Zweibrücken Starke Hälfte reicht zum Duselsieg

Die Martinshöher Malte Emser (links) und Michael Munzinger (rechts) können Bottenbachs Sebastian Göttling nicht stoppen. Göttlin
Die Martinshöher Malte Emser (links) und Michael Munzinger (rechts) können Bottenbachs Sebastian Göttling nicht stoppen. Göttling erzielt in dieser Szene das 1:0 für Bottenbach.

«ZWEIBRÜCKEN.» Der SV Bottenbach hatte gestern das Glück des in der ersten Halbzeit Tüchtigen. Im B-Klassenspiel gegen den SV Martinshöhe reichte ein Tor, um einen Heimdreier einzusacken. Das 1:0 (1:0) war das Ergebnis einer überzeugenden Bottenbacher Leistung bis zum Pausenpfiff und gegnerischem Unvermögen im zweiten Spielabschnitt.

In dem war Martinshöhe nämlich die bessere Mannschaft, ein Remis, wenn nicht sogar ein Auswärtssieg, wäre durchaus drin gewesen. Voraussetzung wäre allerdings mehr Konsequenz vorm Bottenbacher Kasten gewesen. In der Schlussphase wurde die über 75 Minuten sehr faire Partie hektisch und ruppig. Schiedsrichter Erhan Yerlikaya hatte Mühe, die überschäumenden Temperamente zu zügeln, Bottenbachs Patrick Jung sah kurz vor Schluss die Rote Karte, weil er während einer Rudelbildung einen Martinshöher Akteur umgestoßen hatte. Der Referee hätte nach Auffassung von Martinshöhes Spielertrainer Michael Munzinger auch in zwei Situationen auf Elfmeter für die Gäste entscheiden müssen, an den ausbleibenden Pfiffen machte Munzinger die knappe Niederlage aber nicht fest. „Wir müssen die Gründe bei uns selbst suchen, uns hinterfragen“, stellte er fairerweise fest. In der ersten Halbzeit drückte Bottenbach die Munzinger-Elf zeitweise hinten rein, Chancen ergaben sich zunächst durch Standards. Nach einem Foul an Patrick Veith beispielsweise haute Oliver Geib aus 20 Metern einen Freistoß übers SVM-Tor. Michael Munzinger forderte mehr Staffelung von seiner Mannschaft. Anfangs operierte der SVM mit einer Viererkette in der Abwehr und einer im Mittelfeld, zwischendrin war zuviel Platz für den Gegner. Die aufstiegsambitionierte Platzelf hatte permanent den Vorwärtsgang eingeschaltet, ein einheimischer Anhänger war nach knapp einer halben Stunde sicher: „Do is jetzt glei enner drin.“ Es sollte noch fünf Spielminuten dauern, Sebastian Göttling krönte eine schöne Kombination von Christoph Weller und Patric Kerchner mit dem Führungstreffer. Wenig später war er bei einer Kopfballvorlage von Patrick Veith dann auch mit dem Kopf zur Stelle, diesmal ging der Ball aber am Tor vorbei. Der SV Martinshöhe hatte in dieser ersten Halbzeit auch Chancen, das Offensivspiel war auf den stämmigen Ex-Winterbacher Jonas Schmidt zugeschnitten. Andreas Schneider und der sehr gute Tim Reitzle sorgten für das nötige Tempo in der Chancenvorbereitung. Der SV Bottenbach konnte nach dem Seitenwechsel nicht mehr an die Leistung der ersten Halbzeit anknüpfen. Das Spiel der Gastgeber wurde ungenauer, die Weller-Elf verlor im Mittelfeld viele Bälle, was Martinshöhe zu schnellen Kontern nutzte. Das Chancenverhältnis drehte sich komplett um, spielbestimmend waren jetzt die Gäste. Eine hundertprozentige Chancen vergab in der 70. Spielminute Andreas Schneider auf Zuspiel von Jonas Schmidt. Der freistehende Schneider scheiterte aus nächster Nähe an Bottenbachs Keeper Daniel Rugel. Solche Nachlässigkeiten gab es bis zum Abpfiff noch einige zu sehen, letztlich brachten sich die SVM-Kicker damit selbst um den Lohn des unermüdlichen Anrennens. SVB-Spielertrainer Weller räumte nach Spielende ein, dass einiges an Dusel mit im Spiel war. „Wir haben in der zweiten Halbzeit die Ordnung verloren“, sagte er. Dass die Gäste konditionell einen besseren Eindruck machten, bestätigte Weller auch. Der SVM habe eben seine Chance gewittert. „Und sowas gibt Auftrieb.“ So spielten sie SV Bottenbach: Rugel - Blinn, Stegner, Geib (65. Meyer), Wagner - Jung, Veith, Kerchner, Weller, Haag - Göttling (91. Durgutovic) SV Martinshöhe: Klöfer - Vollmar, Hausmann, Emser (89. Reischmann), Munzinger - Schommer (80. Haack), Rauch, Reitzle, Schneider, Wintergerst (70. Schley) - Schmidt Tore: 1:0 Göttling (35.) - Gelbe Karten: Stegner, Weller - Schmidt, Emser, Hausmann, Vollmar - Rote Karten: Jung (88.) - Beste Spieler: Jung, Göttling, Kerchner - Munzinger, Schneider, Reitzle - Zuschauer: 70 - Schiedsrichter: Yerlikaya (Obersimten).

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