Zweibrücken Schwere Aufgabe für Grgics Jungs

Verletzte sich vergangene Woche in Baden-Baden: Tomas Kraucevicius (rechts), hier im Spiel gegen die HF Illtal II im April.
Verletzte sich vergangene Woche in Baden-Baden: Tomas Kraucevicius (rechts), hier im Spiel gegen die HF Illtal II im April.

«ZWEIBRÜCKEN.» Jetzt stehen die schweren Aufgaben gegen die Top-Teams an: Heute empfängt Handball-Drittligist VT Zweibrücken-Saarpfalz die TGS Pforzheim (Anwurf: 19 Uhr, Westpfalzhalle). Das von Handball-Weltmeister Andrej Klimovets trainierte Team ist seit Jahren eine feste Drittligagröße.

Die mit Ambitionen in die neue Saison gestarteten Pforzheimer kommen nach der unnötigen Niederlage gegen Zweitliga-Absteiger Konstanz mit Wut im Bauch. Die dort liegengelassenen zwei Punkte möchten Klimovets und Co nun unbedingt in Zweibrücken gewinnen. „Das ist eine richtig gute, sehr eingespielte Mannschaft“, sagt VTZ-Trainer Danijel Grgic über die Pforzheimer. Dreh- und Angelpunkt im Spiel ist Regisseur Maris Versakovs. Der Lette ist ein Spielmacher der klassischen Schule, der das Zusammenspiel mit dem Kreis liebt, wo unter anderem der Pole Michael Wysokinski arbeitet. Versakovs selbst ist auch torgefährlich und kann dadurch Räume für seine Nebenleute schaffen. Einer davon ist Florian Taafel, seit Jahren einer der erfolgreichsten Werfer in der Dritten Liga. In Konstanz verletzte sich Taafel am Finger an der Wurfhand. Er dürfte heute in Zweibrücken aber fit sein. Für die Zweibrücker kommen jetzt die Spiele, „in denen jeder Punkt, den wir holen, ein Zusatzpunkt ist“, sagt Grgic mit Blick auf die bevorstehenden Partien gegen Pforzheim und Konstanz. Eine Überraschung war den Zweibrückern mit dem Sieg in Baden-Baden gelungen. Als sie kurz vor Schluss 27:31 zurücklagen, da glaubten wohl nur noch Optimisten daran, dass die VTZ die Partie drehen würde. Tat sie aber. Mit einem 6:0-Lauf, der „zeigt, dass man nie aufhören darf an sich und seine Chance zu glauben“, sagt Grgic. Der Trainer hatte mit seiner taktischen Umstellung in der spielentscheidenden Phase, als er seine Mannschaft im 3-3-System decken ließ, großen Anteil am ersten doppelten Punktgewinn. Ein Trainerfuchs ist auch Andrej Klimovets, 2007 Handball-Weltmeister mit Deutschland, und eine Institution auf der Pforzheimer Trainerbank. Klimovets, einst ein guter Abwehrspieler, legt Wert auf eine stabile Defensive. Seine großen Spieler rühren an guten Tagen im 6-0-Abwehrbollwerk Beton an. Und haben mit Sebastian Ullrich einen Torwart hinter sich, der bei der MT Melsungen schon Erste Bundesliga spielte. „Wir müssen also wieder geduldig sein, konzentriert unsere Angriffe zu Ende spielen“, fordert Grgic. Die Pforzheimer Abwehr in Bewegung bringen, könnte der Schlüssel zur Überraschung sein. Noch leichter täten sich Grgics Jungs, wenn sie in der eigenen Abwehr Bälle gewinnen und dann Gegenstöße laufen können. Das ist auf Pforzheimer Seite die Spezialität des schnellen Rechtsaußen Marco Kilkillus, der im Saisonverlauf schon 46 Mal traf. Bester VTZ-Werfer ist Tom Paetow (26 Tore). Der Rückraumspieler, der immer wieder seine Klasse aufblitzen lässt, gehörte beim Sieg in Baden-Baden zu den Zweibrücker Leistungsträgern. Als solcher war er gefordert, nachdem auf dem rechten Rückraum Tomas Kraucevicius passen musste. Der hatte sich am Auge verletzt, musste sogar im Auge genäht werden. „Ob er gegen Pforzheim spielen kann, müssen wir abwarten“, sagt Grgic. Muss Kraucevicius passen, ist auf dieser Position wieder der junge Laurynas Petrusis gefordert, der in Baden-Baden einen Aufwärtstrend erkennen ließ.

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