Zweibrücken Stürmender Hobbyangler McDonald

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Zweibrücken. Am letzten Doppelspieltag dieser Regionalliga-Saison will sich der EHC Zweibrücken endgültig die Qualifikation für die Play-offs sichern. Heute (20 Uhr, Eisarena Stuttgart) geht es zu den Stuttgart „Rebels“, am Sonntag (19 Uhr, Ice-Arena am Flughafen) kommt Tabellennachbar „Fire Wings“ Schwenningen in die Zweibrücker Eishalle.

Eine positive Nachricht gibt es schon vor den Spielen: Mit den Verteidigern Frederic Hellmann und Tim Essig sowie den Stürmern Marc Lingenfelser, Maximilian Dörr und Benedikt Peters hat der Verein die Verträge um ein Jahr verlängert. Sie laufen somit auch in der kommenden Spielzeit für die „Hornets“ auf, wie Spielleiter Hans-Georg Hähn am Mittwoch mitteilte. „Wir freuen uns, und die Spieler freuen sich. Allen gefällt es hier gut, sie fühlen sich in der Mannschaft und im Verein sehr wohl“, berichtete Hähn von positiv verlaufenen Gesprächen. Auch mit dem US-Amerikaner Ryan McDonald ist der Verein in aussichtsreichen Gesprächen, was eine weitere Saison in Zweibrücken betrifft. Eine endgültige Entscheidung steht aber noch aus. „Nach der Saison fliege ich erst mal zurück in meine Heimat nach Massachusetts“, berichtet der aus Alaska stammende und im Autohaus Wagner in Hornbach arbeitende McDonald. Er kam im November als Ersatz für den Kroaten Marko Sakic, von dem sich der Verein kurz nach Saisonbeginn wieder trennte. Im Gegensatz zu Sakic konnte McDonald überzeugen. „Ryan ist mit Leidenschaft und großen Ehrgeiz dabei. Er ist immer dort, wo es brennt, und arbeitet vorbildlich nach hinten“, hält „Hornets“-Trainer Martin Deßloch große Stücke auf den Rechtsaußen. „Er ist so flexibel, dass ich ihn in jeder Reihe einsetzen kann. Hier kommt ihm seine fundierte Eishockey-Ausbildung zugute.“ Als Vierjähriger begann Ryan mit dem Eishockey. „Ich stehe also schon 21 Jahre auf dem Eis“, sagt der 25-jährige, in Anchorage geborene McDonald lachend. Zweibrücken ist seine erste Station außerhalb der USA, zuvor spielte er in Jugend- und Universitätsmannschaften in Alaska, Oregon, Seattle und am Ende in Massachusetts. „Mein Vater war in den 80ern als Soldat in Deutschland stationiert. Er wohnte in der Nähe von Gießen, und er hat mir immer von Deutschland vorgeschwärmt“, war für Ryan McDonald der Schritt über den großen Teich fast logisch. „Und das Land ist tatsächlich so, wie es mein Vater geschildert hat: tolle Landschaft, tolle Menschen und gutes Essen“, lässt er wissen. Er mag vor allem das bei den meisten Amerikanern in Deutschland beliebte „Bier und Schnitzel“. „Dafür vermisse ich aber auch einige in den USA gängige Speisen wie Erdnussbutter oder die Auswahl an verschiedenen Frühstücks-Cerealien.“ Da während der Eishockey-Saison jedes Wochenende Spiele auf dem Programm stehen, kam er in Deutschland noch nicht dazu, seinen Hobbys zu frönen: Angeln und Klettern. „Aber nach der Saison will ich das nachholen. Florian Wendland ist auch ein Hobbyangler, mit ihm will ich unbedingt mal angeln gehen. Und wie ich höre, kann man im Pfälzerwald auch gut klettern.“ McDonalds Naturverbundenheit ist wohl auch auf seinen Geburtsort zurückzuführen: „Alaska ist halt so, wie man es sich vorstellt: tolle Landschaft, wohin man blickt.“ Erst mal will er aber mit dem EHC Zweibrücken in dieser Saison noch so weit wie möglich kommen. „Wir schauen immer auf unser nächstes Spiel. Und jetzt steht uns ein Doppelwochenende mit zwei schweren Matches bevor. Danach sehen wir weiter“, denkt er noch nicht über die Play-offs nach. So hält es auch sein Trainer Martin Deßloch: „Wir wollen aus den restlichen vier Spielen so viele Punkte wie möglich holen. Zumindest drei Spiele davon werden sehr schwer“, weiß er. Bis auf den noch verletzten Kapitän André Nunold und den am Freitag beruflich verhinderten Stephan Machura melden im EHC-Team im Gegensatz zum letzten Freitag alle Spieler Einsatzbereitschaft. (anbl)

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