Zweibrücken Schutzengel, Sandburgen und Neunmeterkönner

91-78605047.jpg

Zweibrücken. Neben ihrem Hobby Fußballspielen waren die von Stefan Rauhut trainierten E-Junioren des SV Ixheim auch als Schutzengel unterwegs. In Rieschweiler bauen die U11-Kicker, die nicht gerade auf dem Platz dem Ball nachjagen, zwischendurch schon mal Sandburgen. Das Team von Trainer Helmut Sebald hat in Oskar Prokopchuk einen klasse Torjäger. Die U11-Kicker von Stefan Schäfer waren bei der Stadtmeisterschaft noch als VB und TSC Zweibrücken getrennt unterwegs – nur eine Woche später spielten sie als JFV Zweibrücken gemeinsam um Punkte.

In der Vorrunde wurde in vier Qualifikationsgruppen ausgespielt, wer in der Rückrunde in der Kreisliga, der Klasse mit den besten U11-Teams im Kreis Pirmasens/Zweibrücken, spielen darf. Hier wird der Kreismeister ermittelt. Titelverteidiger ist der FK Pirmasens, im Vorjahr auch Kreispokalsieger. Alle anderen Mannschaften spielen ihre Rückrunde in fünf Kreisklassen aus. Von den drei Kreisliga-Vertretern aus dem früheren Fußballkreis Zweibrücken steht der SV Ixheim zur Winterpause auf Platz zwei. Bei der Qualifikation zur Kreisliga wurde das Team von Thorsten Später und Stefan Rauhut ungefährdet Sieger in Gruppe eins. Nur die Contwiger schafften es, dem SVI beim 3:3 einen Punkt abzuknöpfen. In der Kreisliga folgte einem furiosen 10:0 gegen Münchweiler ein 2:3 in Rieschweiler. Da hatte er wieder zugeschlagen, der Oskar Prokopchuk aus Rieschweiler. „Der hat alle Tore gegen uns geschossen. Beim Hallenturnier in Pirmasens standen wir im Finale gegen Rieschweiler, auch da hat der Oskar den Unterschied ausgemacht“, sieht Rauhut in dem Torjäger einen Ausnahme-Kicker bei der U11. „Wir haben unsere Jungs schon seit der G-Jugend, also seit sechs Jahren, zusammen“, berichtet Rauhut von einem kontinuierlichen Aufbau. Die Ixheimer gewannen zweimal hintereinander die Stadtmeisterschaft, das Erreichen der Kreisliga war das erklärte Saisonziel. „Hier können wir gegen die besten Mannschaften im Kreis spielen. Da wollen wir in Ruhe schauen, was dabei herauskommt“, geht Rauhut gelassen in die Rückrunde. Nicht nur, dass jedes Kind ein Geschenk bekam, war eine Besonderheit bei der SVI-Weihnachtsfeier: Der Trainer versuchte, jeden Spieler zu beschreiben – und die Kinder sollten erkennen, wer gemeint ist. „Ich war überrascht, wie gut das funktioniert hat. Da sieht man wieder, wie gut die Kinder sich selbst und ihre Mitspieler beobachten“, schmunzelt Rauhut. Auch beim „Schutzengellauf“ in Blieskastel, dessen Erlös bedürftigen Kindern zugute kommt, seien alle sofort dabei gewesen. „Das hat mich sehr gefreut. Und die Jungs haben tatsächlich eine Zehn-Kilometer-Strecke dabei bewältigt“, kommentiert er das Erlebnis. Für die E1-Jugend in Ixheim spielen mit Kimi Becker und Fabian Bayer zwei Keeper, die regelmäßig auch im Feld eingesetzt werden. Reine Feldspieler sind Leon Deetz, Alex Styben, Tom Schneider, Lars Noe, Marcel Mang, Niklas Kerth, Robert Siko, Elias Schwarzberg, Silas Rauhut, Martin Schmidt, Leon Wilhelm und mit Lars Später ein Kicker, der dem jüngeren E-Junioren-Jahrgang (2006) angehört. Bei der SG Rieschweiler hat mit Helmut Sebald ein frisch gebackener Rentner als Trainer der E1-Jugend seine Erfüllung gefunden. „Das macht mir richtig viel Spaß. Ich bin froh, dass ich den Schritt gewagt habe“, spricht aus ihm die pure Begeisterung. Auf den Sportplatz „An der dicken Eiche“ hat ihn Enkel Ohle Sebald „getrieben“. „Wir machen eh viel gemeinsam, und da hat sich das so ergeben“, schmunzelt Trainer Sebald, der früher selbst mit dem TSC Zweibrücken und dem FC Clausen in der Verbandsliga spielte. Nach dem souveränen Sieg in der Qualifikationsgruppe zwei folgte ein 1:1 im ersten Kreisliga-Spiel gegen Titelverteidiger FK Pirmasens. Durch Oskar Prokopchuk war die SGR mit 1:0 in Führung gegangen, ehe dem FKP fünf Minuten vor Schluss noch der Ausgleich gelang. „Ich habe schon gewusst, dass wir eine gute Mannschaft haben. Aber dass es dann so gut läuft ... “, ist Sebald überrascht. Mit Oskar Prokopchuk, der von 54 Toren in der Vorrunde alleine 44 erzielt hat, und Torhüter David Mutter verfügt die Rieschweiler U11 über zwei herausragende Spieler. Das sagen auch die Trainer anderer Klubs. Über seinen Keeper David Mutter sagt Coach Sebald: „Der denkt voraus und ist für sein Alter schon unglaublich komplett ausgebildet“. Zum Rieschweiler Team gehören zudem Janosch Peiffer, Mark Golscheuski, Silas Meyer, Samuel Stawiarz, Zai Forster, Linus Maus und Danny Fertich. Dass einige seiner Jungs zwischendurch auch mal eine Sandburg am Hartplatz bauen, lässt Sebald kalt. „Da muss man ein Kind eben auch Kind sein lassen“, hat er über Enkel Ohle den Zugang zu dieser Altersgruppe nicht verloren. „Wir sind die einzige Mannschaft der Kreisliga, die aus Spielern des jüngeren Jahrgangs 2006 besteht“, sagt Stefan Schäfer, Trainer des JFV Zweibrücken I, stolz über seine Jungs, die fast nur mit Gegenspielern konfrontiert werden, die ein Jahr älter sind. „Wir brauchen uns spielerisch vor keiner Mannschaft zu verstecken“, ist Schäfer überzeugt. Der JFV schickt als einziger Verein im Kreis drei E-Junioren-Teams in die Punktrunde. Neben Schäfer, der in Oberauerbach wohnt und bei den VBZ mit Sohn Janne in der G-Jugend angefangen hat, gehören noch Dennis Hirt (VB Zweibrücken) und Denis Jung (TSC Zweibrücken) zum Trainerteam der E1-Jugend. Das E2-Team wird von Thomas und Tim Bauer, die E3-Mannschaft von „Wilfried“ aus Bechhofen trainiert. „Der Wilfried ist noch so neu, dass ich noch nicht mal seinen Familiennamen weiß“, sagt Schäfer lachend. In der Vorbereitung hat der JFV gegen den 1. FC Saarbrücken und den FC Homburg getestet, bei einem Soccer-Turnier in Winzeln gegen den FSV Mainz 05, FSV Frankfurt, FC Augsburg und FC Sandhausen gekickt und gegen den 1. FC Kaiserslautern 1:1 gespielt. Packend war das Entscheidungsspiel in Gruppe eins um den Aufstieg in die Kreisliga: Contwig und der JFV waren punktgleich als Zweite über die Ziellinie gekommen. Contwig führte 2:0 und 3:2, die Schäfer-Sieben glich zum 3:3 aus. Das entscheidende Neunmeterschießen gewann der JFV mit 9:5. Im Tor der E1 steht Tim Mächtel. Feldspieler sind Elias Ettgen, Colin Veit, Paul Sieber, Robin Jung, Luca Bodmer, Leon Vicoli, Janne Schäfer und Civan Kömür. Erwähnenswert findet Trainer Schäfer, wie sowohl die Jungs als auch die Eltern die Verschmelzung der Spieler von VB und TSC Zweibrücken zum gemeinsamen JFV-Team in nur acht Tagen problemlos hinbekommen haben. „Die Kinder verstehen die Ressentiments Erwachsener zwischen den einzelnen Vereinen überhaupt nicht und wollen auch nichts davon hören“, sagt er. Sport in Zahlen

x