Zweibrücken Mieten steigen um gut 60 Cent pro Quadratmeter

Beim Blick in den Mietspiegel können Zweibrücker überprüfen, ob sie womöglich zu viel Miete bezahlen.
Beim Blick in den Mietspiegel können Zweibrücker überprüfen, ob sie womöglich zu viel Miete bezahlen.

Wer in Zweibrücken zur Miete wohnt, muss dafür deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch 2021. Das besagt der neue Mietspiegel, der Anfang März in Kraft treten soll.

„Der Mietspiegel für Zweibrücken, der für jedermann über eine Online-Plattform einsehbar ist, wird sehr gut angenommen“, hatte Oberbürgermeister (OB) Marold Wosnitza vorigen Dienstagabend vor dem Bauausschuss des Stadtrats festgestellt. Auf der Webseite, die das Hamburger Beratungsbüro Analyse & Konzepte Immoconsult zur Verfügung stellt, können Zweibrücker Mieter in einem Formular selbst die persönlichen Daten zu ihrer Wohnung eingeben – etwa Quadratmetergröße und Baujahr, Extras wie Balkon oder Einbauküche sowie zur Nähe ihrer Wohnadresse zu Geschäften oder Arztpraxen. Zum Schluss kann man ablesen, ob der jeweilige Mietpreis sich im Bereich der ortsüblichen Vergleichsmiete bewegt. Zahlt man zehn Prozent mehr oder weniger als diese Vergleichsmiete, liegt das noch in einer annehmbaren Preisspanne. Einen kompakten Überblick über den Zweibrücker Mietspiegel kann man sich auch über die Internetseite der Stadt verschaffen – unter www.zweibruecken.de/mietspiegel.

Derzeit zeigt dieser Überblick jedoch noch das Zahlenwerk, das im Jahr 2021 erhoben und im Folgejahr veröffentlicht wurde. Im Herbst 2023 hat das Hamburger Büro nun aktuellere Zahlen ermittelt und eine neue Mietspiegel-Version für Zweibrücken zusammengestellt. Einstimmig sprach sich der Bauausschuss dafür aus, den qualifizierten Zweibrücker Mietspiegel aufgrund der neuen Zahlen für die kommenden beiden Jahre fortzuschreiben und dem Stadtrat am Mittwoch zur Beschlussfassung vorzulegen. Anschließend soll der aktualisierte Zweibrücker Mietspiegel zum 1. März 2024 in Kraft treten.

Preissteigerung

Es überrascht nicht, dass sich die durchschnittlichen Mietpreise seit 2022 nach oben hin verändert haben. Betrachtet man ausschließlich die Quadratmeterzahl der Wohnfläche, also ohne Berücksichtigung der erwähnten Extras bei der Ausstattung, kann man sich die sogenannte Basis-Nettomiete ausrechnen. Diese hatte 2022 noch zwischen 4,67 Euro pro Quadratmeter für große Wohnungen bis 150 Quadratmeter und 4,80 Euro pro Quadratmeter für kleinere Wohnungen ab 30 Quadratmeter gelegen. Jetzt, 2024, weist der Mietspiegel Basismieten zwischen 5,32 Euro für die großen und 5,47 Euro für die kleinen Wohnungen aus.

Wie Bauamtsleiter Christian Michels vorige Woche vor dem Ausschuss erläuterte, hat sich in den vergangenen Jahren der sogenannte Verbraucherpreis-Index deutlich nach oben hin verändert. Gemeint ist damit eine Vergleichszahl für die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten aller privaten Haushalte in Deutschland. Hatte dieser Index im April 2021 noch bei dem Wert 102,4 gelegen, betrug er laut Zahlenwerk des Statistischen Bundesamtes im April 2023 bereits 116,6. Was eine Preissteigerung für die allgemeinen Lebenshaltungskosten um 13,87 Prozent bedeutet.

Verbraucherpreis-Index ist die Grundlage

Seit der Mietrechtsreform von 2021 sind qualifizierte Mietspiegel alle zwei Jahre fortzuschreiben und alle vier Jahre ganz neu zu erstellen. Eine erste Fortschreibung wurde nun zum 1. März 2024 fällig. Dafür, wie diese zu erstellen ist, lässt der Gesetzgeber zwei unterschiedliche Methoden zu. Einerseits können die Werte auf Grundlage einer Stichprobe ermittelt werden, wie sie in Zweibrücken schon anno 2021 vorgenommen wurde: Vermieter werden dabei angeschrieben und gebeten, freiwillig die Daten ihrer Mietwohnungen mitzuteilen. Die zweite zulässige Methode sieht vor, den qualifizierten Zweibrücker Mietspiegel auf Grundlage des Verbraucherpreis-Index zu errechnen: So hat es das Hamburger Büro diesmal getan. Die oben erwähnte fast 14-prozentige Preissteigerung wurde auf die Netto-Kaltmieten in den jeweiligen Basismieten des Zweibrücker Mietspiegels übertragen.

Vor Ort wird die Arbeit der Beratungsfirma Analyse & Konzepte vom Zweibrücker Arbeitskreis Mietspiegel, dem Stadtbau- und dem Sozialamt, von der Gesellschaft Gewobau sowie dem Mieter- und dem Grundeigentümerverein begleitet.

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