Zweibrücken/Pirmasens Nach der Rettung verloren: Wo ist der kleine Kater?

Alexandra und Bert Schiller vermuten ihr vermisstes Katerchen im Raum Zweibrücken.
Alexandra und Bert Schiller vermuten ihr vermisstes Katerchen im Raum Zweibrücken.

Es hätte eine herzerwärmende Tiergeschichte werden können, doch eine Verkettung unglücklicher Umstände wurde für einen kleinen Kater zur Odyssee. Nun stellt sich die Frage, wo er abgeblieben ist.

Als an Pfingsten das Hochwasser in und um Zweibrücken immer weiter stieg, waren Alexandra und Bert Schiller auf dem Heimweg von Contwig nach Pirmasens. In Rieschweiler machte das junge Ehepaar eine Entdeckung: Ein noch sehr junges Kätzchen saß einsam und verwirrt am Straßenrand. Aus Sorge und Tierliebe war es für Alexandra Schiller keine Option, das zu ignorieren. Prompt landete das Jungtier im Wagen der Schillers, um es in Sicherheit zu bringen, und anschließend nach dem Besitzer zu suchen.

„Wir konnten leider niemanden finden“, sagt Alexandra Schiller. Also blieb die Katze – beziehungsweise wie sich herausstellte der Kater – bei dem Paar. Das nur acht Wochen alte Tierchen habe sich bei den Schillers schnell eingelebt und tobte munter herum. „Das Katerchen wurde zu einem Mitglied unserer Familie“, so Schiller.

Missverständnis trübt Haustierglück

Nur wenige Wochen später trübte allerdings ein Missverständnis das frische Haustierglück der Familie. „Am 18. und 19. Juni konnten wir zwei Tage nicht zu Hause sein und haben das Katerchen bei meinen Eltern gelassen“, erinnert sich Alexandra Schiller. Bei diesen war allerdings wohl noch nicht angekommen, dass das schwarz-weiße Tierchen zu einem festen Teil der jungen Familie wurde. Die Folge: Die Eltern gaben das Katerchen einer Passantin auf der Husterhöhe in Pirmasens – ohne Kontaktdaten auszutauschen. „Das hat uns schwer bestürzt, aber wir haben uns direkt auf die Suche gemacht“, berichtet Alexandra Schiller.

Nach einer Woche war die Suche von Erfolg gekrönt: „Durch die Mithilfe vieler netter Menschen kamen wir mit dem Mann der neuen Besitzerin in Kontakt.“ Die Freude währte aber nur kurz, wie Schiller ergänzt: „Er sagte, dass sie das Kätzchen per Supermarktaushang gerade am Vortag an neue Besitzer übergeben hatten.“ Kontaktdaten seien auch hier nicht ausgetauscht worden. Die Übergabe habe zwar in Pirmasens stattgefunden, doch die Schillers wissen nicht einmal, ob die neuen Besitzer über den Aushang im Pirmasenser Kaufland oder im Einöder Globus auf den Kater aufmerksam wurden. Bekannt ist lediglich, dass es ebenfalls ein Paar war. Da die Schillers in der Schuhstadt gut vernetzt seien und weiträumig mit Plakaten nach dem kleinen Kater suchten, aber nichts hörten, vermuten sie das Tier eher im Raum Zweibrücken.

200 Euro Finderlohn

Aufgeben möchten die Schillers aber nicht: „Wir wollen versuchen, die neuen Besitzer zu finden. Wir fühlen uns verantwortlich. Das Katerchen hat in seinem so kurzen Leben schon so viel mitmachen müssen.“ Es gehe aber nicht darum, den neuen Besitzern, das Tier wieder wegzunehmen, betont Schiller. „Wir verstehen natürlich, wenn sie sich vielleicht schon angefreundet haben und respektieren das. Wir würden uns vor allem über ein Gespräch freuen, und darüber, das Katerchen wiederzusehen, denn es fehlt uns sehr.“ Zudem gehe es bei dem Kontakt mit den neuen Besitzern darum klarzustellen, dass das junge Tier bei den Schillers immer ein Zuhause habe. „Das wollen wir sagen, bevor es erneut weiterwandern müsste“, so Alexandra Schiller.

Um zu unterstreichen, wie wichtig dem Ehepaar die Angelegenheit ist, wurde ein Finderlohn ausgelobt. „Für den entscheidenden Hinweis, der zum Gespräch mit den neuen Besitzern führt, sind als Geste der Dankbarkeit 200 Euro vorgesehen“, verspricht Schiller.

Info

Wer etwas über den Verbleib des jungen Katers weiß, erreicht Alexandra und Bert Schiller per E-Mail an hallokaterchen@posteo.de.

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