Zweibrücken Nächste General-Absage im Kreis

«PIRMASENS.» Klirrende Kälte: General Winter hat die Südwestpfalz fest in seinem Griff. Zwar sind fürs kommende Wochenende wieder Plusgrade in Aussicht, der Ball wird aber in den sechs Klassen des Fußballkreises Pirmasens/Zweibrücken dennoch nicht rollen. Gestern sagte Kreisvorsitzender Edgar Wallitt den Spieltag unterhalb der A-Klasse ab, weil die Plätze noch nicht wieder bespielbar sind.

Edgar Wallitt, dem Vorsitzenden des Fußballkreises, oblag es, zu bestimmen, ob der Ball generell noch einmal ruht – so wie am vorigen Wochenende, als er alle Spiele auf Kreisebene absetzte. Seine Tendenz zur Absage, die er schon unter der Woche hatte, bewahrheitete sich gestern Nachmittag. Es waren bis einschließlich Freitag laut Wallitt immer noch Minusgrade gemeldet. Erst am Samstag und Sonntag sollte ein Plus vor der Gradzahl stehen – zumindest tagsüber. „Aber es soll auch Eisregen geben“, sagte Wallitt. Kontraproduktiv für Sport im Freien. Alle Sportplätze der Südwestpfalz sind derzeit knochenhart gefroren, kontrolliertes Fußballspiel ist da unmöglich. „Das erhöht die Verletzungsgefahr nicht unerheblich“, befindet nicht nur Andreas Langner, der Trainer des FK Clausen. Die Gesundheit solle doch vorgehen, fordert Langner. Trotz aller Widrigkeiten, die sich aus einem weiteren ausfallenden Spieltag in der A-Klasse ergäben, würde er eine weitere Zwangspause begrüßen. Ein „großes Kompliment“ verteilt Christian Ross, der Spielleiter des SV Ruhbank, an Wallitt: „Es war die einzig richtige Entscheidung von ihm, den Spieltag am vorigen Wochenende komplett und vor allem rechtzeitig abzusagen. Da sieht man, dass Wallitt die Problematik in den Vereinen kennt.“ Obwohl den „Ruhbänkern“ ein Kunstrasenspielfeld zur Verfügung steht, sei ein Training mittlerweile nicht mehr möglich. Ross: „Wir haben zuletzt nur noch jeweils auf kleinen Teilen unseres schneebedeckten Platzes trainiert. Der dort zusammengetretene Schnee fror, und es bildete sich eine Eisschicht, so dass es äußerst gefährlich wäre, auf ihr zu trainieren.“ Also liefert auch ein Kunstrasenspielfeld keine Garantie für eine permanente Nutzung. Nach den Worten von Alexander Bäuerle, Kunstrasen-Experte des Südwestdeutschen Fußballverbands, besteht grundsätzlich für Kunstrasen auch bei knackigen Minustemperaturen keine Gefahr, dass er Schaden nimmt. Wichtig sei, dass das Granulat beim Befreien eines Platzes von Schnee nicht mit weggeräumt werde. Denn das Granulat sorge dafür, dass die Kunsthalme aufrecht stehen und somit beste Bedingungen garantieren. Liegen die Kunsthalme mal um, weil weggefegtes Granulat fehlt, dann nimmt ein Platz massiv Schaden. Also: große Vorsicht beim Räumen schneebedeckter Kunstrasen-Spielfelder! Es sei daher, so Bäuerle, die beste Lösung, sich in Geduld zu üben und den Schnee einfach abtauen zu lassen. Wie der SV Ruhbank suchen derzeit fast alle Fußballvereine in der Südwestpfalz eine Möglichkeit, sich unter einem Dach fitzuhalten. Training auf einem Platz mit hartgefrorenem Schnee ist für Andreas Langner zu gefährlich: „Da will doch keiner einen Bänderriss riskieren“, sagt Clausens Coach. Günter Jung vom SV Hinterweidenthal berichtet: „Bei uns sind rund 25 Mann im Training, und wir haben nur die sehr kleine Grundschulhalle zur Verfügung. Da geht nicht viel. Aber es gibt zurzeit keine Alternative.“ Beim SC Busenberg beispielsweise musste Trainer Charly Becker die Dienstagseinheit absagen. „Bei hohen Minusgraden ist alles gefroren, Training geht da gar nicht“, sagte Becker. Indes sieht Ross die Vorbereitung auf die Restsaison verpufft. „Die war für nix“, schätzt Ruhbanks Spielleiter, früher selbst lange Jahre Trainer.

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