Zweibrücken Nur zwei Sturmreihen – und zu wenig Herz

HEILBRONN. Im Kampf um den besten Platz vor den in 14 Tagen beginnenden Play-offs büßte Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken am Sonntag Boden ein: Die ersatzgeschwächten „Hornets“ verloren beim direkten Konkurrenten um Platz eins, dem EHC „Eisbären“ Heilbronn, mit 1:9 (4:0, 2:1, 3:0) und gaben die Tabellenführung an Heilbronn ab (wir berichteten kurz).

Die Voraussetzungen auf Zweibrücker Seite waren vor dem Top-Spiel alles andere als gut: Kapitän André Nunold war krank, Benjamin Peters hatte Rückenprobleme, Felix Stokowskis Versuch im Training schlug fehl, Bernd Hartfelder und Stephen Machura waren beruflich verhindert. Nix war’s mit den drei Sturmreihen, die Trainer Tomas Vodicka eigentlich aufbieten wollte. Der EHC-Coach wollte die Personalknappheit aber nicht als Ausrede für die Niederlage gelten lassen: „Die Heilbronner haben am Samstag auch nur mit zehn Mann gespielt und in Hügelsheim gewonnen.“ Was ihm bei seinem Team schon ein Stück weit fehlte, waren „Herz und Teamgeist“. Vodicka: „Wir kämpfen ja um den ersten Platz. Da hab’ ich mir nicht vorgestellt, dass wir in Heilbronn so hoch verlieren.“ Die Strafzeiten waren das nächste Problem der „Hornissen“ in Heilbronn. Vodicka hatte das Thema vor dem Match extra noch mal angesprochen, Tenor: „Wenn wir dauernd auf der Strafbank sitzen, wird es mit so wenig Leuten ganz schwer.“ Und dann habe seine Mannschaft in der 14. Minute schon die vierte Zeitstrafe kassiert. „Da hat es bei meinen Spielern vom Kopf her nicht richtig gestimmt“, monierte er. Große Hoffnungen, dass das Spiel noch eine Wendung nehmen könnte, habe er deshalb schon beim 0:4 in der ersten Drittelpause nicht mehr gehabt. Was in der 31. Spielminute dann noch hinzukam, passte zum übrigen Spielverlauf: Nach dem 0:6 durch den Heilbronner Manuel Pfenning wollte Tomas Vodicka seinen Goalie Marcel Kappes vom Eis nehmen und Steven Teucke zwischen die Pfosten schicken. Kappes war sauer über die Auswechslung, schleuderte den Schläger vom Spielfeld – und musste fünf Minuten auf die Strafbank, Spieldauerstrafe und Sperre eingeschlossen. „Wir haben das aber schon ausdiskutiert. Er weiß, dass das nicht richtig war“, sagte der Trainer über seinen Torwart. Am Sonntag um 19 Uhr kommt der Schwenninger ERC zu den „Hornets“. So spielten sie EHC Heilbronn: Nachtmann - Steinke, Kollmar, Hauß, Brendle, Muth - Schreyer, Kreps, Filobok, Bätzold, Breiter, Pfenning, Keterling, Oppenländer EHC Zweibrücken: Kappes, Teucke (ab 31.) - Hellmann, Essig, Brüstle, Sefrin - Tracy, McDonald, Dörr, Wolf, Neumann, Lingenfelser Tore: 1:0 Breiter (3.), 2:0 Steinke (6.), 3:0 Brendle (12.), 4:0 Filobok (15.), 5:0 Bätzold (30.), 6:0 Pfenning (31.), 6:1 Tracy (32.), 7:1 Breiter (42.), 8:1 Oppenländer (50.), 9:1 Brendle (54.) - Strafzeiten: Heilbronn 6 Minuten - Zweibrücken 13 Minuten plus Spieldauer Kappes - Zuschauer: 523 - Schiedsrichter: Beitze (Stuttgart). |sai

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