Zweibrücken Schirachs „Terror“ und ein Werbeblock

Mit der gleichen Rasanz, mit der der Kulturausschuss der Stadt Zweibrücken im November das politische Theaterstück „Terror“ von Ferdinand von Schirach einstimmig aus dem Spielplan gefegt hatte, wurde es bei der gestrigen Sitzung überraschend wieder ins Programm gehievt.

Das Mitmachstück, das seit letzten Herbst bundesweit Furore macht, stand nicht auf der Beschlussvorlage der Sitzung, in der es um die Restplanung der Spielzeit 2016/2017 ging. Kulturdezernent Henno Pirmann brachte es in die Sitzung sein und bat, den Beschluss vom November zu überdenken. „Mit zeitlichen Abstand“ und der Anmerkung „die Situation hat sich geändert“, waren nun alle Ausschussmitglieder dafür, es doch zu bringen. Es war der einzige Punkt, über den diskutiert wurde, die Ergänzungen des Programms (ein Kinderstück kam hinzu und sämtliche Konzerte) wurden nicht kritisiert, es wurde nur gelobt: Ingrid Kaiser (FDP) fand es gut, dass mit „Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel“ nach Enid Blyton nun (nach dem im November beschlossenen Märchen „Rotkäppchen“) auch ein Stück für ältere Kinder in die Festhalle kommt (17. März 2017). Pirmann nahm das Lob an und vergaß hier – wie schon beim Tagesordnungspunkt Programm des Stadtmuseums 2016/17 (es wurde nur kurz verlesen, da Museumsleiterin Charlotte Glück nicht anwesend war) – zur Abstimmung zu rufen. Was Wolfgang Ohler (SPD) jedoch auffiel. Beide Programme wurden ohne Gegenstimme angenommen. Unter „Verschiedenes“ folgte ein Werbeblock: Gerhard Burkei (Die Linke) sagte, wie toll die Kolping Kapelle Oggersheim sei, die er schon mehrfach gehört habe, man solle sie doch engagieren, für die Halle oder Open Air. Wolfgang Ohler kündigte an, dass er zusammen mit den Büchereien und Buchhandlungen die Aufstellung eines öffentlichen Bücherschranks in der Fußgängerzone plant. Dort kann sich jeder kostenlos ein Buch mitnehmen und es nach Lektüre wieder zurückstellen oder auch ein anderes Buch dafür hinstellen. So etwas gibt es in Großstädten schon seit einigen Jahren, in Zweibrücken wohl „zum Ende des ersten Halbjahres“, so Ohler, der meinte, man könne auch Open-Air-Lesungen dort veranstalten. Danach warb Ohler für die Fahrt, die das Seniorenbüro am Sonntag, 29. Mai, zur Komödie „Der zerbrochene Krug“ von Kleist ins Pfalztheater nach Kaiserslautern anbietet. 20 Anmeldungen liegen vor, es sind noch Platze frei. Das Besondere: Die Vorstellung beginnt um 15 Uhr, so dass es bei der Rückkehr nicht dunkle Nacht ist. (adi)

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