Zweibrücken SPD-Landespolitikerin informiert sich über Probleme bei Besuch in Zweibrücken

Die erste Vorsitzende des Wandervereins Zweibrücken, Catharina Lippeck, informiert SPD-Landespolitikerin Sabine Bätzing-Lichtent
Die erste Vorsitzende des Wandervereins Zweibrücken, Catharina Lippeck, informiert SPD-Landespolitikerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler über den Kampf von Vereinen mit der deutschen Bürokratie.

Natürlich war die prekäre Situation beim Kranhersteller Tadano Thema beim Besuch von Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Doch die Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion ließ sich in Zweibrücken auch über die Lage kleiner Vereine informieren.

Ursprünglich hatte Bätzing-Lichtenthäler eine Sommertour durchs Land geplant, doch der Rücktritt von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und das dadurch angeschobene Personalkarussell bei der rheinland-pfälzischen SPD machten den Plänen einen Strich durch die Rechnung. So blieb von den ursprünglich vorgesehenen Stationen lediglich Zweibrücken übrig.

Dort traf die Politikerin aus dem Westerwald am Sonntagmorgen vor dem Werkstor des von der Schließung bedrohten Tadano-Standorts Wallerscheid ein. Sie wurde von Mitarbeitervertretern sowie Beschäftigten des Kranbauers, Mitgliedern der IG Metall und Zweibrückens Oberbürgermeister Marold Wosnitza in Empfang genommen. Tadano-Betriebsratsmitglied Marcus Lippick brachte die Politikerin auf den aktuellen Stand und legte dar, dass sich Tadano beim viel diskutierten Thema Schließung Wallerscheid bislang nicht bewege.

Tadano-Verhandlungen: Bätzing-Lichtenthäler „enttäuscht“

Darüber zeigte sich die Sozialdemokratin enttäuscht, betonte allerdings auch, dass die Einflussmöglichkeiten der Politik sehr begrenzt bis nicht vorhanden seien. Sie erinnerte an die möglichen Auswirkungen auf die gesamte Region, da nicht nur die in Frage stehenden 400 Stellen bei Tadano selbst gefährdet seien, sondern zusätzlich ein Rattenschwanz an Familien und Zulieferern am Werk hingen. „Die Verhandler von Tadano haben uns gesagt, dass sie erst mit uns reden, wenn wir zuvor der Schließung des Werkes Wallerscheid mit dem Abbau von 400 Arbeitsplätzen zustimmen“, erklärte Betriebsratsmitglied Frank Schilb der Fraktionsvorsitzenden. Das komme für die Mitarbeiter und die IG Metall jedoch auf keinen Fall in Frage.

„Es hieß, es würde nicht gestreikt, sondern erstmal geredet. Und das war das Ergebnis davon?“, fragte Bätzing-Lichtenthäler verwundert. Anfang September entscheide sich, ob ein Generalstreik ausgerufen werde, erwiderte Lippick. Und Schilb ergänzte: „Im Werk Lauf, in das die Produktion verlagert werden soll, ist das Know-how gar nicht vorhanden. Die wären dort mit unseren Produkten völlig überfordert“, sagte er. Zumal die Firma in Lauf kein Personal finde. „Da ist ja die Gefahr, dass alles den Bach runtergeht, wenn die dort die Qualifikation gar nicht haben“, zeigte sich Bätzing-Lichtenthäler irritiert über die Tadano-Pläne.

Vorsitzende des Wandervereins informiert über Kampf mit Bürokratie

Nach einer kurzen Wanderung bergab traf der Tross schließlich in der Hütte des Wandervereins Zweibrücken ein. Dort berichtete die Erste Vorsitzende Catharina Lippick von den Schwierigkeiten kleiner Vereine mit der deutschen Bürokratie. Ob dies kommunale Ämter oder das Finanzamt seien: Für Vereine wie den ihren mit rund 180 Mitgliedern sei vieles ohne die Hilfe von Fachleuten gar nicht mehr zu leisten. Sie wünschte sich einen Bürokratieabbau und Erleichterungen für kleine Vereine auf vielen Ebenen.

Am Werkstor des Tadano-Standorts Wallerscheid lässt sich die Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion von Markus Lippick (links) und
Am Werkstor des Tadano-Standorts Wallerscheid lässt sich die Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion von Markus Lippick (links) und Frank Schilb die Situation beim Kranhersteller erläutern.
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