Nach einem Leistungstief bis März fingen sich die Zweibrücker wieder. „Wir haben uns dann mit ordentlichen Leistungen verabschiedet“, freut sich Weinert, dass die Mannschaft trotz anhaltender Personalprobleme wieder Charakter zeigte. „Hätten wir diese Leistungen wie zuhause gegen Konstanz oder in der ersten Halbzeit gegen Staffelsieger Rhein-Neckar Löwen gegen die Handballakademie abgerufen, wären wir frühzeitig qualifiziert gewesen. Dann hätten wir 2019 sicher mindestens ein Spiel gewonnen“, resümiert Weinert. Auch wenn es phasenweise nicht einfach gewesen sei in dieser Runde, ist sich Weinert sicher, dass die Erfahrungen ihn und die Mannschaft weitergebracht haben. „Es gehört im Sport auch dazu, dass es mal nicht so läuft“, sagt er. Saison in Zahlen Platz sieben: 18:26-Punkte, 576:635-Tore, bei neun Siegen, und 13 Niederlagen - höchster Sieg: 32:23 gegen den VfL Günzburg - höchste Niederlage: 21:35 gegen die Rhein-Neckar Löwen - Beste Torschützen: Felix Dettinger 108 Tore/39 Strafwürfe, Philipp Meiser 102/10.

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