Zweibrücken Mord in Bubenhausener Keller: Angeklagter beruft sich auf Videoaufnahmen

Bild vom Prozessauftakt: der Angeklagte uns sein Anwalt Markus Freyler.
Bild vom Prozessauftakt: der Angeklagte uns sein Anwalt Markus Freyler.

Vor dem Schwurgericht wurde am Mittwoch der Prozess gegen einen Mann fortgesetzt, der beschuldigt wird, seine Ehefrau in einem Keller in Bubenhausen getötet zu haben. Er beteuert seine Unschuld und beruft sich auf Videoaufnahmen am Werkstor und an einer Aral-Tankstelle.

Am 4. Dezember um 19.57 Uhr telefonierte die 33-jährige aus Bubenhausen mit ihren Schwiegereltern. Das war ihr letztes Lebenszeichen. Knapp zwei Stunden später fand ein Hausmitbewohner in der Friedrich-Ebert-Straße die Leiche der Frau im Keller neben der Waschmaschine. Durch 16 Stiche war sie an Kopf, Gesicht und Hals übel zugerichtet. „Sie war nach wenigen Minuten tot“, sagte der Gerichtsmediziner Frank Ramsthaler zu Beginn des Prozesses.

Im Prozess gegen den 37-jährigen Ehemann traten am Mittwoch, am fünften Verhandlungstag, vor dem Schwurgericht mehrere Kriminalisten und Datenspezialisten auf. Dem 37-Jährigen wirft Staatsanwalt Rouven Balzer vor, in den Abendstunden des 4. Dezember seine Ehefrau aus Wut und Eifersucht getötet zu haben. Balzer geht von Mord aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen aus.

Auto an der Tankstelle oder vor der Wohnung?

Nach drei Verhandlungstagen hatte der Angeklagte am Montag bestritten, seine Ehefrau getötet zu haben, und durch seinen Verteidiger Markus Freyler vortragen lassen, dass er wegen des Vorwurfs „fassungslos“ sei. Er lieferte dem Gericht aus seiner Sicht den zeitlichen Ablauf an diesem Abend, laut dem er als Täter nicht in Frage komme. Um 21.40 Uhr habe er gemeinsam mit seiner Mitfahrerin das Werkstor an seinem Arbeitsort in Homburg passiert. Dies sei auf der Überwachungskamera festgehalten. Er habe sich mit dieser Kollegin in Zweibrücken am Badeparadies getroffen und sei mit ihr – wie immer – nach Homburg gefahren.

Er sei zuvor mit seinem Auto von Bubenhausen nach Ixheim gefahren und habe dort in der Aral-Tankstelle Zigaretten gekauft. Anschließend habe er den Kreisel passiert und sei über die Schnellstraße zum Badeparadies gefahren. Die Überwachungskamera zeigt ihn um 21 Uhr beim Betreten der Aral-Tankstelle. Eine Minute später verließ er die Tankstelle. Sein Wagen allerdings soll bis 21.13 Uhr vor seiner Wohnung geortet worden sein. Diese zeitliche Diskrepanz will die Kammer nun klären.

Mobiltelefon des Opfers verschwunden

Fest steht, dass das Mobiltelefon der Ehefrau an diesem Abend um 20.55 Uhr „aktiv aus dem Netz genommen wurde“, so ein Sachverständiger. Dieses Mobiltelefon ist bis heute verschwunden, ebenso wie die Tatwaffe. Dazu erklärte ein Ermittler, dass nach der Tat das Gelände um das Wohnhaus, die dahinter liegende Wiese sowie im Hornbach mit Kräften der Bereitschaftspolizei und mit Drohnen gesucht wurde. „Wir haben alle Altkleidercontainer im weiteren Bereich, auch am Badeparadies, durchsucht“, erklärte der Kripobeamte.

17 Tage nach der Tat wurde der Ehemann als Tatverdächtiger festgenommen, nachdem die Ermittler im Keller „Abdruckspuren sichtbar gemacht hatten“. Dabei fiel ein Schuhabdruck mit geriffeltem Muster an der Sohle auf, der zu dem Hausschuh in der Wohnung des Angeklagten passte. Der Prozess wird am 2. Juli fortgesetzt.

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