Zweibrücken „Mädels kommen mit Rollator“

Achtung: Verwechslungsgefahr! Die „Cavern Beatles“ sind (von links) Chris O’Neill (als Paul McCartney), Rick Allen (George Harri
Achtung: Verwechslungsgefahr! Die »Cavern Beatles« sind (von links) Chris O’Neill (als Paul McCartney), Rick Allen (George Harrison), Simon Ramsden (Ringo Starr) und Paul Tudhope (John Lennon).

The Cavern Beatles bringen die Musik der Pilzköpfe übermorgen, Freitag, 20 Uhr, auf die Bühne der Pirmasenser Festhalle. Die vier Liverpooler sind den Originalen so nah wie wohl nie eine Band zuvor. Die Cavern Beatles touren erfolgreich durch Europa, die USA, Asien und Australien. Christian Hanelt sprach mit Rick Allen, der eigentlich Richard Blasberry heißt und auf der Bühne George Harrison vertritt.

Rick Allen, Richard Blasberry, George Harrison – wer ist nun wer?

Auf der Bühne bin ich Rick Allen, der den Part von George Harrison bei den Beatles übernimmt. Privat bin ich Richard Blasberry. Ich habe meinen zweiten Vornamen Allen als Bühnennamen genommen. Der klingt eingängiger. Bitte erklären Sie das Konzept der Cavern Beatles. Wir wollen die ganze Bandbreite der Karriere der Beatles wiedergeben, so wie sie das bei ihren Konzerten auch getan haben. In der zweiten Hälfte der Show spielen wir dann Songs der Beatles, die es nur als Studioaufnahmen gibt, die sie also selbst nie live gespielt haben. Das ist sehr spannend. Spielen Sie auch Songs aus den Solo-Karrieren der Beatles? Nein. Es sind nur Beatles-Nummern. Wir haben mal auf einer Tour „Imagine“ von John Lennon gespielt. Das war aber eine Ausnahme weil es um ein Jubiläum ging, bei dem wir uns mit John Lennon beschäftigt hatten. Sie haben sich nach dem Liverpooler Cavern Club benannt, wo auch die Beatles aufgetreten sind. Haben Sie dahin eine besondere Beziehung? Oh ja, dort haben wir schon sehr oft gespielt. Inzwischen tun wir das vielleicht noch zweimal pro Jahr, weil wir so viel auf Tour sind. Mittlerweile hat das Cavern auch eine eigene Band, die dort jede Woche Beatles-Songs spielt. Der Bandname steht also für diese enge Beziehung zu dem Club? Ich hatte schon immer eine sehr enge Bindung zum Cavern Club, dessen Inhaber ein sehr guter Freund von mir ist. Und als wir mit der Band anfingen, haben wir vor allem Material gespielt, das die Beatles selbst im Cavern gespielt hatten. Aber wie sich die Dinge so entwickeln, ist auch unser Repertoire größer geworden und beschränkt sich nicht mehr nur auf die frühen Sachen der Beatles. Wir hatten uns nun mal diesen Namen zugelegt, und dann hat man halt einen Ruf zu verlieren, wenn man sich auf einmal umbenennt. Also sind wir die Cavern Beatles geblieben, auch wenn sich unser Repertoire erweitert hat und wir nicht mehr ständig im Cavern auftreten. Haben Sie je einen Beatle getroffen? Ich wurde einmal im Jahr 2002 Paul McCartney vorgestellt. Es war bei einem Konzert in Liverpool zu Ehren von George Harrison. Da lief mir Paul McCartney über die Füße, aber ich konnte gerade mal „Hi, Paul“ sagen. Und hat jemals einer der Beatles Ihre Show gesehen? Nein. Bei diesem Konzert in Liverpool war Paul McCartney schon längst gegangen, als wir unsere Tribute-Show gespielt haben. Versuchen Sie, bei der Interpretation der Songs möglichst nah am Original zu bleiben, oder drücken Sie den Liedern einen eigenen Stempel auf? Nein. Absolut nein. Wir spielen alle Songs in den gleichen Arrangements, in der exakt gleichen Weise, wie es die Beatles getan haben. Da ist keine eigene künstlerische Bearbeitung dabei. Wir versuchen, so dicht wie möglich an das Original heranzukommen. Gibt es einen Song der Beatles, den Sie noch nie gespielt haben? Da gibt es schon einige, die wir nie gespielt haben. Die Show enthält überwiegend die Songs, die jeder kennt. Die Hits eben. Ergänzend bringen wir immer mal wieder für die Fans ein paar Nummern, die weniger bekannt sind, weil sie vielleicht nur die B-Seite eines Hits waren. Aber das merken wir sofort an der Reaktion des Publikums, das dann doch eher verhalten reagiert. Und so spielen wir viele Songs nicht, die wir eigentlich gerne spielen würden, weil sie vom Publikum nicht unbedingt gewünscht sind. So kommt es, dass wir nur etwa die Hälfte aller Songs der Beatles in unserem Repertoire haben. Gehören auch die deutschen Beatles-Songs in Ihr Repertoire? Sie sprechen von „Sie liebt mich“ und „Komm gib mir deine Hand“. Wir haben die einige Male gespielt und festgestellt, dass unsere deutsche Aussprache einfach nicht gut genug ist. Das einzige, was wir heute noch machen, sind die Refrains in Deutsch. Die Beatles hatten das doch ein bisschen besser drauf, sie haben ja auch einige Zeit in Hamburg verbracht. Wie erklären Sie sich die Magie der Beatles? Es ist diese einfache und doch qualitativ so hochwertige Art der Songs. Die Melodien prägen sich sofort ein. Man muss sie nur einmal gehört haben, und sie bleiben im Gedächtnis haften. So ist es mir als Kind mit diesen Liedern auch ergangen. Einmal gehört und nie vergessen. Die Bilder von kreischenden, in Ohnmacht fallenden Mädchen bei den Beatles-Konzerten kennt jeder. Vermissen Sie das bei Ihren Konzerten? Nun ja, manchmal würde ich mir das schon wünschen. Bei uns sind die Mädels eher über 60 und kommen zum Teil mit dem Rollator. Karten Karten gibt es für 26 bis 33 Euro im Kulturamt, Telefon 06331/842352, im Reisebüro Satter, bei eventim.de und kultopolis.com. Bandinfos: cavernbeatles.com.

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