Zweibrücken Maßarbeit ohne das Limit auszureizen

ZWEIBRÜCKEN. „Schwarz beginnt, weiß gewinnt.“ Die alte Brettspiel-Regel galt am Sonntag auch auf dem Zweibrücker Handballfeld. Die schwarz gekleideten Handballerinnen des TV Schifferstadt eröffneten beim Oberliga-Spiel beim SV 64 Zweibrücken die Partie. Es gewannen allerdings die weiß gekleideten Zweibrückerinnen. Mit 36:19 (18:10) setzten sie sich gegen das Schlusslicht problemlos durch.

Spielerisch war die Partie kein Höhepunkt. Aber es gab neben dem ungefährdeten Sieg einige positive Aspekte auf Zweibrücker Seite, die die Partie zu etwas Besonderem machten. So beschenkten sich die beiden Geburtstagkinder Anne Wild (23 Jahre) und Katharina Handermann (22) nicht nur mit dem Sieg, sondern trugen sich auch jeweils in die Torschützenliste ein. Das gelang bis auf die beiden Torhüterinnen – Pilar Lamade und Daphne Huber hüteten das Tor, da Jana Specht krank passen musste – allen Zweibrückerinnen. Und das, obwohl SV-Trainer Martin Schwarzwald schon früh mit dem Durchwechseln begann, und teilweise eine sehr junge Mannschaft auf dem Feld stand. So feierte Lucie Krein, die noch Zweitspielrecht bei der B-Jugend der JSG Ostsaar besitzt, Oberliga-Premiere. Pünktlich mit Anpfiff der zweiten Halbzeit beendete Nadine Zellmer ihre Babypause, brachte wieder etwas Erfahrung auf das Spielfeld. Dort dominierte ganz klar der m SV, der seinen Spielrhythmus finden und mit Blick auf die bevorstehenden schweren Spiele in den nächsten Wochen die ein oder andere Variante ausprobieren wollte. Zum Beispiel als sich Mannschaftsführerin Joline Müller, die erst in den Schlussminuten eng gedeckt wurde, phasenweise mehr auf Anspiele statt Abschlüsse konzentrierte. „Das hatten wir im Vorfeld so besprochen, das wurde auch gut umgesetzt“, war Schwarzwald zufrieden. Auch wenn ihre guten Anspiele zunächst nur bedingt verwertet wurden. Die Zweibrückerinnen kämpften in der Anfangsphase im Abschluss mit sich selbst, zeigten aber von Beginn an, dass sie dieses Spiel sicher nach Hause bringen würden. Es gab aber auch in dieser frühen Phase des Spiels schon sehenswerte Aktionen. Klasse der Treffer von Kreisläuferin Laura Witzgall zum 6:3 (14.): Joline Müller hatte sich an den Kreis durchgespielt, wurde bedrängt und schaffte es, den Ball an die wartende Witzgall weiterzuspielen, die die Millimeter-Maßarbeit der beiden mit dem Torwurf krönte. Mitte der ersten Halbzeit nahm Schwarzwald eine Auszeit. 8:5 führte sein Team gegen die Damen aus Schifferstadt, die eine taktische Marschroute hatten: „Die erste Welle der Zweibrückerinnen nicht zulassen“, forderte Trainer Carsten Chrust von seiner Mannschaft vor allem, schnell von Angriff auf Abwehr umzuschalten. Das gelang phasenweise. Aber die Gastgeberinnen waren in punkto Tempo, mit zunehmender Spieldauer auch in punkto Ballsicherheit und Robustheit in der Abwehr klar überlegen. Schifferstadts Taktik ging da nur noch bedingt auf. Zweibrücken zog davon, ohne ans Limit gehen zu müssen. Weil die Zweibrücker Abwehr im Eins-gegen-eins in der Abwehr immer mal wieder Schwächen offenbarte, kamen aber auch die Gäste zum ein oder anderen Treffer. (add)

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