Zweibrücken Mit dem letzten Aufgebot

Zwangspause: Liga-Topscorer Kenny Matheson fehlt den Zweibrückern heute in Bietigheim. Der Stürmer sitzt eine Sperre ab.
Zwangspause: Liga-Topscorer Kenny Matheson fehlt den Zweibrückern heute in Bietigheim. Der Stürmer sitzt eine Sperre ab.

«ZWEIBRÜCKEN.» Am heutigen Freitag steht das letzte Spiel für den EHC Zweibrücken im Kalenderjahr 2017 auf dem Programm. Beim Tabellenzweiten EC Bietigheim-Bissingen 1b (20 Uhr) sind die „Hornets“ nicht nur aufgrund starker Personalprobleme krasser Außenseiter.

Nach zwei Niederlagen in Folge rutschte der EHC zumindest vorerst aus den Play-off-Rängen. Da Konkurrent Hügelsheim am vergangenen Wochenende beide Spiele gewinnen konnte, liegen die „Baden Rhinos“ nun einen Zähler vor den Westpfälzern auf Platz vier. „Vor allem die Niederlage in Eppelheim hat weh getan“, gibt Trainer Tomas Vodicka nach dem 4:8 zu. So wolle und dürfe sich seine Mannschaft künftig nicht mehr präsentieren. Deshalb gab es nach dem Dienstagtraining eine lange Gesprächsrunde. „Wir haben ruhig und sachlich alles ausdiskutiert. Ich habe der Mannschaft gesagt, was mir nicht gepasst hat, und jeder Spieler hatte die Möglichkeit, seine Meinung zu sagen“, so Vodicka. Vor allem defensiv steht der Titelverteidiger nicht mehr so sicher wie in der letzten Saison. Mit 75 Gegentoren haben nur die beiden Tabellenschlusslichter Stuttgart und Mannheim mehr kassiert. Mit Frederic Hellmann und Bernd Hartfelder stehen im Vergleich zum Vorjahr zwei Verteidiger nicht mehr zur Verfügung. „Das ist aber auch eine Sache des Trainingsbesuchs“, erklärt der Coach. „Wenn ich die Reihen nicht komplett im Training habe, können keine Automatismen entstehen“. Da viele Spieler nicht in Zweibrücken und Umgebung wohnen, fällt bei dem einen oder anderen aus beruflichen Gründen mal ein Training aus. „Ich hoffe, so ein Spiel wie in Eppelheim kommt nicht mehr vor. Ich verlange von den Spielern, dass sie für den Verein alles geben. Ich will Herz und hundert Prozent Einstellung sehen“, verlangt Vodicka. „Man kann auch mal ein Spiel verlieren, aber am Ende soll jeder alles gegeben haben. Das wollen die Zuschauer sehen, und das hat unsere treue Fangemeinde auch verdient.“ Dass die Rückkehr in die Erfolgsspur heute gelingt, ist mehr als unwahrscheinlich. Fehlen mit dem gesperrten Kanadier Kenny Matheson sowie den beruflich und privat verhinderten Steven Teucke, Felix Stokowski, Marc Lingenfelser, André Nunold, Michael Neumann und vermutlich auch Marco Voltz gleich sieben Stammspieler. Dazu ist der Einsatz des angeschlagenen Pascal Sefrin mehr als fraglich. „Ich hoffe, wir bekommen eine spielfähige Mannschaft zusammen. Mehr als elf oder zwölf Spieler werden es wohl nicht sein“, befürchtet Vodicka. Immerhin soll Benedikt Peters zu seinem dritten Saisoneinsatz kommen. „Toll, dass Bene uns hilft“. Immerhin reist Peters aus Rosenheim an und geht mit dieser Einstellung voran. Mit dieser Rumpfmannschaft geht es ausgerechnet zu einem Team, das durch einen Sieg zumindest vorerst Tabellenführer werden kann. Zum Saisonauftakt verlor Zweibrücken mit ziemlich kompletter Mannschaft 2:9 in Bietigheim. „Ich will eine Mannschaft sehen, die Charakter zeigt. Auch wenn wir verlieren, wollen wir mit Stolz heimfahren. Dann hätten wir schon viel erreicht“, gibt sich der Trainer keine Illusionen auf einen Sieg hin, wenngleich „wir natürlich alles probieren werden“. Wenn es dann aber nicht reichen sollte, aber wenigstens die von Vodicka angesprochenen Zweibrücker Tugenden zum Vorschein kommen, wäre ein wichtiger Schritt getan.

x