Zweibrücken Spitzenquartett auf Jagd nach B-Klassen-Platz

Es war für den SV Großsteinhausen III der bisherige Höhepunkt der Saison: der deutliche 7:1-Erfolg an der Kerwe im ewigen Nachba
Es war für den SV Großsteinhausen III der bisherige Höhepunkt der Saison: der deutliche 7:1-Erfolg an der Kerwe im ewigen Nachbarschaftsduell gegen den FC Kleinsteinhausen. In dieser Szene wird FCK-Spieler Marco Karaleic (Mitte) von SVG-Spieltrainer Tobias Reisner gestört und scheitert an Torwart Tobias Müller.

«ZWEIBRÜCKEN.» Der SV Palatia Contwig stellt in der laufenden Runde nicht nur den Tabellenführer der A-Klasse, auch die zweite Garnitur vom Contwiger Bahnhof hat einen Platz an der Sonne. Die Spitzengruppe der C-Klasse Pirmasens/Zweibrücken West besteht ansonsten aus dem SV Ixheim II, der Spielvereinigung Battweiler/Reifenberg II und dem TuS Winzeln II.

Der SV Palatia Contwig II hatte einen etwas abgebremsten Start: Einem 1:1 beim FC Hengsberg zum Rundenauftakt folgten drei Dreier in Folge, am fünften Spieltag kassierte man zu Hause gegen die TSG Mittelbach-Hengstbach die erste Niederlage (1:2). Contwig II präsentierte sich ab dann stabil. Unterbrochen von einigen Absackern, die aber nicht tiefer als auf Rang vier führten, war die Tabellenführung an acht Spieltagen ein Thema. Als Spitzenreiter ging die Palatia auch in die Winterpause. Spielleiter Jürgen Hoffmann freut sich, dass es super läuft, er weiß auch den Grund: „Weil es in der ersten Mannschaft kaum Ausfälle gab, konnte die Zweite durchspielen. Wir mussten nicht, wie in den Jahren davor, Spieltag für Spieltag eine Mannschaft zusammensuchen.“ Ziel der Palatia sei jetzt ganz klar der Aufstieg. Hoffmann denkt, dass das auch gelingt, „sofern sich niemand verletzt“. Die Neunermannschaft des SV Ixheim II lag nach zwei Spieltagen an der Tabellenspitze, dann folgte ein stetiger Absturz auf den neunten Rang. Spielertrainer Oliver Schneider erklärt ihn mit einer zeitweilig erheblichen Verletztenmisere. Ab dem elften Spieltag ging es wieder kontinuierlich nach oben, Schneider & Co. präsentierten sich in der Vorrunde ausgesprochen abschlussfreudig. Die 74 erzielten Treffer sind die meisten aller 14 C-Klasse-West-Mannschaften, sogar Spitzenreiter Contwig II (54) kann da nicht mithalten. „Es läuft besser als erhofft“, vermeldet Schneider. Vor allem freut ihn, das seine Mannschaft das Vorurteil widerlegt, wonach Neuner-Teams eher „irgendwo in der Tabelle rumkrebsen“. Der SVI II spiele anständigen Fußball, setze dabei nicht mehr als die zulässige Zahl an Erstmannschaftskickern ein. „Wir sind sehr zufrieden. Für die C-Klasse eine Neunermannschaft zu melden, war der absolut richtige Weg“, findet Schneider. Die zweite Mannschaft der Spielvereinigung Battweiler/Reifenberg hat offensichtlich folgendes Motto auf der Fahne stehen: „Gemächlich kommen sie, dafür aber gewaltig.“ Die Fieberkurve in Sachen Tabellenstand führt in leichten Zick-Zack-Bewegungen von links unten nach rechts oben. Nach dem zweiten Spieltag war die SG noch Tabellenzwölfter, das war die schlechteste Platzierung der Saison. Zur Hälfte der Spielzeit lag Battweiler/Reifenberg II dann auf Rang zwei, in die Winterpause ging sie als Dritter. Die erste Saison nach der Auflösung der Spielgemeinschaft mit dem SV Hornbach begann der TuS Rimschweiler geradezu furios. Das von Marco Schwarz und Andreas Schwab trainierte Team führte die Tabelle vom dritten bis zum sechsten Spieltag an, den Platz an der Sonne hatte der TuS dann nach einem Dutzend Spielen noch mal inne. In die Winterpause verabschiedete man sich als Fünfter. Schwab ist mit dem Verlauf der bisherigen Saison ausgesprochen zufrieden, der „zusammengewürfelte Haufen“ habe gut funktioniert. „Damit hat in der Art ja keiner gerechnet.“ Dass die Truppe, die in der Winterpause mit den beiden reaktivierten TuS-Kickern Philipp Hausner und Marvin Ramminger verstärkt wurde, aktuell nicht zu den drei Top-Teams zählt, kann Schwab verschmerzen. Erstens sei als Saisonziel „ein Platz unter den ersten Zehn“ ausgegeben worden, zweitens werde sich das schiefe Tabellenbild noch ändern. In der vergangenen Saison hatte der SC Winterbach immer engen Kontakt zu den Spitzenplätzen, einige Male stand er selbst auf Rang zwei. Abgeschlossen wurde die Spielzeit 16/17 als Vierter. Dieses Jahr hat sich Trainer Walter Schöb, der in Winterbach gerade um ein weiteres Jahr verlängert hat, ein ähnliches Abschneiden vorgenommen. „Dritter oder Vierter wäre in Ordnung“, sagt er. Der SCW habe ein paar Abgänge gehabt, deshalb wolle man die Erwartungen nicht noch höher schrauben. In die Winterpause ging die Schöb-Elf als Sechster. Während der Vorrunde hat sich der Winterbacher Kader dem Trainer zufolge leider als zu schmal erwiesen. „Für eine Mannschaft zu groß, für zwei Mannschaften zu klein“, beschreibt Schöb das Winterbacher Dilemma. Deshalb habe sich der SC zur Abmeldung der zweiten Mannschaft (C-Klasse Mitte) entschlossen. Dadurch habe er für die Erste jetzt mehr Möglichkeiten. „Es sind 20 Leute, es gibt einen richtigen Konkurrenzkampf“, sagt er. Die Spieler müssten sich mehr reinhängen, weil sich die Truppe nicht mehr von selbst aufstelle. Eine Verstärkung verspricht sich Walter Schöb von Heiko Ficht, der vom TSC Zweibrücken kam. Der FC Kleinsteinhausen will sich im weiteren Verlauf der Saison noch weiter nach vorne pirschen, Spielertrainer Stefan Motsch sieht keinen Grund, sich nicht an den Spitzenplätzen zu orientieren. „Wir müssen daran glauben und angreifen“, sagt er. Die Tabelle sei durch die unterschiedliche Anzahl der absolvierten Spiele unbegradigt, rein rechnerisch sei noch alles drin. Die Kleinsteinhauser Kicker haben ihren Spielertrainer während der Hinrunde schon etwas Achterbahn fahren lassen, was die Ergebnisse gegen Spitzenmannschaften angeht. Auf eigenem Feld ging die Motsch-Elf gegen Battweiler/Reifenberg II mit 1:6 baden, dafür gewann sie im November beim SV Palatia Contwig II mit 1:0. Was die Mannschaft in der Vorrunde zurückgeworfen habe, sei der verletzungsbedingte Ausfall mehrerer absoluter Leistungsträger wie Jens Busse, Marco Karaleic und Frank Seider. Bülent Toprak, der die TSG Mittelbach-Hengstbach gemeinsam mit Christian Arnold trainiert, hätte seine Truppe weiter vorne erwartet. Auf dem achten Tabellenplatz zu überwintern, sei nicht das, was man sich bei der TSG ausgerechnet habe. „Ich will nicht sagen, dass wir hinterherhinken. Aber es wurden wertvolle Punkte liegen gelassen“, meint Toprak. Drei Plätze besser könnte der Stadtteil-Verein dem Coach zufolge schon dastehen, er weist aber auch auf das schiefe Tabellenbild hin. Seine Truppe habe erst elf Spiele absolviert, das zwei Ränge besser platzierte Winterbach dagegen 15. In der Rückrunde wolle die TSG versuchen, mit einem verstärkten Kader Boden gutzumachen. Toprak vermeldet den Zugang des Ex-Auerbachers Waldemar Kulibaba, außerdem habe sich Antonio Fusaro dem Verein angeschlossen. Der Innenverteidiger habe zuvor in einem italienischen Klub gespielt. Das deutliche 7:1 an der Großsteinhauser Kerwe gegen den leicht favorisierten FC Kleinsteinhausen im Oktober war der Vorrunden-Höhepunkt für den SV Großsteinhausen III, es könnte der Höhepunkt der gesamten Saison gewesen sein. „Der Erfolg passte zur anfänglichen Stimmung“, stellt Spielertrainer Tobias Reisner fest. Seine Truppe hielt sich zu Beginn kurz in der Spitzengruppe auf, in die Winterpause ging sie als Zehnter. Reisner führt das darauf zurück, dass es die Mannschaft vom Saisonstart fast nicht mehr gibt. Einige Spieler hätten den Verein berufsbedingt verlassen, andere hätten schlichtweg keine Lust mehr auf regelmäßiges Training gehabt. Er habe die Truppe die ganze Zeit mit AH-Kickern auffüllen müssen, die täten sich gegen deutlich jüngere Gegner natürlich schwer. „Das Spiel gegen Contwig mussten wir wegen Spielermangels sogar absagen“, schließt Reisner daher ein Abmelden der dritten Mannschaft noch in der laufenden Runde nicht kategorisch aus. Die zweite Garnitur des VfL Wallhalben führte sich mit einem 2:2 gegen die SG Pirmasens gut ein, stand nach dem ersten Spieltag auf Rang fünf der Tabelle. Danach läutete ein 0:7 gegen Ixheim II eine Talfahrt ein, die am sechsten Spieltag auf dem letzten Platz endete. Mittlerweile belegt der VfL Wallhalben II Rang elf. Auf der Positivliste der Hinrunde stehen drei Dreier: ein 1:0 gegen die Auerbacher Spielgemeinschaft, ein 2:0 gegen Wattweilers Zweite und ein 3:2 gegen die SG Pirmasens. Als Tabellen-13. zu überwintern, war für Tobias Jost nicht das höchste der Gefühle, der Spielertrainer des TuS Wattweiler II kann die Leistungsfähigkeit seiner Truppe aber realistisch einschätzen. „Vor der Saison hatten wir nicht unbedingt vor, Letzter oder Vorletzter zu sein. Aber die Personalsituation ist doch eher schlecht“, sagt er. Wichtig sei, dass die Jungs, die da sind, mitzögen. Der Spaß am Fußball sei trotz des sportlichen Misserfolgs noch da. Der TuS Wattweiler II hat einen Dreier zu Buche stehen. Der stammt vom grünen Tisch: Die Partie gegen den SV Großsteinhausen III ging für die Jost-Elf eigentlich mit 0:1 verloren. Weil Großsteinhausen aber zu viele Spieler von oben eingesetzt hat, wanderten die Zähler zum TuS. Die Aufstellung der SG SVN Zweibrücken/FC Oberauerbach II weist regelmäßig Namen fremden Zungenschlags auf, die zugehörigen Spieler sind bei der Spielgemeinschaft aber längt keine Fremden mehr. Ein halbes Dutzend Flüchtlinge wurde in die Truppe integriert, Spielertrainer Bill Heidenreich sieht diesen Einbau als gelungen an, die Spieler seien menschlich wie sportlich eine Bereicherung. Was bislang allerdings fast völlig fehlte, war zählbarer Erfolg. Die Auerbacher Zweite hat bislang nur zwei Remis vorzuweisen. Jeweils ein 2:2 am zweiten Spieltag gegen den FC Kleinsteinhausen und am fünften Spieltag gegen den FC Hengsberg verhinderten ein „Konto blanco“. Heidenreich ist mit der schmalen Ausbeute begreiflicherweise nicht zufrieden, sie entspreche auch nicht dem Leistungsvermögen seiner Kicker. „Wir sind schon vom Platz gegangen und wurden vom Gegner gelobt“, erzählt er. Von Lob alleine könne man natürlich nicht zehren, der Auerbacher Coach wünscht sich nichts sehnlicher als einen Dreier. „Unser Problem ist, dass wir niemanden mit Torriecher haben“, berichtet Heidenreich. Nur elf Tore aus einem Dutzend Spielen verdeutlichen das SG-Problem, nur der Tabellenvorletzte TuS Wattweiler II hat mit vier Treffern noch weniger Tore erzielt. Mit dem Engagement seiner Spieler ist der Spielertrainer zufrieden, arbeiten müsse man an der Kondition. „Wir können meistens nur 70 Minuten mithalten.“ Elf der Hinrunde Tor: Daniel Edinger (FC Kleinsteinhausen) Abwehr: Jan Cantrup (SV Palatia Contwig II), Frank Seider (FC Kleinsteinhausen), Christian Becker (TuS Winzeln II) Mittelfeld: Bülent Toprak (TSG Mittelbach-Hengstbach), Gjevdet Shabani (SV Palatia Contwig II), Sven Schöb (SC Winterbach), Jens Busse (FC Kleinsteinhausen) Angriff: Jonas Schmidt (SC Winterbach), Nino Decker (FC Hengsberg), Sascha Frick (TuS Rimschweiler) Ersatzbank: Dennis Becker (TSG Mittelbach-Hengstbach) - Daniel Peters (FC Kleinsteinhausen) - Jamie Wolf (TSG Mittelbach-Hengstbach), Stefan Motsch (FC Kleinsteinhausen) - Marco Karaleic (FC Kleinsteinhausen) Die Elf der Hinrunde setzt sich aus einer Umfrage unter den Trainern der Klubs aus dem Raum Zweibrücken zusammen. So geht’s weiter Samstag, 10. März: Spvgg Battweiler-Reifenberg II - SV Großsteinhausen III (18 Uhr) Sonntag, 11. März: SG SVN Zweibrücken/FC Oberauerbach II - FC Hengsberg, TuS Wattweiler II (9) - TuS Rimschweiler, TuS Winzeln II - SG Pirmasens (alle 13 Uhr), TSG Mittelbach-Hengstbach - SV Palatia Contwig II, SC Winterbach - VfL Wallhalben II (beide 15 Uhr), SV Ixheim II (9) und FC Kleinsteinhausen spielfrei

Seltener Zehnerpack: Rimschweilers Sascha Frick traf im September beim 23:0 seines Teams gegen den TuS Wattweiler II sage und sc
Seltener Zehnerpack: Rimschweilers Sascha Frick traf im September beim 23:0 seines Teams gegen den TuS Wattweiler II sage und schreibe zehnmal ins Netz.
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