Zweibrücken „Panther“ bestrafen Fehler kompromisslos

Er kam, sah und hielt unter anderem vier Strafwürfe: VTZ-Torhüter Sven Mevissen. Zum Heimsieg reichte seine gute Leistung allein
Er kam, sah und hielt unter anderem vier Strafwürfe: VTZ-Torhüter Sven Mevissen. Zum Heimsieg reichte seine gute Leistung allein aber nicht.

«ZWEIBRÜCKEN.» Handball-Drittligist VT Zweibrücken-Saarpfalz wartet weiter auf den ersten Heimsieg. Gestern mussten sich die Zweibrücker dem TuS Fürstenfeldbruck mit 25:28 (11:14) geschlagen geben.

Ein verdienter Sieg der Gäste aus Bayern, da waren sich VTZ-Trainer Danijel Grgic und Fürstenfeldbrucks Trainer Martin Wild einig. Wer sich den Spielverlauf auf dem Papier anschaue, werde möglicherweise zum Schluss kommen, die VTZ habe sich gegen den Tabellenvierten gut verkauft. „Wer in der Halle war, hat sicher etwas anderes gesehen“, konstatierte Grgic. Nach dem 0:3 kam die VTZ ins Spiel. Tom Paetow traf zweimal. „Dann hatten wir die Chance auszugleichen, vielleicht sogar in Führung zu gehen“, resümierte Grgic. Aber in diesen Situationen „werfen wir den Ball leichtfertig weg und werden bestraft“. Kompromisslos. Fürstenfeldbrucks Matthias Hild, der in Abwehr und Angriff ein starkes Spiel machte, traf dreimal in Folge. Viel zu zaghaft ging die VTZ-Abwehr gegen die gestandenen Mannsbilder aus Bayern zu Werke. Nach 13 Minuten führte Fürstenfeldbruck, die „Panther“, mit 7:2. „Diesem Rückstand sind wir praktisch immer hinterhergelaufen“, sagte Grgic. Gästetrainer Martin Wild bekannte, dass er nie das Gefühl gehabt habe, dass seine Mannschaft dieses Spiel verlieren könnte. „Wir haben ganz ordentlich verteidigt“, nannte er einen Grund für den Erfolg. Gegen die 3:2:1-Abwehr tat sich mancher Zweibrücker Angreifer schwer. Was Grgic besonders ärgerte. „Wir haben uns die ganze Woche auf diese 3:2:1-Deckung vorbereitet. Davon habe ich im Spiel nicht viel gesehen“, war er mit der Umsetzung des Trainingsinhalts nicht zufrieden. Zu viele unvorbereitete Würfe aus dem Halbfeld, schwache Würfe von Außen, sprach er an, was ihm nicht gefallen hatte. Ganz abschütteln konnte Fürstenfeldbruck die VTZ nie. In der 14. Minute ging Sven Mevissen ins VTZ-Tor und trug dazu bei, dass Zweibrücken nicht frühzeitig den Anschluss verlor. „Wir hätten meiner Meinung nach zur Halbzeit schon deutlicher führen können, haben zu viele Chancen liegen gelassen“, bekannte Wild. Unter anderem konnte Fürstenfeldbruck keinen seiner vier Strafwürfe im Tor versenken. Drei wehrte Mevissen ab, bei einem half der Pfosten. Wie sich die Kräfteverhältnisse auf dem Platz verteilten – zugunsten der Gäste – war schon früh sichtbar. Unter anderem weil Zweibrücken den kompakten, sehr schnellfüßigen Alexander Horner nie in den Griff bekam. Dass es trotz der klaren Kräfteverhältnisse phasenweise eine sehr hektische Partie wurde, ging auf das Konto des schwachen Schiedsrichtergespanns Kraaz/Lay. Die Krönung: Als VTZ-Kreisläufer Robin Schweitzer nach einem Schlag an den Kehlkopf nach Luft ringend im Fürstenfeldbrucker Torraum lag (40.), ließen sie die Partie weiterlaufen, ohne sich um den verletzten Zweibrücker zu kümmern. Schon in der 33. Minute war Tom Paetow beim Gegenstoß hart angegangen worden, was einen kleinen Tumult der Spieler zur Folge hatte. Dabei fing sich VTZ-Kapitän Philip Wiese eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Meckerns ein. Zwei Strafzeiten später war für Wiese Schluss. Auch ohne den Kapitän blieb die VTZ auf Schlagdistanz, ohne die Gäste ernsthaft gefährden zu können. Der Abstand schmolz mal auf drei Tore, aber im Bedarfsfall nutzte Fürstenfeldbruck seine Chancen, kam durch schnelles Umschalten zu drei Treffern ins verwaiste VTZ-Tor. Einfache, aber wichtige Tore, die auf der VTZ-Habenseite fehlten. Positiv aus VTZ-Sicht noch zu vermelden: Kreisläufer Vladislav Kurotschkin ist nach überstandenem Mittelfußbruch wieder zurück. Er konnte erste Spielpraxis für bevorstehende wichtige Aufgaben sammeln. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Klöckner, Mevissen (ab 14.) - Kraucevicius (6), Paetow (5), Wiese (2) - Maric (1), Wilga (2) - Kurotschkin - Radenovic (3), Mokris (6/2), Petrusis, Schweitzer, Wetz, Stauch TuS Fürstenfeldbruck: Luderschmid - Hild (7), Stumpf (3), Meinzer (2) - Augner (1), Hartz (2) - Huber (1) - Lex (1), Schwagerus (2), Horner (9), Lentner Spielfilm: 0:3 (6.), 2:3 (8.), 2:6 (10.), 7:11 (22.), 10:13 (27.), 11:14 (Halbzeit), 14:16 (35.), 15:20 (39.), 20:24 (50.), 23:27 (58.), 25:28 (Ende) - Zeitstrafen: 6:6 - Rote Karten: Wiese (41.) - Hartz (57., beide dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 3/2 - 4/0 - Beste Spieler: Mevissen, Kraucevicius - Horner, Hild - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Kraaz/Lay (Deizisau/Bruchsal).

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