Zweibrücken Mit Tieren, die keiner mehr haben wollte, eine Runde spazieren

Yvette Hahmann-Ullrich und ihr Mann Tom Ullrich vom Glockenhof in Hengstbach trainieren Pferd Haroon und Lama Maylin, damit sie
Yvette Hahmann-Ullrich und ihr Mann Tom Ullrich vom Glockenhof in Hengstbach trainieren Pferd Haroon und Lama Maylin, damit sie sich aneinander gewöhnen.

Mit Alpakas, Lamas, Ziegen und Ponys spazieren zu gehen ist ein Erlebnis, besonders für Kinder. Yvette Hahmann-Ullrich und ihr Mann Tom Ullrich bieten an Sonn- und Feiertagen geführte Tierwanderungen an. Seit Juli letzten Jahres wohnen die beiden mit ihren Tieren am Glockenhof in Hengstbach.

Yvette Hahmann-Ullrich und ihr Mann teilen sich das Leben mit rund 50 Tieren, darunter Lamas, Alpakas, Pferde, Ziegen, Schafe, Hasen und Katzen. Es sind überwiegend Tiere, die keiner mehr haben wollte. Ganz in der Nähe des Glockenhofs bei Hengstbach haben sie mit ihrem kleinen Zoo letztes Jahr im Sommer ein neues Zuhause gefunden. Yvette Hahmann-Ullrich: „Der Platz ist genial. Wir leben hier bei Wind und Wetter mit den Tieren im Freien. Auch diesen Winter haben wir im Freien verbracht.“ Den Stall des Glockenhofes nebenan könnten sie bislang nicht nutzen.

Auf dem Areal stehen Gehege, Zelte und ein Wohnwagen, in dem das Ehepaar schläft. Gewerkelt, gemalt und Wolle gesponnen wird ebenfalls unter freiem Himmel oder unterm Zeltdach. Hahmann-Ullrich spinnt Wolle, um sie zu verkaufen oder selbst Kleidung daraus zu stricken. „Von irgendetwas müssen wir leben, wir wollen uns hier eine Existenz aufbauen“, sagt die 53-Jährige. Arbeiteten sie und ihr Mann anfangs noch bei Amazon in Kaiserslautern, wollen sie ihre Brötchen nun selbst verdienen: „Wir haben dafür gekämpft, dass wir hier leben können, und jetzt wollen wir es auch hinkriegen, dass wir hier bleiben können.“ Sie hofften, dass ihre Angebote angenommen werden, sagt Hahmann-Ullrich. Erste Gäste, die mit ihnen und den Tieren unterwegs waren, seien „begeistert“ gewesen.

Kleinere Kinder, die noch nicht so gut zu Fuß sind, könnten auch aufs Pony gesetzt werden, so Hahmann-Ullrich. Dafür müssten die Eltern aber einen Fahrradhelm mitbringen. Die Wanderungen seien kostenlos, eine Spende sei willkommen. Langfristig möchte Hahmann-Ullrich „eine Ecke einrichten, wo Kinder eine Tier-Zeit haben können, ohne viel laufen zu müssen“. Sie selbst sei mit Tieren aufgewachsen und könne sich „ein Leben ohne Tiere nicht vorstellen“. Am Samstag, 29. April, soll an den Koppeln am Hengstbacher Glockenhof Frühlingsfest gefeiert werden, kündigt Hahmann-Ullrich an.

INFO

Tierwanderungen an Sonn- und Feiertagen in Hengstbach am Glockenhof. Die erste Runde startet um 11 Uhr, die zweite um 14 Uhr. Die Spaziergänge sind kostenlos, um Spenden wird gebeten. Infos bei Yvette Hahmann-Ullrich, Telefon 0177 3762424.

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