Zweibrücken „Ich brauche jeden Tag Sport“

Die Rückhand im Sommer: Als Althornbacher Nummer eins in der Verbandsliga ist Dieter gleichzeitig auch die Nummer 457 in Deutsch
Die Rückhand im Sommer: Als Althornbacher Nummer eins in der Verbandsliga ist Dieter gleichzeitig auch die Nummer 457 in Deutschland.

«ZWEIBRÜCKEN.»Nur wenige Sportler beherrschen zwei Sportarten auf einem hohen Niveau. Einer davon ist Julia Dieter, die in der Verbandsliga für den Tennisclub (TC) Althornbach gegen die gelbe Filzkugel drischt, zum anderen mit den Riedelberger Tischtennis-Damen vor Wochenfrist gerade in die Oberliga aufgestiegen ist. In unserer losen Serie „Doppelpass, doppelt Spaß“ stellen wir die Zweibrückerin vor.

Julia Dieter ist athletisch, sehr athletisch. Das kommt nicht von ungefähr: Die 25-jährige steht jetzt in den Sommermonaten bis zu sechsmal in der Woche in Althornbach auf dem Platz und befördert Ball um Ball über den vereinseigenen Sandplatz des Tennisvereins. In den kälteren Monaten, wenn die Spieler des weißen Sports naturgemäß kürzer treten, widmet sich die Studentin, die in der Leistungsklasse eins eingestuft ist und gerne und viel lacht, dann dem kleinen Bruder des Tennisspiels, dem Tischtennis. „Ich weiß nicht, ob ich angefangen hätte, Tischtennis zu spielen, wenn es möglich wäre, auch im Winter dauerhaft Tennis zu spielen“, gibt die angehende Grundschullehrerin aber ohne Umschweife zu. Sie merkte jedoch schnell, dass sie auch in der Sportart mit dem mittlerweile aus Plastik bestehenden Spielgerät gut bestehen kann. Mit zwölf Jahren nahm die Tischtennis-Karriere beim TTC Mittelbach ihren Anfang, führte über den damaligen Oberligisten FC Queidersbach im vergangenen Jahr zum TTC Riedelberg in die Erste Pfalzliga. Hier gelang ihr mit dem neuen Team in der Premieren-Saison direkt die Meisterschaft samt damit verbundenem Oberliga-Aufstieg, der Pfalzpokalsieg und die Teilnahme an den deutschen Pokalmeisterschaften. Auch einen Sieg bei der Tischtennis-Pfalzrangliste schaffte sie. Viel früher stand Julia Dieter jedoch schon mit ihrem Vater auf dem Tennisplatz in Mittelbach, beim ortseigenen Verein. „Meine erste Trainerstunde hatte ich mit vier Jahren. Ich bin quasi auf dem Tennisplatz groß geworden. In meiner Erinnerung spiele ich schon immer Tennis“, erklärt die Vollblutsportlerin. Wenn sie mal nicht selbst zum Schläger greift, ist sie im Fitness-Studio oder erklärt doch wieder mit dem Racket dem Tennisnachwuchs in Herschberg die Grundlagen ihres Lieblingssports. „Ich brauche jeden Tag Sport“, sagt sie. Mittlerweile ist Dieter eine der besten Tennisspielerinnen der Westpfalz, die Nummer eins ihres TCA und die Nummer 457 in Deutschland. Über Mittelbach und Contwig landete sie in Althornbach und wird von Rainer Bouquet trainiert. „Wenn die Mannschaft so zusammenbleibt, sehe ich keinen Grund, zu wechseln. Ich fühle mich wohl“, erklärt die Angriffsspielerin, die wohl auch höherklassig aktiv sein könnte. Wie schwierig ist die Umstellung wegen der unterschiedlichen Schlagbewegungen im Tischtennis und im Tennis? Dieter sieht genau diese Umstellung sogar eher als Vorteil. „Mir fällt es recht leicht, weil die Bewegungsabläufe so unterschiedlich sind“, meint sie. Nach der Sommerpause des TTC Riedelberg komme es ihr aber in den ersten Tischtennis-Übungseinheiten so vor, als betriebe sie einen fremden Sport. Das legt sich jedoch schnell wieder. Und je länger die Tischtennis-Saison dauert, desto besser findet sie zu ihrem Spiel. Das kommt etwas unorthodox daher, weil Julia Dieter weit hinter dem Tisch Topspin-lastig agiert und ihre Schlagbewegung recht lang ist. Dennoch ist sie reaktionsschnell und kann das Spiel ihrer Gegnerin gut lesen. Auch in den kälteren Monaten spielt Dieter dreimal in der Woche Tennis. „Und in der Tischtennis-Oberliga muss ich künftig schon zweimal pro Woche trainieren“, glaubt die ehrgeizige Dieter, die in der Pfalzliga beim TTC Riedelberg großteils unterfordert war. Das wird sich in der Oberliga-Saison 2018/2019 ändern. Doch auch in Niederlagen sieht sie Vorteile. So kam sie zuletzt im Tennisspiel des TCA gleich in zwei Sätzen mit 0:6 unter die Räder – gegen Joana Gaspar-Ivan, die in ihrer Juniorenzeit in Wimbledon erfolgreich das Doppelfinale bestritt. „Aus solchen Spielen kann ich nur lernen. Es hat trotzdem viel Spaß gemacht“, findet Dieter.

Die Rückhand im Winter: Für die Tischtennis-Oberliga will die ehrgeizige 25-Jährige in der neuen Spielzeit ihr Trainingspensum s
Die Rückhand im Winter: Für die Tischtennis-Oberliga will die ehrgeizige 25-Jährige in der neuen Spielzeit ihr Trainingspensum steigern.
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