Zweibrücken „So etwas müsste es öfter geben“

Guter Neuzugang: Daniel Fischer und Egon komplettierten im Teamspringen das Saarpfalztrio mit Stephanie Linn und Jule Eckhardt.
Guter Neuzugang: Daniel Fischer und Egon komplettierten im Teamspringen das Saarpfalztrio mit Stephanie Linn und Jule Eckhardt.

«ZWEIBRÜCKEN.»Premiere gelungen, Wiederholung erwünscht: Das erste Freiland-Springturnier des Reitsportclubs Gestüt Etzenbacher Mühle im Landgestüt Zweibrücken kam bei den Reitern sehr gut an. Gestern honorierten auch die Pferdesportinteressierten die Bemühungen des Vereins und sorgten für eine stattliche Kulisse am großen Reitplatz. Mit dem Sieg von Thomas Wittemer im Großen Preis der Saarpfalz (Bericht auf der letzten Seite des Sportteils) endeten vier Tage, die sehr guten Sport boten.

„Wir hoffen alle, dass hier noch viele Veranstaltungen stattfinden. Die Bedingungen hier suchen ihresgleichen. Das Flair, das Ambiente mit den alten Gebäuden: Es wäre ein riesengroßer Verlust für uns Turnierreiter, wenn das Landgestüt geschlossen würde“, brach der Wormser Thomas Wittemer eine Lanze für das Landgestüt und die Turnierorganisatoren. Mit fünf schweren Springen, darunter der gestrige Große Preis auf Zwei-Sterne-Niveau, hat sich das Team von der Etzenbacher Mühle gleich zu Beginn seiner Veranstalterkarriere einer ordentlichen Herausforderung gestellt. „Der Zuspruch ist echt groß, auch von außerhalb“, freute sich der RSC-Vorsitzende und Turnierchef Christian Jochum über die Reiter aus nah und fern. Und mit Blick in die Runde, als das Publikum gestern auch in der Allee dicht gedrängt die beiden letzten schweren Springen verfolgte, sagte er zufrieden: „Mehr als heute kann es ja fast nicht sein.“ Mit seinem Rahmenprogramm – am Freitagabend ging es in der kleinen Reithalle beim Menschenkicker-Turnier hoch her, am Samstagabend rockten die Revengers vor einer überschaubaren aber begeisternd mitfeiernden Zuhörerzahl an gleicher Stelle – hob sich das Turnier schon einmal von anderen ab. Als Volltreffer erwies sich die Aufnahme eines Teamspringens ins Programm. Am Samstag sattelten sieben Dreierteams – ein Reiter startete im A-Parcours, einer im L-Parcours und einer im M-Parcours – auf dem großen Reitplatz und sorgten für einen stimmungsvollen Wettkampf, der auch das Publikum mitriss. Den Auftakt machte die elfjährige Homburgerin Jule Eckhardt für den Verein für Vielseitigkeit Saarpfalz der Einöderin Stephanie Linn. Mit der zwölfjährigen Zweibrücker Stute Roxette legte sie eine saubere Runde über die bis zu 1,05 Meter hohen Hindernisse hin. Sie blieb fehlerfrei und legte den Grundstein für den späteren Sieg des Einöder Trios. „Eigentlich hatte Jule die Idee, dass wir im Teamspringen starten“, erzählte Stephanie Linn. Seit fünf Jahren reitet die Johanneum-Schülerin im Stall Linn, in diesem Jahr ist sie zum ersten Mal in der A-Klasse am Start. „Ich war schon nervös“, räumte Eckhardt ein; aber eine Null-Runde zu drehen, sei schon ihr Ziel gewesen. Schließlich fließen Fehler und Zeit in die Gesamtaddition des Teams ein. Eine schwere Hypothek packten sich die Gastgeber der Etzenbacher Mühle mit Jennifer Bender als Startreiterin aufs Konto, auch der RSC Walshausen musste seine Hoffnungen auf den Sieg schon im ersten Durchgang fahren lassen, als Catania unter dem Sattel von Markus Schwender ihre eigenen Wege gehen wollte. Es entwickelte sich ein packendes Duell zwischen den Saarpfälzern und den „Alten Schabracken“ um Eva Waller (RFV Losheim), die erst im letzten Umlauf entschieden wurde. Denn Daniel Fischer aus Thaleischweiler-Fröschen, der mit Egon für die Saarpfalz über die 1,15 Meter hohen L-Sprüngen antrat, blieb ebenso wie Stephanie Linn mit Conan L über 1,25 Meter hohe M-Hindernisse fehlerfrei. Eva Waller patzte mit Citizen im M-Parcours. Weil die „Alten Schabracken“ ihre Runden mit Bedacht drehten, fielen sie auf Rang vier zurück. Das „Himmlische Team“ mit vier Fehlerpunkten und 148,48 Sekunden und „Die Heusers“ aus Idar-Oberstein mit vier Fehlerpunkten und 159,95 Sekunden waren schneller. Den Treppchenplatz verpassten Waller und Co. um acht Zehntelsekunden. „Schade, dass es nicht öfter solche Teamwettbewerbe gibt, da wächst man als Mannschaft stärker zusammen“, bemerkte Linn. Die hatte Daniel Fischer erst kurzfristig verpflichtet – „er ist ein guter Freund von uns, da haben wir ihn gefragt, weil uns noch ein Reiter gefehlt hat“ – und damit einen weiteren Glücksgriff getan. „Die, die da waren, waren 100-prozentig zufrieden. Und der Sport war granatenmäßig“, sagte Jochum. Wenn der Kassensturz ergibt, dass das Turnier kein finanzielles Loch verursachte, soll es 2018 eine Neuauflage geben. Sport Ergebnisse Donnerstag A*-Springpferdeprüfung: 1. Ramona Schmidt (RFV Neunkirchen-City) mit Pretty Woman MS 7,7, 2. Ellen Steger (RSG Worms-Pfeddersheim) mit Looping Louie 7,5, 3. Schmidt mit Can fly MS 7,3. A**-Springpferdeprüfung: 1. Niklas Betz (RFV Limbach) mit Infinity 8,4, 2. Anuschka Zewe (RV Schaumberg) mit Chanson d’Amour 8,1, 3. Kim Grangenette (CH du Nord) mit Levana und Zewe mit Ciao-Ciao, beide 8,0, ... 10. Anne Oberle (RFV Zweibrücken) mit Silversurfer 7,6. L-Springpferdeprüfung (vier- und fünfjährige Pferde): 1. Niklas Betz (RFV Limbach) mit Infinity 8,5, 2. Andreas Woll (RFV Neunkirchen-City) mit Scoubydou 8,3, 3. Betz mit Chimchiminy 8,2, ... 4. Andreas Rubly (RFV Zweibrücken) mit Some like it hot 8,1. L-Springpferdeprüfung (sechs- und siebenjährige Pferde): 1. Armin Himmelreich (PSV Kördorf) mit For Quality 8,8, 2. Thomas Wittemer (RSG Worms-Pfeddersheim) mit Castodello 8,7, 3. Alexander Ambacher (RV Pulvermühle Dußlingen) mit Cantum 8,5, 4. Stephanie Linn (VfV Saarpfalz) mit Conan L 8,3, 5. Karsten Schäfer (RSV Käshofen) mit Diablesse 8,2. M*-Springpferdeprüfung: 1. Armin Himmelreich (PSV Kördorf) mit For Quality 8,7, 2. Steffen Hauter (RV Großsteinhauserhof) mit Capristo 8,6, 3. Niklas Betz (RFV Limbach) mit Nero 8,5, ... 7. Stephanie Linn (VfV Saarpfalz) mit Conan L 8,1, ... 11. Maike Kau (RSV Käshofen) mit Levissina 7,7, 12. Andreas Rubly (RFV Zweibrücken) mit Mylord Marley 7,5. M*-Springen U25: 1. Gerrit Flücken (RV Montabaur-Horressen) mit California’s Sister 0/56,41, 2. Corinna Rupp (RFG Gerensrech Altforweiler) mit Rubin Rouge 0/59,93, 3. Felix-Maximilian Braun (RSG Barbarossa Kaiserslautern) mit Angeldust 0/62,90. M*-Springen: 1. Abteilung: 1. Beate Schmitt (RFV Neunkirchen-City) mit Candicci 0/53,36, 2. Hendrik Heuser (RV Idar-Oberstein) mit Cynthia 0/57,82, 3. Steffen Hauter (RV Großsteinhauserhof) mit Farina 0/59,92, ... 5. Hauter mit Eleni-M 0/62,97. 2. Abt.: 1. Heuser mit Chrystal Rose 0/56,41, 2. Schmitt mit Jougana 0/59,22, 3. Bettina Hallerbach (RSV Käshofen) mit Vague des Monceaux 0/59,89, 4. Karsten Schäfer (RSV Käshofen) mit Lilli S 0/62,35, 5. Katharina Burgard (RFV Bundenbacherhöhe) mit Waretina 0/63,04. S*-Zeitspringen (Freitag): 1. Anne Oberle (RFV Zweibrücken) mit Crunchip 0/54,37, 2. Niklas Betz (RFV Limbach) mit Caruso 0/60,76, 3. Karsten Schäfer (RSV Käshofen) mit Kannan’s Firefly 0/61,15. S*-Springen U25 (Samstag): 1. Brian Klimutta (RSG Barbarossa Kaiserslautern) mit New-Cantea 0/67,66, 2. Niklas Betz (RFV Limbach) mit Contan 0/69,00, 3. Gerrit Flücken (RV Montabaur-Horressen) mit Chazetto 0/69,82. S*-Springen (Samstag): 1. Andreas Woll (RFV Neunkirchen-City) mit Sweetest Tabou 0/53,69, 2. Anne Oberle (RFV Zweibrücken) mit Crunchip 0/57,53, 3. Anuschka Zewe (RV Schaumberg) mit Click 0/66,30. Team-Springen A/L/M (Samstag): 1. Team Saarpfalz 0/162,59 Sekunden (Jule Eckhardt mit Roxette 0/51,62, Daniel Fischer mit Egon 0/50,84, Stephanie Linn mit Conan L 0/60,49), 2. Himmlisches Team 4/148,48 (Naomi Himmelreich mit Nashville Tennessee 0/50,39, Luisa Himmelreich mit Caipirinho 0/50,19, Armin Himmelreich mit For Quality 0/47,90), 3. Die Heusers 4/159,95 (Felix Heuser mit Gambara 4/54,76, Eva Heusser mit Duffy 0/53,29, Hendrik Heuser mit Chrystal Rose 0/51,90). S*-Zwei-Phasen-Springen (Sonntag): 1. Michael Wittschier (RSG Prüm) mit Galaxy HS 0/31,67, 2. Marc Schartz (CR Luxembourgeois) mit Zeltik d’Alene 0/34,52, 3. Luisa Himmelreich (PSV Kördorf) mit Caipirinho 0/34,84, ... 10. Karsten Schäfer (RSV Käshofen) mit Caliro 4/35,51. Weitere Ergebnisse folgen

Witziges Rahmenprogramm: Am Freitagabend stand nicht Tischkickern, sondern Menschen-Kickern auf dem Programm. Um den Spaß noch z
Witziges Rahmenprogramm: Am Freitagabend stand nicht Tischkickern, sondern Menschen-Kickern auf dem Programm. Um den Spaß noch zu steigern, wurde mit zwei Bällen gleichzeitig gespielt.
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