Zweibrücken Meistermacher oder Obsthändler?

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ZWEIBRÜCKEN. Noch drei Spieltage in der Herren-Oberliga. Ausgerechnet in Zweibrücken könnte am Sonntag der Meister und Aufsteiger in die Dritte Liga gekürt werden. Vorausgesetzt die VTZ Saarpfalz, aktuell Tabellenvierter, gewinnt das Top-Spiel gegen den Zweiten HF Illtal (18 Uhr, Westpfalzhalle), wäre Spitzenreiter TuS Dansenberg der lachende Dritte, sofern er die Pflichtaufgabe heute gegen Friesenheim II erwartungsgemäß erfüllt. Dann könnten in der Westpfalzhalle die Aufstiegskorken knallen.

Selbst ein Unentschieden würde den Dansenbergern reichen. Ein Sieg der VTZ würde bedeuten, dass sie die Chance wahrte, die zwei Zähler besser postierten Illtaler noch abzufangen und die Saison als Tabellenzweiter abzuschließen. Für Zweibrückens Trainer Danijel Grgic zählt all das nicht wirklich. „Im Prinzip geht es um die goldene Ananas“, sagt er mit Blick auf die Frage, ob Zweibrücken als Zweiter, Dritter oder Vierter die Runde beendet. Also eher Obsthandel als Meistermacher. Kurz vor Saisonende noch mal gegen Illtal spielen zu können, „das ist die Herausforderung, die wirklich Spaß macht, auf die wir uns freuen“, sagt Grgic und hofft, dass seine Mannschaft den Illtalern einen ähnlich großen Kampf wie im Hinspiel bieten kann. In den ersten 30 Minuten in Illtal spielte die VTZ-Defensive überragend, überdeckte auch, dass die Zweibrücker Keeper in dieser Phase kaum einen Illtaler Wurf zu fassen bekamen. Die Abwehr, die stark verschob, ließ nur wenige Würfe aufs Tor zu. Mit 16:10 führten die Zweibrücker zur Halbzeit und gaben die Partie dann selbst aus der Hand. „Wir haben es versäumt, den Deckel draufzumachen, haben den ein oder anderen Fehler zuviel in der zweiten Halbzeit gemacht“, erinnert sich Grgic. Das ermöglichte den Illtalern noch den Ausgleich zum 26:26. Und bestätigte damit das, was Grgic für eine große Stärke der Illtaler Zebras hält: „Sie geben nie auf. Man darf nie glauben, auch wenn man deutlich vorne liegt, dass man ein Spiel schon gewonnen hat.“ Gefühlt, sagt Grgic, habe Illtal schon eine Ewigkeit nicht mehr verloren. Dass sie auch zu schlagen sind, bewies Anfang März der TV Bitburg zu Hause und (mit viel Glück) Drittligist SV 64 Zweibrücken im Saar-Pokal-Halbfinale. „Das ist eine gute Mannschaft, ein eingespieltes Team. Sie haben keinen ganz herausragenden Spieler, aber sehr viele Spieler, die bestimmte Dinge sehr gut können und gut miteinander harmonieren. Steffen Ecker macht dort schon lange einen guten Trainerjob“, lobt Grgic die Illtaler. Packende Duelle gab es fast immer, wenn die VTZ und Illtal aufeinandertrafen. Beispielsweise im März 2015, als die VTZ ganz schwach in die Partie startete, Mitte der ersten Halbzeit dann aber dank des eingewechselten, bärenstark haltenden Torhüters Jadran Pesic die Partie noch drehte. Gegen ein bisschen Unterstützung der Dansenberger von den Rängen, die im Vorfeld angekündigt wurde, „hätten wir natürlich nichts“, sagt Grgic. Er hofft, dass diese Partie, die Klasse-Handball verspricht, „viele Fans begeistern kann“. Einer im VTZ-Team, Alexey Wetz, bekanntlich in Dansenberg beheimatet, würde seinen früheren Teamkollegen gerne zur Meisterschaft verhelfen. „Alexey hat zuletzt nicht trainieren können. Mal schauen, ob es Sinn macht, ihn zu bringen“, sagt Grgic. Anhaltende Sehnenprobleme im Fuß zwingen den Rückraumspieler, der gut in Form war, aktuell zum pausieren. „Wir müssen ja auch schon ein bisschen an die kommende Runde denken, wollen nichts riskieren“, steht für den VTZ-Trainer die Gesundheit seiner Spieler im Vordergrund. Ein Pechvogel im VTZ-Team bleibt Rückraumspieler Max Hartz. Der hat sich im Training zwei Bänder im Fuß angerissen, weshalb die Runde für den nach Saarlouis wechselnden Niederwürzbacher vorzeitig beendet ist. Und auch Kreisläufer Robin Schweitzer ist angeschlagen. „Es spielen die Jungs, die richtig fit sind“, verweist Grgic auf das sehr gute Illtaler Umschaltspiel.

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