Zweibrücken Schadstoffe im Straßenbelag

Der Boden unter der Ernstweilerhangstraße muss beim Ausbau wohl bis in eine Tiefe von 75 Zentimetern ausgetauscht werden.
Der Boden unter der Ernstweilerhangstraße muss beim Ausbau wohl bis in eine Tiefe von 75 Zentimetern ausgetauscht werden.

Der Ausbau der Ernstweilerhangstraße wird nicht billig. Harald Krupp vom Ingenieurbüro Krupp in Waldfischbach-Burgalben präsentierte dem Bauausschuss am Dienstag die Vorplanung. Er geht von rund 550 000 Euro Kosten für die 210 Meter lange Sackgasse aus. Kostentreiber ist der schadstoffbelastete Straßenaufbruch.

„Neue Straße, neues Glück, versuchen wir’s mal“, meinte Krupp in Anspielung auf die vorausgegangene, langwierige Diskussion über den Ausbau der Römerstraße. Die Ernstweilerhangstraße , die oberhalb des Friedhofs in Ernstweiler Richtung Albert-Schweitzer-Schule führt, ist beidseitig bebaut und misst von Haus zu Haus gerade mal zehn Meter. Die Anwohner werden Krupps Beschreibung bestätigen: Die Straße ist in einem sehr schadhaften Zustand, und der viel zu schmale Gehweg besteht aus einem Pflaster-Plattenbelag-Mix. Nach Krupps Angaben wurden an drei Stellen Bodenproben entnommen. Die Straßendecke sei keineswegs einheitlich strukturiert. So erreiche der Asphaltbelag an vielen Stellen lediglich eine Dicke von drei bis fünf Zentimetern, darunter ist Schotter. In der Mitte erreiche die Schwarzdecke hingegen eine Mächtigkeit von 15 Zentimetern. Das Problem: Die Schwarzdecke und der Schotterunterbau seien stark mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belastet. Deshalb müsse der teer- und pechhaltige Straßenaufbruch als Sonderabfall entsorgt werden. Das verteuere den Straßenausbau. Unklar sei noch, wie tief die Leitungen in der Straße liegen. Das Ingenieurbüro schlägt vor, den Boden bis in eine Tiefe von 75 Zentimetern auszutauschen, was nicht unproblematisch sein kann, wenn es bis zu den Hausfundamenten runtergeht. „Bevor man da rangeht, ist eine Beweissicherung angebracht“, meinte Oberbürgermeister Kurt Pirmann und zielte damit auf eventuelle Schadenersatzansprüche ab, falls es zu Schäden an den Häusern kommt. Die Vorplanung sieht eine Verringerung der Straßenbreite von sechs auf fünf Meter vor, damit die Gehwege breiter werden können. Derzeit sind diese mit etwa 1,40 Meter deutlich unter der Norm von 2,50 Metern. Durch die geringere Fahrbahnbreite sei dann eine Tempo-30-Zone angebracht. Die Gehwege sollen gepflastert werden. An der Schule müsse wegen der Böschung am Straßenrand eine kleine Stützmauer errichtet und auch ein Geländer angebracht werden. Der Planer geht von einer Bauzeit von vier bis fünf Monaten aus, in der die Anwohner nicht mit Fahrzeugen an ihre Häuser rankommen. Wegen der Sackgassensituation könnten zwei Bauabschnitte sinnvoll sein, um die Anwohner nicht zu lange zu beeinträchtigen. Man könne dann mit dem Ausbau im Bereich der Schule beginnen. Der reine Straßenausbau samt Beleuchtung und Entsorgung des Straßenaufbruchs koste 506 000 Euro, die Sicherung der Leitungen und Kabel etwa 40 000 Euro, so Krupp.

x