Zweibrücken „Hornissen“ kochen „Steelers“ eiskalt ab

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Zweibrücken (anbl). Das erste seiner Kracher-Spiele in den Wochen der Wahrzeit hat Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken gewonnen: Mit einem deutlichen 10:3 (3:1, 3:2, 4:0) besiegten die „Hornets“ gestern Abend in der heimischen Ice-Arena Tabellenführer SC Bietigheim-Bissingen 1b und gehören weiter zu den stärksten Anwärtern auf die vier Play-off-Plätze. Beim Kanadier Ryan McDonald platzte zudem gestern der Knoten mit zwei Treffern für seinen neuen Klub.

Keine Frage, die „Hornets“ kamen gegen den Spitzenreiter aus Bietigheim-Bissingen viel besser in die Gänge. Die zweite Mannschaft des DEL2-Ligisten hatte allerdings auch schon das laufintensive Heimspiel tags zuvor gegen Schlusslicht EV Ravensburg in den Knochen, das die „Steelers“ mit 4:2 gewannen und womit sie ihr Punktekonto auf 27 Zähler hochschraubten. Vielleicht war das der Grund, warum die Gäste nur mit einem kleinen Kader – neben den vier Verteidigern gerade mal zwei Sturmreihen plus ein weiterer Spieler – anreisten. „Dazu haben wir viele Verletzte und Kranke, und sonntags um diese späte Zeit können eben auch nicht alle Spieler mit nach Zweibrücken fahren“, meinte SC-Trainer Robert Gratza. Die „Hornissen“ wirkten von Anfang an bissiger und agiler als die Gäste – und wacher. Nach nur 31 Sekunden klingelte es das erste Mal im Kasten der Bietigheimer: Zweibrücken hatte das Bully zum Spielauftakt gewonnen, in der Angriffszone zog Tim Essig mit einem Schlagschuss von der blauen Linie ab. Zunächst war nicht klar, ob Marc Lingenfelser seinen Schläger noch am Puck hatte – es stand jedenfalls 1:0 für die „Hornets“, später wurde das Tor Lingenfelser gut geschrieben. Nach fünf Minuten kamen die Gäste zum Ausgleich. EHC-Goalie Steven Teucke hatte einen Schuss von „Steelers“-Stürmer Artur Gross gut pariert, beim Nachschuss des besten Regionalliga-Torjägers, Marco Windisch, war er allerdings machtlos. Die Gastgeber zeigten sich aber auch davon nicht im mindesten geschockt: Noch in der gleichen Minute führten sie wieder mit 2:1. Nach gewonnenem Bully spielte Lukas Srnka aus einer Position hinter dem Bietigheimer Tor einen schönen Pass auf den kanadischen Neuzugang des EHC, Ryan McDonald, der die Scheibe aus zwei Metern im gegnerischen Gehäuse unterbrachte. Sicher auch zur großen Freude seine Eltern, die dem Sohn dieser Tage in der Westpfalz einen Besuch abstatten. Auch der mittlere Spielabschnitt begann gut für die „Hornets“: Maximilian Dörr traf schnell zum 4:1 (22.). Und gerade, als die Gastgeber das Match scheinbar im Griff hatten, drehten die „Steelers“ auf. Spätestens nach dem 2:4 (28.), das Willi Gross in einer Überzahlsituation erzielt hatte, machten die Gäste mehr Druck und kamen folgerichtig sechs Minuten später durch Marcel Göttfert sogar zum Anschlusstreffer. Erst kurz vor der Drittelsirene schlugen die Zweibrücker noch mal zu: 46 Sekunden vor dem Ende versenkte Marc Lingenfelser einen Schlagschuss im Tor, 26 Sekunden später traf der US-Amerikaner Adam Klein zum 6:3, nachdem im gleichen Angriff Ryan McDonald die Scheibe zunächst nur an den Pfosten gehämmert hatte. Diese letzte Minute des zweiten Drittels mit den beiden Treffern für die Zweibrücker sahen im Nachhinein beide Trainer – Richard Drewniak für die „Hornets“ und Robert Gratza für die „Steelers“ – als entscheidenden Knackpunkt des Matches an. Als Lukas Srnka dann nach zwei Minuten im Schlussabschnitt auch noch zum 7:3 traf, war schon der Deckel auf der Partie. Ryan McDonald, Frederic Hellmann und Ralf Wolf erhöhten noch auf 10:3. „Ich hätte vorher nicht gedacht, dass wir gegen Bietigheim zweistellig gewinnen“, gab EHC-Coach Richard Drewniak unumwunden zu. Nach dem ersten Blick auf die Gästeaufstellung sei ihm aber klar gewesen, dass der Gegner gegen Ende Probleme bekommen würde, wenn seine Truppe es schaffe, das Tempo von Anfang an hoch zu halten. „Das war eine starke Leistung aller Spieler – und ein wichtiger Sieg“, lobte Drewniak sein Team. So spielten sie EHC Zweibrücken: Teucke, Kappes (n.e.) - Hellmann, Essig, Brüstle, Hartfelder, Wanninger, Dech, Wendland - Lingenfelser, Dörr, Peters, McDonald, Srnka, Klein, Wolf, Neumann, Nunold, Bachstein SC Bietigheim-Bissingen 1b: Winklmaier - Timo Heintz, Sprenger, Kaiser, Quast - Göttfert, Artur Gross, Windisch, Willi Gross, Fink, Fröhlich, Zeller Tore: 1:0 Lingenfelser (1.), 1:1 Artur Gross (5.), 2:1 McDonald (5.), 3:1 Lingenfelser (14.), 4:1 Dörr (22.), 4:2 Willi Gross (28.), 4:3 Göttfert (34.), 5:3 Lingenfelser (40.), 6:3 Klein (40.), 7:3 Srnka (42.), 8:3 McDonald (46.), 9:3 Hellmann (52.), 10:3 Wolf (54.) - Strafzeiten: Zweibrücken 12 Minuten - Bietigheim-Bissingen 1b 6 Minuten - Beste Spieler: McDonald, Klein, Hellmann, Lingenfelser - Artur Gross, Willi Gross - Zuschauer: 778 - Schiedsrichter: Singaitis (Hügelsheim).

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