Zweibrücken Im Schnelldurchlauf

Stephanie Barth ist eine der drei Goodfellas-Stimmen.
Stephanie Barth ist eine der drei Goodfellas-Stimmen.

Nicht nur die Sommerhitze brachte das Homburger Maifest fast zum Kochen. Auch musikalisch ging es an den fünf Tagen, von Mittwoch bis Sonntag, rund. Allumfassend, für jeden Geschmack. Doch in der Talstraße, auf dem Christian Weber Platz, wurde auch Kritik laut. „Gestern Nachmittag gab es hier nur Balladen. Da feiert doch keiner“, zeigte man sich an einer Stelle freitags enttäuscht. Zum Glück kamen am Abend dann The Goodfellas aus Wuppertal.

Ob es an der Hitze lag? Oder an der Dauer des Festes über fünf Tage? Jedenfalls blieben, aus der Sicht einiger Beschicker, die Erwartungen an den Besucheransturm zum Homburger Maifest zumindest am Mittwoch und Donnerstag stark zurück. „Wenn man am Mittwoch nicht zum Fest kommen kann, dann geht man eben am Donnerstag. Dann kann man dann doch nicht kommen, also geht man am Freitag. Oder dann doch gar nicht. Ich denke, es wäre besser, wenn man hier nur drei Tage feiern würde. Dann würden auch mehr Leute kommen, weil sie es nicht verpassen wollen. Schauen Sie mal: Wenn man nur einen Toilettenwagen in der Talstraße hat und es gibt nicht einmal bei den Frauen eine Schlange, dann stimmt hier etwas nicht“, meinte ein Händler im Gespräch mit der RHEINPFALZ. In der Tat. Wer an einem Freitagabend zur Festa Italiana erst um 21 Uhr einen Parkplatz suchte, musste sich in Innenstadtnähe auf riesiges Glück verlassen. Oder man lernte eben den Ausweichparkplatz an der Karlsberg-Brauerei kennen, um danach in die Innenstadt zurücklaufen zu müssen. Ganz anders jedoch gestaltete sich die Parkplatzsuche am Vorabend des Wochenendes. Dabei feierte auf dem alten Markt die im Saarland sehr beliebte Coverband Elliot immerhin ihren 20. Geburtstag. Und mit The Goodfellas kam aus Wuppertal noch eine der besten deutschen Livebands zum Maifest. So steht es in einem Zitat auf der Internetseite der Band. Um es vorwegzunehmen: Ja, die Goodfellas sind eine hervorragende Showband. Neun Leute machen da Party von Anfang an. Dazu gehören humorvolle Einlagen wie das Einspielen der französische Stöhnhymne „Je t`aime“ von Jane Birkin und Serge Gainsbourg, während sich Sänger Basti Strempel seines Sakkos entledigt. Genau diese Medleys sind aber auch der Knackpunkt an diesem Showkonzept. Gerne würde man sich an mancher Stelle in einen Lieblingssong vertiefen. Und Zack, geht es nach gefühlt zwei Minuten schon wieder in den nächsten. Das sorgte am Freitagabend zwar für die bisher von einigen vermisste Feierlaune. Aber es bleibt eben auch ein Nachgeschmack. Weil das ein wenig zu sehr an die „Stars on 45“-Singles der 80er Jahre erinnert. Da wurden auch möglichst viele Hits sehr erfolgreich auf ein Maxisingle-Format gepresst. Das ist aber nicht jedermans Sache. Man muss es dennoch klar anerkennen: Von Anfang an geben die Goodfellas musikalisch und showtechnisch Vollgas. „Can’t Stop the Feeling“ von Justin Timberlake ist hier dabei. Es folgen leider modernisierte Fassungen von den Soulklassikern „Ain’t No Mountain High Enough“ von Marvin Gaye und Tammi Terrell; sowie „Ain’t Nobody“ von Rufus und Chaka Khan. Für die ältere Generation ist das vielleicht schade. Die Jüngeren geraten aber in Wallung. Und so arbeiten sich die Goodfellas in die 90er Jahre und viele andere Abschnitte der Popmusik, übrigens immer wieder um nette Choreographien ergänzt. Da setzt die Band Maßstäbe. Und den alten Soul im Stil von Kool & the Gang und Michael Jackson diesmal dankenswerter am Original angelehnt, beherrscht der flotte Wuppertaler Neuner zum Glück auch.

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