Zweibrücken Runde zwei im Trainerduell

Zweibrücken. 1:0 steht es für Stefan Bullacher, den Trainer des Handball-Drittligisten SV 64 Zweibrücken, im Duell der beiden Handball-Coaches, die gemeinsam die Schulbank drückten, um die A-Lizenz zu erwerben. Sein damaliger Kurskollege hieß Richard Ratka. Der trainiert den heutigen Gegner des SV 64, die SG Ratingen. Anpfiff ist um 18 Uhr in der Westpfalzhalle.

Ratka, als Spieler früher in der Bundesliga aktiv, war auch als Trainer schon in der Ersten Bundesliga tätig. Unter anderem trainierte er den VfL Gummersbach. Dass er gerne auch das zweite Duell auf der Trainerbank für sich entscheiden würde, „ist keine Frage“, sagt Kontrahent Bullacher lachend. Er warnt aber gleich: „Im Hinspiel, in dem wir sicher gut gespielt haben, hatte Ratingen mit ein bisschen Verletzungspech zu kämpfen. Mittlerweile sind alle Spieler zurück, und das hat sich sofort in der Tabelle niedergeschlagen“. Allerdings war auch Zweibrücken in Ratingen nicht in Bestbesetzung aufgelaufen. Nach einem 0:10-Start in die Runde ist Ratingen, wie der SV ein Aufsteiger, längst im Mittelfeld angekommen, hat 15 Pluspunkte gesammelt und zuletzt riesig Selbstvertrauen durch ein Last-Minute-Unentschieden gegen das Top-Team aus Krefeld getankt. Ratingen, finanziell gut aufgestellt, marschierte in den vergangen Spielzeiten von Meisterschaft zu Meisterschaft. Vier Aufstiege in fünf Spielzeiten brachten das Team bis in Liga Drei. Was beide Mannschaften eint, ist die Zielsetzung, die da lautet: nicht absteigen. „Personell sind die ohnehin sehr gut besetzt“, stellt Bullacher fest. Und verweist auf den erfolgreichsten Ratinger Torschützen Ben Schütte. Den Linksaußen, der mit Bundesliga-Erfahrung ausgestattet ist, unter anderem für TuSEM Essen spielte, „lassen wir am besten gar nicht an den Ball kommen. Da brauchen wir einen guten Plan in der Abwehr“, sagt Bullacher. 90 Treffer, davon 46 vom Siebenmeterpunkt, hat Schütte bereits auf dem Konto. Ein besonderes Auge müsse die SV-Abwehr auch auf die Rückraumspieler Dominic Kasal und Artur Giela haben. „Wenn wir es schaffen, die drei Spieler rauszunehmen, haben wir gute Chancen“, sagt Bullacher. Im Hinspiel war das dem SV, für den Jerome Müller damals 13 Tore erzielte, glänzend gelungen. Giela wurde nur ein Tor gestattet. Während viele Teams Giela von Beginn an in Manndeckung nehmen, setzt der SV auf seinen zuletzt exzellent agierenden Abwehrverbund, der glänzend mit dem aktuell auf höchstem Niveau haltenden Torwart Ladislav Kovacin harmoniert. Überragende Quoten und Top-Noten verdiente sich „Ladi“ in den vergangenen beiden Begegnungen, war der große Rückhalt im SV-Team. „Wenn wir eine Abwehrleistung wie in den vergangenen Partien bringen können, haben wir auch gegen Ratingen eine gute Chance“, sagt Bullacher. Er weiß; „Wir können in diesem Spiel die Favoritenrolle auch nicht ganz abgeben“. Denn der SV hat Heimrecht und hatte im Hinspiel in Ratingen, das erkannte auch Richard Ratka neidlos an, die Partie schon früh relativ souverän im Griff. Gefordert wird die SV-Mannschaft auch im Umschaltspiel sein. Ratingen spielt schnell von hinten heraus, „und setzt dann gerne auf die Variante mit zwei Kreisspielern“, weiß der Zweibrücker Trainer. Der mit Zweitspielrecht für den Zweitbundesligisten TuSEM Essen ausgestattete Kreisläufer Rene Zobel setzt hierbei Akzente. Bei den Gastgebern plagen sich derzeit einige Spieler mit der grassierenden Erkältungswelle herum. Ansonsten sah es personell, bis auf die Dauerverletzten, aber gut aus bei den Löwen. (add)

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