Zweibrücken Rettungskräfte erhalten Verstärkung für den Boden und für die Luft

Der Arbeiter-Samariter-Bund kann bei künftigen Einsätzen auf eine Rettungsdrohne und einen neuen Pick-up zurückgreifen. Unser Bi
Der Arbeiter-Samariter-Bund kann bei künftigen Einsätzen auf eine Rettungsdrohne und einen neuen Pick-up zurückgreifen. Unser Bild zeigt von links Julian Wilhelm, Vorsitzender Rolf Franzen, Drohnenpilot Yannick Hunsicker und Katastrophenschutzleiter Andreas Eitel.

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) kann bei seinen Einsätzen auf neues Werkzeug zurückgreifen. Neben einem neuen Pick-up präsentierten die Helfer nun eine Drohne. Bevor diese abheben durfte, musste aber gebüffelt werden.

Sichtlich stolz sind die Zweibrücker ASB-Mitarbeiter auf ihre neuen „Helfer“. Auf dem Hof des Arbeiter-Samariter-Bundes in Bubenhausen präsentierten sie neben einem neuen Ford Ranger Pick-up auch eine Rettungsdrohne. Andreas Eitel, Leiter der Katastrophenschutzabteilung des ASB, Drohnenpilot Yannick Hunsicker, Vorsitzender Rolf Franzen und Julian Wilhelm, Bereichsleiter Rettungsdienst, stellten die neue Ausrüstung vor. „Das ist kein Spielzeug, sondern eine selbst finanzierte Drohne, die in vielen Bereichen zum Einsatz kommt – beispielsweise wenn jemand im Wald verloren gegangen ist, dann kommt die Wärmebildkamera der Drohne zum Einsatz. Die Drohne war auch beim Pfingsthochwasser bereits im Einsatz“, schilderte Franzen. Da habe die ASB-Drohne Bilder für die Leitstelle gemacht, um die Veränderungen der Hochwasserlage von oben erkennen und auswerten zu können.

Gekostet hat die Drohne inklusive Zubehör wie Austauschakkus und Landefolie, Fernbedienung und weiterem Material rund 7900 Euro. Der ASB besitzt die Drohne seit Anfang des Jahres. Doch die Mitarbeiter mussten zunächst den Drohnenflugschein absolvieren und mit dem kleinen, sirrenden Fluggerät üben. Als Hilfsorganisation benötigt der jeweilige ASB-Drohnenpilot, von denen es mittlerweile acht gibt, keine Einzelfluggenehmigung. Dies ist etwa bei privaten und kommerziellen Drohnenflügen der Fall. Nach entsprechender Anmeldung, zum Beispiel bei der Flugsicherung oder dem Veranstalter, darf die ASB-Drohne aufsteigen. Bei Katastrophenschutzlagen wie beim Hochwasser darf das unbemannte Fluggerät auch Flugverbotszonen überfliegen. „Im Einsatzfall können wir immer fliegen“, sagte Julian Wilhelm.

Gestochen scharfe Bilder

Das in der Drohne verbaute Zoom-Objektiv habe eine so hohe Auflösung, dass der Datenschutz jederzeit beachtet werden muss. Franzen nannte ein Beispiel: „Wir hatten den Kindertag, wo wir die Drohne auf dem Schlossplatz gezeigt haben. Auf dem Alexanderplatz wurde gegrillt, und die Drohne hat gestochen scharfe Bilder geliefert, auf denen man erkennen konnte, welche Würste die dort grillen.“ Ein 56-fach-Zoom ermöglicht solche früher undenkbaren Aufnahmen.

Je nach Flughöhe, Flugmanöver, Temperatur und Windstärke bleibt die Drohne mit einer Akkuladung bis zu 30 Minuten in der Luft. Durch mehrere Ersatzakkus könne die Drohne mit jeweils kurzer Unterbrechung mehrere Stunden lang in der Luft bleiben, solange Energie zum Nachladen der Akkus verfügbar ist. Die ist beispielsweise im geländegängigen neuen Pick-up des ASB vorhanden. Der ersetzt seinen 16 Jahre alten Vorgänger gleichen Typs. Der „Alte“ war bereits nach der Ahrtalflut dort im Einsatz.

An schwer erreichbare Orte kommen

Geländewagen und Drohne haben eine Gemeinsamkeit: Mit beiden Werkzeugen können schwer erreichbare Stellen und Orte angesteuert werden. Die Drohne verfüge sogar über einen Flüstermodus, der etwa bei einem Amoklauf sinnvoll sei, während der Pick-up mit seinen bunten Aufklebern und den beiden Blaulichtbalken alles andere als unauffällig ist. Der neue Ford Ranger hat rund 48.000 Euro gekostet. Öffentliche Zuschüsse gab es nicht, allerdings einen Rabatt für Hilfsorganisationen vom Hersteller.

x