Zweibrücken Neue Ideen und Impulse

264 Jahre nach der Gründung des Zweibrücker Landgestüts leitet erstmals eine Frau die Geschicke der Traditionseinrichtung: Anfan
264 Jahre nach der Gründung des Zweibrücker Landgestüts leitet erstmals eine Frau die Geschicke der Traditionseinrichtung: Anfang April übernimmt Maren Müller die GmbH-Geschäftsführung.

Maren Müller wird zum 1. April Geschäftsführerin der Landgestüt Zweibrücken GmbH. Gestern wurde die 46-jährige Marketingfachfrau, die für die CDU im Zweibrücker Stadtrat sitzt, als Nachfolgerin von Alexander Kölsch vorgestellt. Kölsch verlässt das Landgestüt Ende März und wechselt zur Stadt Pirmasens.

„Als ich erfahren habe, dass Alexander Kölsch das Landgestüt verlässt, war ich geschockt. Dann habe ich die Stellenanzeige gelesen und gedacht, das passt, da bewerbe ich mich“, erzählte Müller gestern beim Pressegespräch im Rathaus. „Ich habe als Kind hier voltigiert, stehe seither hinter dem Landgestüt, das eine wichtige Sache ist“, ergänzte sie. Mehr als 70 Bewerbungen gab es für die Stelle, am Ende war eine Handvoll Kandidaten in der engeren Auswahl, sagte Julian Dormann, Stadtkämmerer und Geschäftsführer der Stiftung Landgestüt. „Die bestgeeignete Person sitzt hier am Tisch“, sagte er mit Blick auf Müller. Dormann dankte Kölsch, der in zwölf Jahren für das Landgestüt „sehr anerkannte Arbeit geleistet hat“. Kölsch freute sich darüber, dass ein nahtloser Übergang möglich ist. In den beiden letzten März-Wochen, wenn mit der Pferdegala und dem süddeutschen Ponychampionat zwei Großveranstaltungen anstehen, soll die Übergabe stattfinden. „Maren Müller bringt einen neuen Input, das gibt einen Schub für das Landgestüt“, sagte der 39-jährige Bottenbacher. Müller ist gelernte Hotelfachfrau, die an eine erste Karriere im Hotelfach ein Wirtschaftsstudium mit Schwerpunkt Marketing angeschlossen hatte. Sie verantwortete bei verschiedenen Firmen in der Region den Marketing- und Veranstaltungsbereich. Derzeit ist sie Leiterin Marketing und Vertrieb bei der Contwiger Firma Werko Hauskonzept. Zusammen mit Firmenchef Heiko Hofer verwirklichte sie das Bauwerk Kompetenzzentrum am Zweibrücker Flughafen. Müller lebt mit ihrer Familie in Mittelbach. Sie stammt vom Heckenaschbacherhof, wo ihre Eltern eine Landwirtschaft mit Schweinezucht betrieben, und hatte von Kindesbeinen an mit Pferden zu tun. Ihre drei Töchter sind pferdebegeistert, das Familienpferd – ein Zweibrücker – steht in Hornbach. „Ich kenne das Konzept nicht in Gänze, es ist wichtig, dessen Punkte aufzunehmen und Ideen, die man selbst hat, mit reinzuentwickeln“, bemerkte sie mit Blick auf das Zukunftskonzept, das Kölsch aufgestellt hat. Es sieht vor, dass die Betreibergesellschaft in den nächsten Jahren finanziell auf eigenen Beinen stehen kann, zumindest eine schwarze Null schreibt. Das Land hatte zuletzt weitere Zuschüsse von insgesamt 66 000 Euro zugesagt, die Stadt hat einen Bürger- und Unterstützungsfonds ins Leben gerufen, über den sie in drei Jahren 100 000 Euro für das Landgestüt einwerben will. Müller wird ihren ersten offiziellen Auftritt am Mittwoch beim Fest zur Präsentation des Fonds im Landgestüt haben. Ihre Kandidatur für den Zweibrücker Stadtrat im Mai wird sie zurückziehen, auf der CDU-Liste stand sie auf Platz fünf. „Ich werde eine tolle Stelle mit vielen Herausforderungen antreten und will mich da ganz einbringen. Ich habe ja auch noch eine Familie“, sagte sie.

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