Wattweiler Ortsbeirat will Guldenschlucht wiedereröffnen

Die Guldenschlucht ist schon seit Jahren gesperrt.
Die Guldenschlucht ist schon seit Jahren gesperrt.

Seit Jahren ist die Guldenschlucht bei Wattweiler gesperrt. Zu hoch ist die Gefahr, dass der Hang abrutscht und Wanderer unter sich begräbt. Der Ortsbeirat macht nun Druck.

„Eigentlich wollte ich über den neuen Sachstand informieren, bislang habe ich aber noch nichts Neues erfahren“, sagt Wattweilers Ortsvorsteher Thomas Körner mit Blick auf die Ortsbeiratssitzung am Dienstagabend (19 Uhr, Gemeindehaus). Die Hoffnung, dass er noch etwas zum aktuellen Sachstand erfährt, hat er jedoch weiterhin.

Die Guldenschlucht zwischen Wattweiler und den Bliesauen ist seit Jahren gesperrt. Für Wanderer ist kein Durchkommen, es sei denn, sie klettern über die Barriere. Grund für die Sperrung ist die Gefahr, dass der steile Hang abrutscht und Wanderer unter sich begräbt. „Das Ziel vom Rat ist, den Weg wieder begehbar zu machen − aber nicht für eine Viertelmillion“, sagt Körner. Laut dem Ortsvorsteher hat es bereits Angebote gegeben, den Hang abzusichern, dafür wären jedoch mehrere 100.000 Euro fällig geworden. „Wir suchen nach einer einfachen und praktikablen Lösung“, sagt Körner.

Gesamtprojekt zwischen Homburg und Zweibrücken

Fest steht für ihn aber auch, dass der Weg nur gemeinsam mit den Einödern, also der Stadt Homburg, wiederhergestellt werden kann. Rund 20 Prozent des Weges verläuft auf Zweibrücker Gemarkung, knapp 80 Prozent auf Einöder. „Es braucht also eine Gesamtlösung“, so der Wattweiler Ortsvorsteher.

Mit Blick in die Vergangenheit wurden bereits mehrere Varianten angesprochen, wie die Guldenschlucht in Zukunft aussehen könnte. Im Homburger Rathaus wurde eine Variante diskutiert, nach der es den bisherigen Wanderweg mit Brücken und Treppen in Zukunft nicht mehr geben soll. Stattdessen wurde geplant, einen parallel zur Schlucht verlaufenden Waldweg so umzugestalten, dass man von dort aus in das Kerbtal hineinschauen kann − also von oben. Im Einöder Ortsbeirat äußerte Ortsvorsteher Karl Schuberth im Oktober 2020 die Idee, den Wanderweg durch die Schlucht offiziell als eine Art „Klettersteig“ zu deklarieren − mit einfachen Stahlseilen als Handlauf und einem spartanischen, eher sportlichen Anspruch an die Nutzer. Im selben Rat hatte Rolf Omlor (Grüne) dann noch die Idee, die städtische Haftungspflicht abzuwenden, indem man Schilder „Betreten auf eigene Gefahr“ aufstellt. Zudem merkte er an, dass es jemanden geben müsse, der regelmäßig nach den Wegen schaut, notfalls hier und da mal was repariert, „so eine Art Ranger“, kommentierte Omlor vor drei Jahren.

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